Sowohl schulische Projekte als auch Konzepte sind mit einiger Arbeit für unsere Schulpraktiker vor Ort verbunden. Diese Arbeit ist in mehrerlei Hinsicht wichtig und lohnenswert:
- Projekte bereichern unseren Schulalltag und bieten unseren Schülerinnen und Schülern zusätzlichen Raum für wertvolle Lernerfahrungen auch außerhalb des Unterrichts.
- Konzepte schaffen den sinnstiftenden und koordinierenden Rahmen für zentrale schulische Aufgaben und unterstützen somit entscheidend die Handlungsfähigkeit der Einzelschule.
Nicht jedes Projekt oder Konzept, das sich an den einzelnen Schulen etabliert hat, ist verpflichtend – Projekte und Konzepte können auch wichtige Instrumente der individuellen Identität der Einzelschule sein. Deshalb beschränkt sich diese Übersicht auf Projekte und Konzepte, die für unsere Schulen verbindlich sind.
Für beide Bereiche unterstützen wir ausdrücklich möglichst pragmatische und einfache Umsetzungen vor Ort. Auch bei verpflichtenden schulischen Projekten und Konzepten gilt das Prinzip der Eigenverantwortlichen Schule, die den konkreten Arbeitsaufwand zu einem gewissen Grad eigenständig gestalten kann.
Die Projektwochen „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ machen unsere Schülerinnen und Schüler fit für den Alltag, zum Beispiel bei Haushaltsführung, Finanzmanagement, gesunder Ernährung und nachhaltiger Lebensführung. An allen staatlichen sowie kommunalen Schulen wird eine Projektwoche in einer der Jahrgangsstufen 1 bis 4 sowie in einer der Jahrgangsstufen 5 bis 9 verbindlich durchgeführt. An privaten Schulen ist die Umsetzung der Projektwochen ebenfalls möglich.
Seit dem Schuljahr 2024/25 kann zudem auf freiwilliger Basis eine zweite Projektwoche umgesetzt werden.
Um auf Ausnahmesituationen besser reagieren zu können, erstellen Berufliche Schulen einmalig ein Basiskonzept Distanzunterricht. Die Einzelschule hält im eigenen Ermessen und so kompakt wie möglich fest, wie sie ihre pädagogische Handlungsfähigkeit bedarfsgerecht sicherstellen kann, beispielsweise bei witterungsbedingten Schulausfällen.
Je Schuljahr und Klasse können zudem jeweils bis zu zwei Tage Distanzunterricht im Sinne des Basiskonzepts vorgesehen werden. Alle Beteiligten können die konzeptionelle Vorarbeit somit unter Realbedingungen testen.
Die Berufsorientierung an Mittelschulen bereitet Schülerinnen und Schüler frühzeitig auf einen gelingenden Übergang von der Schule in den Beruf vor. Im Rahmen von Bewerbungstrainings, Betriebserkundungen, Schülerfirmen, verpflichtenden Betriebspraktika und ähnlichen Maßnahmen entdecken Jugendliche ihre Interessen und Stärken und erhalten nachhaltige Einblicke in verschiedene Berufsfelder. Dabei können Schulen in der Regel von bereits bestehenden Angeboten externer Partner profitieren.
Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern oder Erziehungsberechtigten ist eine wichtige Voraussetzung für den Bildungserfolg und die Entwicklung der Kinder. Daher ist eine aktive Teilnahme der Eltern und Erziehungsberechtigten an der Entwicklung der Schule von zentraler Bedeutung. Das KESCH-Konzept (Kooperation Elternhaus–Schule) schafft den Rahmen für ein gutes Miteinander aller Erziehungspartner vor Ort. Wir unterstützen ausdrücklich eine kompakte Umsetzung. Bei Beratungs- und Unterstützungsbedarf stehen den Schulen die KESCH-Ansprechpartnerinnen und -Ansprechpartner zur Verfügung.
Das Konzept zur Leseförderung an bayerischen Grundschulen hat das Ziel, dass Schülerinnen und Schüler am Ende von vier Jahren Grundschulzeit Texte flüssig lesen können und deren Inhalt verstehen. Es basiert auf nachweislich wirksamen Lesetrainingsprogrammen, wie beispielsweise der „Fachintegrierten Leseförderung Bayern“ (FiLBY). Diese werden unter anderem durch Lesewettbewerbe, Leseclubs und die Bereitstellung von spannenden Büchern ergänzt.
Für unsere Schülerinnen und Schüler ist es eine essenzielle Zukunftskompetenz, Medien richtig zu nutzen und kritisch zu hinterfragen. Deshalb geben sich unsere Schulen mit einem individuellen Medienkonzept passgenaue Leitplanken für die konsequente Einbettung der Medienbildung in Unterricht, Schulleben und Schulentwicklung. Um eine gemeinsame Basis für die aktive Gestaltung der Lernumgebung und Unterrichtsorganisation zu schaffen, legen die Schulen im Medienkonzept fest, wie die einzelnen Fächer zum Medienkompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler beitragen können. Zudem enthält das Konzept die schuleigene Fortbildungs- und Ausstattungsplanung.
Unsere Ganztagsschulen bieten den Schülerinnen und Schülern eine umfassende Bildung und Betreuung. Im pädagogischen Konzept hält jede beteiligte Schule insbesondere ihre pädagogischen Schwerpunktsetzungen und die vor Ort geplante Freizeitgestaltung fest.
Die schulartunabhängigen Deutschklassen an Mittel-, Wirtschafts- und Realschulen sowie Gymnasien richten sich an neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler, die altersmäßig den Jahrgangsstufen 5 und 6 zuzuordnen sind und die dem Unterricht in Regelklassen wegen mangelnder Kenntnis der deutschen Sprache (noch) nicht folgen können. Neben dem schnellstmöglichen Erwerb der deutschen Sprache liegt der pädagogische Fokus der schulartunabhängigen Deutschklassen auf der Integration in Bayern – dabei insbesondere auf der Werte- und Demokratieerziehung – sowie der Vorbereitung auf einen möglichst raschen Wechsel in die Regelklassen der mit Blick auf Begabung und Leistungsfähigkeit geeigneten Schulart.
Unsere Schulen entwickeln sich laufend weiter, um die Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen auch in Zukunft zu sichern. Im Schulentwicklungsprogramm werden entsprechende Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen festgehalten und regelmäßig aktualisiert.
Für die ganzheitliche Bildung unserer Schülerinnen und Schüler sind auch außerunterrichtliche Lernerfahrungen wichtig. Im Schülerfahrtenprogramm legt eine Schule deshalb in aller Kürze und maximal verfahrensschlank fest, wohin und wie häufig Klassenfahrten durchgeführt werden.
Wir müssen alles dafür tun, Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Deshalb legt jede Schule im Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt insbesondere Maßnahmen zur Prävention, Information und Intervention fest. Die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung des Konzepts können dabei eigenverantwortlich entschieden werden.
Ein sicheres Umfeld, in dem sich alle Beteiligten wohlfühlen, ist eine maßgebliche Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Deshalb hält das Sicherheitskonzept individuelle Maßnahmen zur präventiven Gefahrenabwehr und für ein schnelles Handeln im Ernstfall fest – in enger Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und weiteren Partnern vor Ort.
Es ist in unserem gesamtgesellschaftlichen Interesse, dass Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen inspirierende Einblicke in die Vielfalt handwerklicher Berufe erhalten. Mit der Durchführung des Projektes „Tag des Handwerks“ zeigen unsere Schulen in Zusammenarbeit mit externen Partnern, wie wichtig das Handwerk für unsere Gesellschaft ist und welch spannende Perspektiven das Handwerk sowie die berufliche Bildung im Allgemeinen unseren jungen Menschen für ihren Werdegang bieten.
Es ist wichtiger denn je, jungen Menschen den Wert unserer Verfassung näher zu bringen. Deshalb zeigt die Verfassungsviertelstunde anhand aktueller und lebensnaher Beispiele auf, was die Gesellschaft zusammenhält und wie man in einer Demokratie einen gemeinsamen Konsens findet. Gleichzeitig öffnet sich so wertvoller Raum für Fragen und Anliegen der Schülerinnen und Schüler.
Unsere Schulen müssen adäquat auf Unterrichtsausfall reagieren können. Deshalb hält das Vertretungskonzept – zugeschnitten auf die jeweilige Schule – Grundsätze, Ziele und Maßnahmen zum Umgang mit kurz- und längerfristigem Ausfall von Lehrkräften fest.
Das Projekt „Vor Ort“ zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern einen direkten Einblick in den Lehrerberuf zu geben. Dabei besuchen Lehramtsbotschafter, die an weiterführenden Schularten als Lehrkraft tätig sind, Gymnasien sowie FOSBOS und berichten von ihren Erfahrungen, Herausforderungen und der Vielfalt des Lehreralltags. Das Projekt fördert das Verständnis für den Lehrerberuf und unterstützt die Nachwuchsgewinnung.
Stand: 16. September 2025
