Angebote und Verpflichtung
Die Ebenen der Lehrerfortbildung

Die Fortbildung der Lehrkräfte ist in einen ständigen berufsnahen Weiterlernprozess integriert und umfasst das gesamte Berufsleben. Lehrerfortbildung unterstützt die Lehrkräfte bei der Bewältigung der vielfältigen Anforderungen des Schulalltags und ist eine der tragenden Säulen der Personal-, Organisations- und Unterrichtsentwicklung der Schulen.
Neben Veranstaltungen der Staatlichen Lehrerfortbildung können Lehrkräfte auch Veranstaltungen so genannter externer Anbieter besuchen und die Teilnahme in Rücksprache und mit Einverständnis des jeweiligen Dienstvorgesetzten, in der Regel des Schulleiters oder der Schulleiterin, auf die individuelle Fortbildungsverpflichtung anrechnen lassen.
Einen Überblick über die Veranstaltungen der Staatlichen Lehrerfortbildung sowie die Maßnahmen externer Anbieter erhalten Lehrkräfte in der Datenbank FIBS (Fortbildung in bayerischen Schulen, http://fibs.alp.dillingen.de/).
Allerdings gilt für die Angebote sog. externer Anbieter bei FIBS:
• Die Eintragung bei FIBS ist als reine Serviceleistung beziehungsweise als Hinweis angeboten und ist mit keiner Empfehlung von staatlicher Seite verbunden. Die Inhalte wurden lediglich, insbesondere hinsichtlich Schul- und Unterrichtsbezug sowie Unterrichtsausfall, einer Plausibilitätskontrolle unterzogen und können damit Schulleitungen sowie Lehrkräften bei der Auswahl, der Anerkennung des Fortbildungsbedarfs und der Genehmigung von Dienstbefreiung als Anhaltspunkt dienen.
• Es wird keine Garantie und Verantwortung dafür übernommen, dass alle Angaben zu jeder Zeit vollständig, richtig und in letzter Aktualität dargestellt sind.
• Für die Veranstaltungen externer Anbieter in FIBS gilt, dass Zuschüsse zu den Kosten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Mitteln der Staatlichen Lehrerfortbildung grundsätzlich nicht gewährt werden. Dasselbe gilt für anfallende Reise- und Fahrtkosten.
Einrichtungen der Lehrerfortbildung
Die Staatliche Lehrerfortbildung in Bayern
Die Staatliche Lehrerfortbildung in Bayern gliedert sich nach Reichweite und Trägerschaft in die zentrale, regionale, lokale und schulinterne Lehrerfortbildung. Hinzu kommen noch Fortbildungsangebote einzelner Kommunen (z. B. die Pädagogischen Institute in München und Nürnberg) sowie Veranstaltungen zur Fortbildung von Religionslehrkräften, die in Zusammenarbeit mit den Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften durchgeführt werden.
Die zentrale Lehrerfortbildung richtet sich an Lehrkräfte aus ganz Bayern. Träger ist die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen (ALP).
Die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung hat die Aufgabe, Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten und aller Fächer (mit Ausnahme von Sport und Religion) in ganz Bayern durchzuführen.
Das Angebot der Akademie richtet sich vorrangig an Funktionsträger und an pädagogische Führungskräfte sowie an Lehrkräfte mit dem Auftrag, die Inhalte ihrerseits in der regionalen, lokalen oder schulinternen Lehrerfortbildung weiter zu vermitteln.
Zusätzlich zur Fortbildung bietet die Akademie Beratung im Bereich der Informationstechnik (Hard- und Software) sowie der Medienpädagogik an und betreut die dafür zuständigen Fachberater und Medienpädagogisch-informationstechnischen Berater.
Die landesweite Bekanntgabe des Angebotes der Akademie erfolgt halbjährlich in den Fortbildungskatalogen, die auf der Internetseite der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen veröffentlicht werden (http://alp.dillingen.de/lehrgaenge/print/). Außerdem sind die Angebote der Akademie Dillingen und die Fortbildungsmaßnahmen der anderen Institutionen wie auch externer Anbieter über die Datenbank FIBS (Fortbildung in bayerischen Schulen) einsehbar (http://fortbildung.schule.bayern.de/).
Die regionale Lehrerfortbildung wird je nach Schulart von den Regierungen bzw. den Ministerialbeauftragten durchgeführt, die lokale Lehrerfortbildung von den staatlichen Schulämtern. Sie richtet sich an die Lehrkräfte des jeweiligen Aufsichtsbezirks bzw. Zuständigkeitsbereichs.
Die regionale Lehrerfortbildung (RLFB)
Die regionale Lehrerfortbildung führt Fortbildungsveranstaltungen in der jeweiligen Region durch. Durch die Verteilung auf verschiedene Träger sind ihre Angebote nach Schularten und ggf. Fächern differenziert, die regionale Lehrerfortbildung strebt aber auch die schulart- und fächerübergreifende Zusammenarbeit an.
Die regionale Lehrerfortbildung reagiert unmittelbar auf pädagogische, didaktische und sonstige berufsbezogene Erfordernisse oder Neuerungen und bietet Fortbildung auf kurzem Wege an.
Die regionale Lehrerfortbildung versteht sich zudem als Unterstützungs- und Servicesystem für die Schulen. Sie ist daher auch für die Betreuung und Evaluation des regionalen Multiplikatoren-/ Moderatoren-/ Referentennetzes verantwortlich.
Die Fortbildungsangebote der RLFB werden über verschiedene Publikationsformen und -wege bekannt gemacht, etwa durch Rundschreiben der jeweiligen Träger und über das Internet.
Zur weiteren Untergliederung der Regionalen und Lokalen Lehrerfortbildung gibt das Gesamtkonzept Lehrerfortbildung in der KMBek vom 9. August 2002 in Kap. III Auskunft (KWMBl I Nr. 16/2002 S. 260 2238-UK).
Die schulinterne Lehrerfortbildung (SCHILF)
Die schulinterne Lehrerfortbildung wird von den Schulen selbst durchgeführt. An ihr nehmen in der Regel nur Lehrkräfte des jeweiligen Kollegiums teil.
Die schulinterne Lehrerfortbildung orientiert sich unmittelbar am Bedarf der Kollegien.
Für die Durchführung schulinterner Lehrerfortbildung können Finanzmittel bereitgestellt werden. Die Vergabe dieser Mittel wurde geregelt mit KMBek vom 5. Dezember 2002 zu „Finanzmittel für schulinterne Lehrerfortbildung“ (KWMBl I Nr. I/2003 S. 3 2238-UK).
Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB)
Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), München, wirkt bei der Konzeption der Lehrerfortbildung mit und arbeitet mit den Einrichtungen der Lehrerfortbildung beratend und durch unmittelbare Beteiligung an Fortbildungsveranstaltungen auch operativ zusammen. Um die Lehrkräfte in fachlichen, didaktischen und methodischen Fragen zu unterstützen, werden am Staatsinstitut Handreichungen und Materialien erstellt, die in gedruckter Form oder im Internet veröffentlicht werden.
- Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen
- Institut für Lehrerfortbildung, Gars (katholischer Religionsunterricht)
- Institut für Lehrerfortbildung Heilsbronn (evangelischer Religionsunterricht)
- Bayerische Landesstelle für den Schulsport, München (Sportunterricht)
- Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB)
Auszüge aus der Bekanntmachung des Bayerischen Kultusministeriums Nr. III/7-P4100-6/51011 vom 9. August 2002:
Charakteristika von Lehrerfortbildung
Lehrkräfte sind Fachleute für Unterricht und Erziehung. Zu ihren beruflichen Aufgaben zählen Unterrichten, Erziehen, Beurteilen, Diagnostizieren, Fördern und Beraten. Diesem komplexen Berufsbild entsprechen hohe Anforderungen an die Aus- und Fortbildung. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der Lehrerfortbildung, die beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten der Lehrkräfte zu erhalten, zu erweitern bzw. zu ergänzen und der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung anzupassen (vgl. Art. 20 Abs. 1 des Bayerischen Lehrerbildungsgesetzes).
Lehrerfortbildung hat vielfältige Perspektiven: Sie trägt zur Qualität und Weiterentwicklung des Schulwesens bei und hilft der Lehrkraft, sich dem Wandel der gesellschaftlichen Anforderungen zu stellen. Sie unterstützt das personale Selbstverständnis und die berufliche Identität des Lehrers. Sie kann auch Aufgaben der Ausbildung und der Weiterbildung übernehmen.
Lehrerfortbildung als Instrument der Personal- bzw. Organisationsentwicklung umfasst eine geplante Weiterqualifizierung, Begleitung der beruflichen Entwicklung und Prävention berufsimmanenter Probleme. Sie trägt zur Professionalisierung der Lehrkräfte im Umgang mit allen am Schulleben Beteiligten bei, bereitet sie für neue Aufgaben vor und bildet Funktionsträger und Führungskräfte in Schule und Schulverwaltung aus. Sie bietet Unterstützung in Form von Qualifizierungs- und Trainingsangeboten, die auf die jeweiligen beruflichen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Fortbildungsangebote und Fortbildungsverpflichtung
1. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus legt auf Vorschlag des Koordinierungsausschusses Lehrerfortbildung das zweijährige Schwerpunktprogramm für die inhaltliche Planung der Lehrerfortbildung fest (vgl. aktuelles Schwerpunktprogramm weiter unten). Es ist für alle Ebenen der Staatlichen Lehrerfortbildung verbindlich.
2. Die einzelnen Träger der Lehrerfortbildung informieren die Schulen über ihr jeweiliges Angebot. Zur Darstellung des Gesamtangebots der Staatlichen Lehrerfortbildung zusammen mit den Fortbildungsangeboten sog externer Anbieter wurde die zentrale Datenbank FIBS (Fortbildung in bayerischen Schulen) eingerichtet (http://fortbildung.schule.bayern.de/).
Dort können Lehrkräfte nach für sie interessanten Angeboten suchen und sich für Fortbildungsmaßnahmen anmelden.
3. Die Verpflichtung zur Fortbildung ist in Art. 20 Abs. 2 BayLBG geregelt. Sie gilt als erfüllt, wenn Fortbildung im Zeitumfang von zwölf Fortbildungstagen innerhalb von vier Jahren nachgewiesen ist. Einem Fortbildungstag ist ein Richtwert von jeweils etwa 5 Stunden à 60 Minuten zugrunde zu legen. Für die Erfüllung der persönlichen Fortbildungsverpflichtung können Veranstaltungen auf allen Ebenen der Staatlichen Fortbildung oder auch Veranstaltungen sog. externer Anbieter besucht und eingebracht werden. In die Belegverpflichtung ist mindestens ein Drittel des Gesamtumfangs als schulinterne Lehrerfortbildung einzubringen.
4. Die Schwerpunkte der Fortbildung einer Lehrkraft werden im Rahmen des Mitarbeitergesprächs gemeinsam mit der Schulleitung reflektiert.
5. Auf der Grundlage des Fortbildungsbedarfs der Lehrkräfte bestimmt jede Schule den eigenen Fortbildungsbedarf und schreibt diesen laufend fort. Für die schulinterne Lehrerfortbildung erstellt sie einen Fortbildungsplan.
6. Zur Unterstützung der schulinternen Lehrerfortbildung und zur bedarfsgerichteten Ausrichtung des Angebots informieren die Schulen die Träger der regionalen bzw. der lokalen Lehrerfortbildung im zweijährigen Turnus über ihren Fortbildungsbedarf. Der Bedarf der Schulen bildet neben dem Schwerpunktprogramm die wesentliche Grundlage für die Planung der Lehrerfortbildung in Bayern.