Schulen sind Orte der Wertebildung – und die findet im Unterricht und im Schulleben statt. Dabei leben Lehrkräfte Werte vor, aber auch Schülerinnen und Schüler setzen sich aktiv für Werte ein. Wertebildung ist an allen Schulen in Bayern fest verankert und Grundprinzip jeder pädagogischen Arbeit.
Mit der Initiative „Werte machen Schule“ werden Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler selbst aktiv und stärken mit ihren Projekten und ihrer engagierten Arbeit die Wertebildung an den Schulen im Freistaat. Ziel ist es, dass sich junge Menschen aktiv für ein Miteinander in der Gesellschaft engagieren, das von Respekt und Zivilcourage geprägt ist.
Wertebotschafterinnen und -botschafter

Du willst die Wertebildung und das Zusammenleben an deiner Schule mitgestalten? Aktiv werden?
Eigene Ideen einbringen.
Dann werde Wertebotschafterin oder Wertebotschafter!
In der Ausbildung coachen dich Expertinnen und Experten zum Thema Werte, Kommunikation und Teamführung.
Deine Ausbildung kannst du aktiv mitgestalten.
Lege Themen fest, die dir am Herzen liegen.
Entwickle eigene Projekte, Materialien und Filme.
Und nimm diese Ideen dann mit an deine Schule.
Als Wertebotschafterin oder Wertebotschafter machst du deine eigene Schule noch bunter und wertvoller.
Du schaffst die Grundlagen für ein besseres Miteinander in unserer Gesellschaft.
Worauf wartest du?
Mach mit!
Als Wertebotschafterinnen und Wertebotschafter spielen unsere Schülerinnen und Schüler eine Hauptrolle bei der Wertebildung: Sie leben im Schulalltag Werte vor, gründen Werte-AGs und setzen erfolgreich kreative Werte-Projekte um. Damit leisten sie Wertebildung auf Augenhöhe.
Zum Schuljahr 2025/2026 wird die Wertebotschafter-Ausbildung neu aufgesetzt. Frau Staatsministerin Stolz kommt dem Wunsch der Schulfamilie aus dem Dialogformat Zukunftswerkstatt „Bildung in Bayern“ nach, verdoppelt die Ausbildungskapazitäten der Wertebotschafterinnen und Wertebotschafter, bezieht die gesamte Schulfamilie verstärkt in die Ausbildung ein und stärkt so die Wertebildung im Freistaat.
Das ist neu bei der Wertebotschafter-Ausbildung:
- Schulen können erstmalig zwei Jugendliche sowie eine schulische Betreuungsperson für die Ausbildung anmelden. So findet Wertearbeit von Anfang an im Team statt!
- Die Ausbildung beinhaltet zwei Präsenzveranstaltungen sowie zwei begleitende Online-Sessions. Dabei werden theoretische Grundlagen und auch Tipps und Tricks für die Umsetzung von Werteprojekten vermittelt. Externe Referentinnen und Referenten begleiten die Schulteams mit ihrer Expertise!
- Ein virtuelles Elterncafé bezieht auch die Elternbeiräte in die Wertearbeit der Schulen ein. Denn die Familie ist der erste und wichtigste Ort, wo Werte vorgelebt werden!
Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen aller weiterführenden Schularten und der Mittelschulstufe der Förderschulen können von ihrer Schulleitung für die Wertebotschafter-Ausbildung vorgeschlagen werden. Nach ihrer Ausbildung wirken die Schülerinnen und Schüler als Wertebotschafter an ihren Schulen mit und initiieren dort selbst Projekte zum Thema Werte. Die Bandbreite der Projektbeispiele ist groß und reicht von einer Werte-Stunde in einer einzelnen Klasse bis hin zu Werte-Projekttagen oder Werte-Wochen für die ganze Schule.
Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus ruft zu Beginn des Schuljahres alle weiterführenden Schulen und Förderschulen mit Mittelstufe im Freistaat zur Bewerbung auf. Die Schulleitung jeder Schule kann in enger Abstimmung mit der Schülermitverantwortung (SMV) zwei Jugendliche der 8. oder 9. Jahrgangsstufe für die Wertebotschafterausbildung vorschlagen. Die Schulleitung wird im Anschluss zeitnah über das Ergebnis des Bewerbungsprozesses in Kenntnis gesetzt.
Die Ausbildung beinhaltet die Teilnahme an zwei Präsenzveranstaltungen (in Nürnberg oder in München) sowie an begleitenden Online-Sessions.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten während ihrer Ausbildung theoretische Grundlagen zum Thema Werte sowie wertvolle Praxistipps für die Umsetzung eines eigenen Werteprojekts.
Wesentliche Ausbildungsinhalte sind
- das Nachdenken über Werte,
- die Auseinandersetzung mit Werten in digitalen Räumen sowie
- Anleitungen zum erfolgreichen Projektmanagement.
Eine Betreuungsperson der jeweiligen Schule (z. B. Lehrkraft oder Schulsozialpädagogin / Schulsozialpädagoge) begleitet die Schülerinnen und Schüler bei der Ausbildung, die von externen Referentinnen und Referenten gestaltet wird.
Schülerinnen und Schüler werden zu Hauptakteuren bei der Wertebildung. Die Wertebotschafterinnen und Wertebotschafter bereichern durch ihre Arbeit und ihr Engagement Unterricht und Schulleben und machen Werte für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler erfahrbar. Das zeigen die zahlreichen Projekte der Wertebotschafterinnen und -botschafter im Freistaat ganz eindrucksvoll. Im Peer-to-Peer-Ansatz gelingt die Wertebildung besonders gut.
Auch wenn die Wertebotschafterin bzw. der Wertebotschafter die Schule wechselt oder nach dem Abschluss verlässt, kann die Wertearbeit nachhaltig an der Schule gesichert werden.
- Die Gründung einer Werte-AG trägt dazu bei, dass auch jüngere Schülerinnen und Schüler in die Wertebildung hineinwachsen und der Einsatz für Werte dauerhaft lebendig gehalten wird.
- Die Weitergabe des Wertebotschafter-Amts an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger ist ebenfalls möglich.
- Die Projekte, die von Wertebotschafterinnen oder Wertebotschaftern an den Schulen angestoßen werden, können auch wiederholt werden. So bleiben Aktionen zur Wertebildung lebendig.
Wertemultiplikatorinnen und -multiplikatoren
In ganz Bayern sind rund 100 Lehrkräfte als Wertemultiplikatorinnen und Wertemultiplikatoren aktiv.
- Die bayerischen „Wertemultis“ unterstützen ihre Kolleginnen und Kollegen bei ihren wertebildenden Aktivitäten und Projekten, z. B. durch schulinterne Lehrerfortbildungen, an pädagogischen Tagen und mit Impulsen zur Schulentwicklung.
- „Wertemultis“ sind sowohl in ihren jeweiligen Schularten als auch schulartübergreifend in ihren Regionen vernetzt.
- Koordiniert durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung veranstalten sie außerdem in verschiedenen Regierungsbezirken regionale Thementage zur Wertebildung für interessierte Lehrkräfte und greifen dabei aktuelle Entwicklungen auf.
Im ISB-Portal „Wertebildung an bayerischen Schulen“ werden Lehrkräfte zu allen Fragen und Themen der Wertebildung fündig. Dort hat jeder Interessierte sofort Zugriff auf vielfältige Informationen und zahlreiche Best-Practice-Beispiele zur Wertebildung – zu bestimmten Themen, Fächern, Jahrgangsstufen, Schularten und Initiativen, die das Schulleben bereichern. Auch die Wertebotschafterinnen und Wertebotschafter im Freistaat sind mit ihren Ideen und Projekten vertreten. Das Angebot an guten Beispielen zur Wertebildung ist das Herzstück des Internetportals und wird ständig erweitert.
Die Informationsplattform Werte.BS macht Werte und Demokratie in der beruflichen Bildung erlebbar.
Anhand von praxiserprobten Materialien bietet die Handreichung des ISB Lehrkräften der Grundschule und der Mittelschule zahlreiche Anregungen, wie der Unterricht im Fach „Kulturelle Bildung und Werteerziehung“ auf der Grundlage des bestehenden LehrplanPLUS inhaltlich und methodisch gestaltet werden kann. Darüber hinaus beinhaltet sie alle wesentlichen Informationen rund um das Fach „Kulturelle Bildung und Werteerziehung“.
Den obersten Bildungszielen nach Art. 131 BayVerf liegt ein Menschenbild zugrunde, das maßgeblich von der Achtung der Würde des Menschen getragen ist. Die Schule unterstützt Kinder und Jugendliche aktiv dabei, sich zu verantwortungsvollen, hilfsbereiten sowie aufgeschlossenen Erwachsenen zu entwickeln, die als mündige Staatsbürgerinnen und Staatsbürger für die Werte unserer Verfassung und unser demokratisches System eintreten.
Die Handreichung des ISB liefert eine zeitgemäße pädagogische Interpretation des Verfassungstextes und konkrete Anregungen für eine lebendige Schulkultur. Mit ihren vielfältigen Bezügen u. a. zur Wertebildung, Schulentwicklung und zum LehrplanPLUS stellt sie ein hilfreiches Instrument für die gesamte Schulgemeinschaft dar.
MRin Birgit Kleinhappl
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Salvatorstr. 2
80333 München
StDin Anna Wenzl
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB)
Schellingstr. 155
80797 München
Stand: 25. November 2025