Eine Person bedient einen Laptop und hält dabei eine leuchtende Glühbirne in den Vordergrund.
Digitaler Wandel mit System und Innovationsgeist ©Urupong - stock.adobe.com

Die Gestaltung des digitalen Wandels und die Vermittlung von Medienkompetenz ist eine Aufgabe für die gesamte Schulfamilie. Angesichts der dynamischen Entwicklung der Informations-, Interaktions- und Kommunikationskanäle gewinnen Prozesse des schulischen Qualitätsmanagements nochmals an Bedeutung.

Digitale Medien und Werkzeuge bieten große Chancen, um das Lernen wirksamer und nachhaltiger zu gestalten. Zudem werden die Schülerinnen und Schüler durch die aktive und reflektierte Auseinandersetzung mit digitalen Möglichkeiten auf die digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet. Es kommt darauf an, digitales und analoges Lernen sinnvoll zu verbinden.

Zugleich muss die Schule ein Ort sein, an dem auch mögliche Risiken des (außerschulischen) Medienkonsums frühzeitig und präventiv in den Blick genommen werden. Der Einsatz digitaler Medien in Lernkontexten verfolgt demnach einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Dimensionen des Lernens und der Entwicklung berücksichtigt: Wissenserwerb, Werteorientierung, gesundheitsfördernde Maßnahmen und Bewegung, Alltagskompetenzen und soziales Lernen sind dabei die zentralen Bausteine, die auch bei der Digitalen Bildung leitend sind.

Dies gelingt durch eine Digitalisierung mit Konzept und Augenmaß an den Schulen, die das traditionelle Bildungsverständnis in Bayern mit Innovation und Offenheit für die digitale Transformation klug verbindet.


Die Schulen in Bayern widmen sich fünf Handlungsfeldern der digitalen Schulentwicklung:

Die Grafik zeigt die fünf Handlungsfelder der digitalen Schulentwicklung.
©iStock by Getty Images

Um die Qualität des Unterrichts durch den Einsatz digitaler Technologien zu verbessern, muss der Einsatz digitaler Endgeräte pädagogisch begründet und didaktisch durchdacht sein. Ziel ist ein selbstverständliches Neben- und Miteinander von analogen und digitalen Lernformaten, um Lernende zu einem kompetenten Umgang mit Medien zu befähigen und Lernprozesse zu unterstützen.

Die Weiterentwicklung der medienbezogenen Lehrkompetenzen der Lehrkräfte in den Bereichen Bedienkompetenz, Fachdidaktik und Medienerziehung zielt auf den lernförderlichen Einsatz mobiler Endgeräte ab. Der Erwerb und die Vertiefung von Kompetenzen der Digital Leadership und des Change-Managements auf Seiten der Schulleitung sind für eine umfassende und nachhaltige (digitale) Transformation notwendig.

Ein zeitgemäßer organisatorischer Rahmen ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass digitale Innovationsprozesse auf allen Ebenen des Schulsystems erfolgreich initiiert und umgesetzt werden können. Dazu gehören die Weiterentwicklung des Medienkonzepts, eine effektive Kommunikation innerhalb der Schulgemeinschaft sowie die Digitalisierung von Abläufen und Prozessen.

Für eine gelingende Medienerziehung ist die Zusammenarbeit aller an der Erziehung Beteiligten unerlässlich. Gemeinsame Strukturen und Absprachen sind notwendig, um die digitale Kultur der Zusammenarbeit und des Wissensaustausches auch über die Schulgrenzen hinaus zu nutzen.

Für einen reibungslosen und störungsfreien Einsatz im Unterricht muss eine zuverlässige IT-Infrastruktur vorhanden sein und die Ausstattung zum pädagogischen Konzept der Schule passen.


Im Fokus der digitalen Schulentwicklung steht die qualitative Weiterentwicklung des Unterrichts, die auf eine sinnvolle und lernförderliche Verzahnung analoger und digital gestützter, rhythmisierter Lern- und Unterrichtssettings abzielt.


Lernen mit mobilen Endgeräten

Der Einsatz von Tablets oder Laptops kann die Lernmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler erweitern und sie befähigen, grundlegende Medienkompetenzen zu erwerben. Als Lernwerkzeuge bieten digitale Endgeräte vielfältige Potenziale, um beispielsweise kreative Aufgabenformate oder individuelle Übungsmöglichkeiten anzubieten.

Je nach Schulart sind verschiedene Konzepte beim Lernen mit mobilen Endgeräten relevant, die die Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler sowie schulartspezifische Strukturen berücksichtigen.

Die Grundschule hat die besondere Aufgabe, den Kindern einen geschützten Rahmen zu bieten, in dem sie in einer unterstützenden Umgebung sicher mit mobilen Endgeräten lernen und experimentieren können. Zudem steht die Erkundung der analogen Lebens- und Lesewelt im Mittelpunkt des Unterrichts, die ohne den Einsatz digitaler Endgeräte durchgeführt werden soll.

Gleichzeitig gibt es auch für Grundschulkinder kein ausschließlich analoges Leben in der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts. Denn bereits in dieser Altersgruppe verwenden sie privat ein breites Medienspektrum und werden je nach Elternhaus in unterschiedlicher Intensität in der Mediennutzung begleitet. Daher sind Medienkompetenzerwerb und damit einhergehend ein wohldosierter Medieneinsatz auch in der Grundschule wichtig. Zudem haben digitale Formate gerade beim Erwerb basaler Kompetenzen (v. a. beim Lesen und Schreiben) große Potenziale und unterstützen Lehrkräfte dabei, auch in heterogenen Klassen durch eine stärkere Individualisierung von Lernprozessen effektiv zu unterrichten. Um die Potenziale digitaler Lernzugänge effektiv im Unterrichtsalltag nutzen zu können, steht ein Pool an Schülergeräten zur Verfügung.

Um die Verfügbarkeit dieser Geräte weiter zu erhöhen, wird im Schuljahr 2024/2025 eine staatliche Förderung für Schulaufwandsträger zur Verfügung gestellt, die die Erneuerung und Erweiterung des Leihgerätepools unterstützt. Damit können die Grundschulen ihren Schülerinnen und Schülern den Zugang zu modernen Lernmitteln erleichtern und die Medienkompetenz von Anfang an fördern.

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Im Kontext der inklusiven Pädagogik sind Barrierefreiheit, Nutzungsfreundlichkeit sowie assistive und adaptive Funktionen digitaler Medien von entscheidender Bedeutung. Diese Aspekte fördern die Eigenständigkeit und die gleichberechtigte Teilhabe der Lernenden sowohl in der Schule als auch im Alltag. Digitale Medien eröffnen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit sonderpädagogischem Förderbedarf zusätzliche Ausdrucksmöglichkeiten.

Auch im Bereich der Förderschulen sollen schulische Leihgeräte das Lernen unterstützen.

Spätestens mit dem Übertritt an eine weiterführende Schule erhalten die meisten Kinder ein eigenes digitales Gerät (in der Regel ein Smartphone oder auch ein Tablet für die Schule). Die Schulen bereiten die Heranwachsenden auf das Leben in der digitalen Welt vor und vermitteln im aktiven Umgang mit digitalen Medien die hierfür erforderlichen Kompetenzen.

Um die Schülerinnen und Schüler sukzessive auf den eigenverantwortlichen und reflektierten Umgang mit mobilen Endgeräten vorzubereiten, werden in den unteren Jahrgangsstufen vorwiegend schulische Leihgeräte genutzt. Die 1:1-Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit privaten mobilen Endgeräten ist dann im Allgemeinen ab der 7. Jahrgangsstufe möglich. Die Schulen entscheiden in Abstimmung mit der Schulgemeinschaft und dem Schulaufwandsträger, in welcher Jahrgangsstufe mit der 1:1-Ausstattung begonnen wird. Im Rahmen der „Digitalen Schule der Zukunft“ unterstützt der Freistaat Bayern die Erziehungsberechtigten bzw. die volljährigen Schülerinnen und Schüler finanziell bei der Eigenbeschaffung dieser Geräte.

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 Mobile Endgeräte können helfen, vom passiven zum aktiven Lernen zu kommen.

Indem wir in Mathe zum Beispiel verschiedene digitale Lernprodukte erstellen lassen von den Schülern, wo sie ihre Kreativität frei entfalten können.

Die Informationskompetenz bei Schülerinnen und Schülern wird in verschiedenen Bereichen durch den Einsatz mobiler Geräte gefördert.

Zunächst steht im Vordergrund der Umgang mit der Hardware.

Sie lernen, mit der Hardware effizient umzugehen.

Also der Unterricht hat sich insofern verändert, dass wir jetzt nicht mehr alle zusammen im Unterricht sitzen und etwas zusammenarbeiten, sondern es gibt ein Überthema.

Aber jeder kann in seiner Geschwindigkeit eben so arbeiten, wie es ihm passt.

So ist es besser für alle.

Das Tablet hilft mir dabei, nicht so viele Bücher mitschleppen zu müssen.

Dann ist der Schulranzen nicht so schwer und man hat nicht Rückenschmerzen danach.

Durch die Verwendung von mobilen Endgeräten verändert sich die Kommunikation in der Klasse.

Untereinander sind sie viel schneller miteinander in Kontakt.

Und auch zu mir ist es einfacher, Kontakt zu halten oder Kontakt herzustellen.

Auch für die Erziehungsberechtigten ist die Kommunikation leichter, wenn sie digital stattfindet, weil ich direkt antworten kann und wir nicht den Umweg gehen müssen über verschiedene andere Kanäle.

Durch die Notebooks und Tablets im Unterricht kann die Zusammenarbeit der Schüler auch zeitversetzt stattfinden.

Das heißt, man kann sich daheim zusammenschalten über die verschiedenen Plattformen, die verschiedenen Apps.

Dort gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten.

Also wenn ich bei einer Übungsaufgabe nicht weiterkomme, frage ich Freunde übers Internet oder schaue in Mebis nach.

Eins-zu-eins-Ausstattung bedeutet, dass jede Schülerin jeder Schüler über ein digitales Endgerät verfügt, das gewährleistet, dass die von mir in digitaler Form gestellten Aufgaben in gleicher Weise gelöst werden können.

Wichtig ist es dafür, dass man auch asynchron arbeiten kann, dass ich also Aufgaben zur Verfügung stellen kann, die entweder im Unterricht phasenverschoben bearbeitet werden können, die daheim dann bearbeitet werden können.

Wir haben eine App, da sind Videos, Links und Übungen.

Wird alles von Herrn Carl selber erstellt und das ist eigentlich ganz schön.

Vorteile von digitalen Endgeräten gegenüber herkömmlichen Unterrichtsmaterialien sehe ich insbesondere wenn die Schüler zum Beispiel Lernumgebungen selber gestalten, bekommen sie direkt ihr Feedback.

Außerdem bekommen sie je nach Lernfortschritt angepasste Übungen, die unterschiedliche Schwierigkeiten haben, je nachdem, wie weit sie eben schon sind in ihrem Lernstand.

Wir haben zum Beispiel GeoGebra-Parabelmännchen selber gemacht.

Also mein Laptop hilft mir insofern bei meinen digitalen Hefteinträgen, dass ich Graphen zum Beispiel einfügen kann, um das noch mal anschaulicher darzustellen.

Aber auch bei Internetrecherchen und beim Anschauen von Onlinevideos, wenn ich ein Thema noch nicht so gut verstehe.

Die Aufgabenkultur verändert sich durch digitale Endgeräte, weil mir eine ganz große Bandbreite an Möglichkeiten entsteht.

Ich kann eBooks gestalten lassen oder Podcasts.

Wir können sogar Escape Games spielen oder selbst erstellen lassen.

Und je mehr ich die Klasse beteilige an der Auswahl der Dinge oder der Erstellung, desto größer ist die Partizipation und desto mehr identifizieren sie sich mit dem Unterricht.

Was besonders in den Fremdsprachen wichtig ist.

Also wir haben Videoprojekte erstellt, Podcast, eben ganz normal PowerPoint-Präsentationen.

Aber auch interaktive Präsentationen mit dem Lehrer, wo wir anonym Feedback geben konnten und jetzt in Chemie einen Graphen mit der Temperaturmessung.

Die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Digitalisierung und deren Einfluss auf die berufliche Tätigkeit sind von zentraler Bedeutung für den Bildungsauftrag der beruflichen Schulen, insbesondere auch mit Blick auf die Vernetzung von Theorie und Praxis. Daher wird an den beruflichen Schulen mit Fördermitteln des Freistaats und Bundes gezielt die Hard- und Software-Ausstattung auf die digitale Arbeitswelt ausgerichtet.

Die bayerischen Wirtschaftsschulen haben seit dem Schuljahr 2024/2025 die Möglichkeit, sich an der „Digitalen Schule der Zukunft“ zu beteiligen und jahrgangsstufenweise eine 1:1-Ausstattung mit personenbezogenen Schülergeräten zu etablieren.

An den übrigen beruflichen Schulen erhält ein Teil der Schülerinnen und Schüler über die Ausbildungsbetriebe digitale Geräte. Zugleich können in Zukunft Geräte teilweise weiterverwendet werden, welche die Schülerinnen und Schüler aus den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in die beruflichen Schulen mitbringen. Ergänzend stehen schulische Leihgeräte zum Lernen in der Schule, in den Ausbildungsbetrieben sowie zuhause zur Verfügung.


Unterstützungsangebot der Schulen in ihrem Schulentwicklungsprozess

Um die Schulen bei der Gestaltung ihres Schulentwicklungsprozesses zu unterstützen, steht ihnen ein schulartspezifisches Beratungs- und Unterstützungsangebot zur Verfügung.

Die Innovationsteams digitale Bildung, die sich aus Schulentwicklungsmoderatorinnen und -moderatoren sowie Beraterinnen und Beratern digitale Bildung zusammensetzen, unterstützen die Schulen bei der Schwerpunktsetzung und Zielerreichung. Die Innovationsteams können über die zuständige Beratung digitale Bildung kontaktiert werden.

Schulartspezifische Leitlinien, praxisnahe Umsetzungshinweise und Praxisbeispiele liefern die Praxisleitfäden zum Lernen mit mobilen Endgeräten.


Weiterführende Informationen

Stand: 02. Dezember 2025

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