Unterrichtsversorgung in Bayern

Mädchen im Unterricht
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Informationen für Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Medien, Politik und Schule


Die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung an Bayerns Schulen ist seit 2018 ein Investitionsschwerpunkt der Staatsregierung. Auf diesen Seiten möchten wir Sie umfassend rund um das Thema Unterrichtsversorgung informieren. Wir beleuchten unter anderem die Hintergründe für die derzeitige Personallage und erläutern aktuelle sowie geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung. Die Inhalte sind angereichert mit Hintergrundinformationen, Grafiken und Zahlen.

INTERESSE AM LEHRERBERUF?

Darüber hinaus finden Sie hier Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen (FAQ) von Medienvertreterinnen und -vertretern:

Antworten auf die zuletzt am häufigsten gestellten Fragen von Medienvertretern

1) Wie gut sind Bayerns Schulen mit Lehrkräften versorgt? Wie gelingt es, flächendeckend Unterricht nach Stundenplan anzubieten?

Zahlreiche langfristige Maßnahmen sowie kurzfristige Konzepte des Freistaats haben dazu geführt, dass die Unterrichtsversorgung in diesem Schuljahr über alle Schularten hinweg flächendeckend sichergestellt ist.
Wie gut Bayerns Schulen aktuell (Schuljahr 2022/2023) mit Lehrkräften versorgt sind und wie es gelingt, flächendeckend Unterricht nach Stundenplan anzubieten, erfahren Sie hier: So sieht es gerade aus: Unterrichtsversorgung im aktuellen Schuljahr

2) Welche Prognosen gibt es dazu für die kommenden Jahre?

In der Lehrerbedarfsprognose veröffentlicht das Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus die aktuellen Vorausberechnungen zum künftigen Einstellungsbedarf und -angebot an Lehrkräften an den öffentlichen und privaten Schulen. Hier geht es zu den Kernaussagen der aktuellen Lehrerbedarfsprognose für die einzelnen Schularten.

3) Warum ist die Unterrichtsversorgung heute herausfordernder als früher?

Trotz vorausschauender Planung und Umsetzung vieler Maßnahmen erweist sich die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung als herausfordernd. Weshalb ist das so? Für die Entwicklung der aktuellen Versorgungslage gibt es mehrere Ursachen. Erst das Zusammenwirken dieser komplexen Prozesse führt zur derzeitigen Situation.

4) Wie viele Schüler werden aktuell unterrichtet, wie viele Lehrkräfte gibt es in Bayern?

Die Dokumentation „Bayerns Schulen in Zahlen“ erscheint jährlich und gibt anhand statistischer Übersichten und Grafiken einen Überblick über wichtige Daten zum bayerischen Schulwesen, unter anderem zur Anzahl von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. Hier geht es zur aktuellen Ausgabe von „Bayerns Schulen in Zahlen

5) Wie ist der Wert der Schüler-Lehrer-Relation? Wie hoch sind die durchschnittlichen Klassenstärken? Welche Höchstschülerzahlen gelten für die einzelnen Schularten?

Die Schülerhöchstzahl liegt an Bayerns Grundschulen bei 28 Schülerinnen und Schülern. In Jahrgangsstufen mit einem Migrationsanteil von mehr als 50 % werden Klassenteilungen vorgenommen, wenn die Schülerhöchstzahl 25 überschritten wird. Für Mittelschulen gibt es keine verpflichtende Schülerhöchstzahl, der Richtwert liegt bei 30 Schülerinnen und Schülern. Die Richtlinien zur Klassenbildung im Bereich der Förderschulen unterscheiden nach den verschiedenen Förderschwerpunkten, ggf. auch hinsichtlich des Zusammentreffens mehrerer Förderschwerpunkte. Die Schülerhöchstzahl variiert hier zwischen 7 und 14 Schülerinnen und Schülern. Im Bereich der staatlichen Realschulen gibt es keine verbindlich vorgeschriebene Schülerhöchstzahl, es gilt lediglich, Klassen mit mehr als 33 Schülerinnen und Schülern zu vermeiden. Zur Vermeidung von großen Klassen an Gymnasien sind keine Klassen mit 34 oder mehr Schülerinnen und Schülern einzurichten. Zudem ist die Bildung von Klassen mit 33 Lernenden zu vermeiden.
Tatsächlich werden die Schülerhöchstzahlen an Bayerischen Schulen in äußerst seltenen Fällen erreicht. An Grund- und Förderschulen beträgt der Prozentsatz der Klassen mit mehr als 30 Schülerinnen und Schülern 0 Prozent, an bayerischen Mittelschulen 0,2 Prozent. Lediglich 5,9 Prozent aller Realschul- und 4,3 Prozent aller Gymnasialklassen haben mehr als 30 Schülerinnen und Schüler. Zu beachten ist, dass in großen Klassen der Anteil an Differenzierungsstunden, in welchen Klassenverbände aufgeteilt werden, besonders hoch ist.

Aussagekräftiger als Schülerhöchstzahlen sind daher die durchschnittlichen Klassenstärken. Diese bewegen sich nach vorläufigen Daten im laufenden Schuljahr im erwartbaren Rahmen der Vorjahre. Folgende Tabelle zeigt schulartspezifisch die Anzahl von Schülerinnen und Schülern je Klasse im Schuljahr 2021/2022. Weitere Informationen enthält die Dokumentation „Bayerns Schulen in Zahlen

Bemerkenswert ist, dass sich die Schüler-Lehrer-Relation in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert hat – an den staatlichen allgemeinbildenden Schulen von 17,2 (2002/03) auf etwa 13,8 im Schuljahr 2021/22.
Trotz aller aktuellen Herausforderungen wird dieser Wert voraussichtlich auch im laufenden Schuljahr in ähnlich niedriger Größenordnung bleiben. Konkret bedeutet das: Auf eine Lehrkraft kommen rechnerisch heute deutlich weniger Schülerinnen und Schüler als kurz nach der Jahrtausendwende.

6) Wie viel Unterricht fällt derzeit aus?

In den vergangenen Jahren standen den staatlichen Schulen wie in den Jahren zuvor verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, um vor allem dem Problem des kurzfristig auftretenden Unterrichtsausfalls verstärkt begegnen zu können. Viele dieser Maßnahmen haben sich bewährt. In fast allen Schularten konnte der Unterrichtsausfall auf einem niedrigen Niveau stabilisiert werden. Aus diesem Grund werden die Maßnahmen fortgeführt bzw. ausgeweitet.
Zahlen und Fakten zum Thema Unterrichtsausfall sowie Ausführungen zum Konzept der Erhebung finden Sie hier: Statistik zum Unterrichtsausfall: Unterrichtsversorgung in Bayern

7) Zur Vermeidung von Unterrichtsausfall hat der Freistaat die Mobile Reserve bzw. Integrierte Lehrerreserve eingerichtet. Wie funktioniert dieses Verfahren? Wie ist die Situation der Mobilen Reserve an Grund- und Mittelschulen?

Je nach Schulart gibt es in Bayern entweder eine Mobile Reserve, bei der Lehrkräfte z. B. innerhalb eines Landkreises an Schulen zur Vertretung eingesetzt werden (Grundschulen, Mittelschulen, Gymnasien, FOS/BOS) oder eine Integrierte Lehrerreserve (Realschulen, Gymnasien, Förderschulen).

Mobile Reserve
Zur Unterrichtsvertretung an staatlichen Grund- und Mittelschulen stehen Lehrkräfte für die mehrstufige, am Bedarf orientierte Mobile Reserve zur Verfügung. Lehrkräfte der Mobilen Reserve werden vor Schuljahresbeginn für anfallende Vertretungen bereitgestellt. Sobald an einer Schule Personal ausfällt, kann die Lehrkraft der Mobilen Reserve sofort übernehmen, der Mechanismus greift also umgehend.

Integrierte Lehrerreserve
Für die Integrierte Lehrerreserve werden Schulen zusätzliche Lehrerwochenstunden zugewiesen, die von den Schulleitungen bei einem Vertretungsfall sofort genutzt werden können. Anders als bei der Mobilen Reserve werden für die Integrierte Lehrerreserve Lehrkräfte an ihrer Stammschule zur Vertretung eingesetzt. Hintergrund sind zum einen die größeren Entfernungen von Schulen als auch das Fachlehrerprinzip in diesen Schularten.

Das System der Mobilen Reserve bzw. Integrierten Lehrerreserve in Bayern hat sich sehr bewährt, es trägt zu einer hohen Konstanz des Unterrichtsangebotes bei.
Aus diesem Grund wurde die Anzahl der Reservekräfte in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. So wurde beispielsweise die Mobile Reserve an Grund- und Mittelschulen von September 2017/2018 bis zum Schuljahr 2021/2022 jährlich um 50 Vollzeitstellen aufgestockt, an Realschulen beispielsweise wurde die Integrierte Lehrerreserve zum Schuljahr 2021/2022 sogar um 101 Vollzeitstellen erhöht.

Wie ist die Situation der Mobilen Reserve an Grund- und Mittelschulen?

  • Der Umfang der Mobilen Reserve konnte zum Schuljahr 2021/2022 um 50 Vollzeitkapazitäten im Vergleich zum Vorjahr aufgestockt werden. Damit stehen auch im Schuljahr 2022/2023 rund 2.550 Vollzeitkapazitäten zur Verfügung.
  • Zum Stichtag 09.01.2023 standen über 4.000 Personen in der mobilen Reserve zur Verfügung, davon waren 3.031 Personen im Einsatz.
  • Bereits zu Beginn des Schuljahres 2022/2023 konnte in einigen Regierungsbezirken die mobile Reserve sogar noch etwas stärker aufgestellt werden als bisher – im bayernweiten Durchschnitt 108 % des Sollwerts.
  • Über die Mobile Reserve hinaus stehen an Grund- und Mittelschulen weitere 250 Vollzeitkapazitäten an „Corona-Reserve“ für zusätzliche Aushilfs- und Teamlehrkräfte bereit.

8) Was unternimmt der Freistaat, um in Zukunft genügend Lehrkräfte zu haben?

Die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung war seit 2018 ein Investitionsschwerpunkt der Staatsregierung. Flankierend zur Gewinnung von zusätzlichem Personal wurden auch weitere Lösungsansätze genutzt. Damit steht ein umfassender Werkzeugkasten bereit, der laufend angepasst wird.

Aufgrund der erhöhten Bedarfssituation weitet das Kultusministerium die Angebote zum Quereinstieg an verschiedenen Schularten zum Schuljahr 2023/24 deutlich aus.
Informationen dazu finden Sie hier sowie unter www.einstieg.bayern.

9) Ist das Lehramt in Bayern noch attraktiv? Welche Maßnahmen veranlasst der Freistaat, um die Attraktivität des Lehrerberufs zu steigern und für den Beruf zu werben?

„Lehrerin beziehungsweise Lehrer ist ein hochattraktiver Beruf. Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu begleiten, ist eines der zukunftsträchtigsten Berufsfelder, die es gibt. Mit gutem Grund heißt unsere Werbekampagne für das Lehramt ‚Zukunft prägen – Lehrer werden‘“, so Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo.
Nicht nur die Tätigkeit, auch die Rahmenbedingungen sind optimal. Der Freistaat bietet:

  • Hohe Arbeitsplatzsicherheit: Im Gegensatz zu anderen Ländern hat Bayern immer an der Verbeamtung von Lehrkräften festgehalten. Im Schuljahr 2021/2022 waren insgesamt 94 % der vollzeit- und überhälftig teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte des Freistaats Bayern an staatlichen Schulen verbeamtet.
  • Sehr gute Einstellungsaussichten: siehe bayerische Lehrerbedarfsprognose
  • Gute Bezahlung: Laut einer OECD-Bildungsstudie liegt Deutschland bei der Bezahlung der Lehrkräfte beispielsweise auf Platz 2 hinter Luxemburg im internationalen Vergleich. Der Beruf als Lehrkraft ist somit auch finanziell lukrativ und der Freistaat Bayern beschäftigt momentan so viele Lehrkräfte wie noch nie in der Vergangenheit. Mit der geplanten Einführung von A13 für Grund- und Mittelschullehrkräfte wird die finanzielle Attraktivität weiter gesteigert.
  • Flexibilität, wie beispielsweise freie Zeiteinteilung außerhalb des Unterrichts.
  • Familienfreundlichkeit:
    - Rechtsanspruch auf familienpolitische Teilzeitbeschäftigung
    - Gewährung von Teilzeit zur Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen
    - Möglichkeit der Absenkung des wöchentlichen Beschäftigungsumfangs von 40 Stunden (Vollzeit) auf bis zu 8 Stunden
  • Private Krankenversicherung
  • Attraktive Altersabsicherung durch Pension
  • Arbeitsplätze für Akademiker auch in ländlichen Räumen mit günstigen Lebenshaltungskosten
  • Attraktive Rahmenbedingungen für Angestellte im öffentlichen Dienst: Wenn eine Verbeamtung nicht in Betracht kommt, profitieren Lehrkräfte von den attraktiven Rahmenbedingungen für Angestellte im öffentlichen Dienst. Nicht möglich ist eine Verbeamtung z. B. dann, wenn kein entsprechendes Studium abgeschlossen wurde, die Altersgrenze überschritten wurde oder eine Bewerberin bzw. ein Bewerber den zweijährigen Vorbereitungsdienst vermeiden möchte.

 

Um diese Vorteile noch publiker zu machen, bewirbt das Kultusministerium aktiv den Lehrerberuf und wird diese Anstrengungen weiter fortführen. Ziel ist es, mehr grundständig ausgebildete Lehrkräfte für den Einsatz an bayerischen Schulen zu gewinnen:

  • Die KampagneZukunft prägen – Lehrer/in werden“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Berufswahlprozess (www.zukunftprägen.bayern).
  • Zudem hat der Freistaat die Kampagne „Im Herzen Lehrer/-in“ gestartet, mit der um Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger geworben wird: www.einstieg.bayern.de.
  • Außerdem baut die Staatsregierung die Beratungsangebote für potentielle Lehrkräfte aus (Im neu eingerichteten „Beratungsnetzwerk“ beraten Lehrkräfte telefonisch und per E-Mail Interessentinnen und Interessenten über Zugangswege zum Lehrerberuf.), erhöht die Präsenz auf Berufsbildungsmessen und nutzt vielfältige Kanäle, um junge Menschen, aber auch potentielle Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger anzusprechen.

10) Welche Chancen haben Lehrkräfte aus anderen Bundesländern, die an bayerischen Schulen tätig werden möchten?

Auf folgender Seite haben wir alle Optionen für außerbayerische Bewerberinnen und Bewerber im bayerischen Schuldienst sowie Antworten zu häufig gestellten Fragen zusammengestellt.

Außerdem finden Sie hier Informationen zur Anerkennung außerbayerischer Lehramtsqualifikationen

11) Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo wirbt dafür, dass Lehrkräfte ihr Teilzeitstundenmaß erhöhen und dass pensionierte Lehrkräfte an Schulen zurückkehren. Wie viele Vollzeitkapazitäten hat dieser Aufruf für das Schuljahr 2022/2023 generiert?

Dass Bayern insbesondere im Vergleich zu anderen Bundesländern gut dasteht, liegt zum großen Teil sicherlich auch an der Lehrerbedarfsprognose, die das Kultusministerium jährlich aufsetzt, um den mittel- und langfristigen Bedarf zu erkennen und wichtige Erkenntnisse für die strategische Ausrichtung der Personalplanung zu gewinnen. So wird auch im Schuljahr 2022/2023 eine Mischung verschiedener Maßnahmen eingesetzt, um die Unterrichtsversorgung zu sichern.

Pensionistinnen und Pensionisten, die sich dafür entscheiden, als Aushilfslehrkräfte an einer Schule tätig zu sein, sind dabei besonders geeignet, da sie auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen können. Da die Vergabe befristeter Aushilfsverträge in der Zuständigkeit der einzelnen Regierungen bzw. des Landesamts für Schule liegt, liegen im Kultusministerium keine aktuellen vollständig plausibilisierten Daten zur Anzahl der eingesetzten Pensionisten im aktuellen Schuljahr vor. Auswertungen vorläufiger Daten legen jedoch nahe, dass die Anzahl entsprechender Lehrkräfte zum Schuljahr 2022/2023 im Vergleich zum vergangenen Schuljahr deutlich angestiegen ist, und zwar um rund 60 Prozent.

Bereits in den Schuljahren 2017/2018 bis 2021/2022 konnte die Anzahl der im Unterricht eingesetzten Lehrkräfte, die bereits das Pensionierungsalter erreicht hatten, an Grund-, Mittel-, und Realschulen sowie an Gymnasien um rund 65 Prozent erhöht werden.

Der starke Anstieg im aktuellen Schuljahr ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Lehrkräfte im gesetzlichen Ruhestand seit dem 15.08.2022 von einer Anhebung der sogenannten „Hinzuverdienstgrenze“ (für Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bzw. zur Beschulung ukrainischer Schülerinnen und Schüler) profitieren – damit können diese erfahrenen Lehrkräfte deutlich mehr verdienen als bisher, ohne dass dies Auswirkungen auf ihre Versorgungsbezüge hat.

Was die Aufstockung von Teilzeitkräften anbelangt, liegen dem Kultusministerium noch keine belastbaren Zahlen vor.

12) Das Kultusministerium wirbt mit einer neuen Kampagne um Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. Wie gestaltet sich der Quereinstieg in Bayern?

Bayern hat bei vorübergehender Unterdeckung in einzelnen Fächerverbindungen schon immer Sondermaßnahmen aufgelegt. Diese waren immer schon und werden auch künftig ein ergänzender Qualifizierungsweg neben der regulären Lehrerausbildung sein. Der bayerische Quereinstieg setzt auf ein hohes qualitatives Niveau, indem er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihre neue Aufgabe umfassend vorbereitet: In ihrer Ausbildung werden sie von erfahrenen und versierten Seminarleitungen begleitet und insbesondere in den Bereichen Erziehungswissenschaften, Pädagogik und Fachdidaktik geschult und erlangen am Ende eine vollwertige Lehramtsbefähigung. Die Absolventinnen und Absolventen werden als vollwertige Lehrkräfte eingesetzt, unterrichten eigenständig und können auch – wie die Absolventinnen und Absolventen der regulären Lehrerausbildung – als Lehrkräfte verbeamtet werden, sofern die sonstigen Voraussetzungen für eine Verbeamtung gegeben sind.
Um mittelfristig noch mehr Lehrkräfte zu gewinnen, weitet das Kultusministerium derzeit die Möglichkeiten zum Quereinstieg aus. Zum neuen Schuljahr 2023/24 ist der Quereinstieg für folgende Lehrämter möglich:

  • Mittelschule
  • Förderschule
  • Gymnasium (bestimmte Fächer)
  • berufliche Schulen (bestimmte Fächer)

Details, beispielsweise zu erforderlichen Qualifikationen und Bewerbungsfristen, finden Sie auf der neuen Kampagnenseite #imherzenlehrer (www.einstieg.bayern).
Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf unsere Pressemitteilung vom 20.01.2023

Wer persönliche Beratung wünscht, kann sich gerne an das neu eingerichtete Beratungsnetzwerk wenden. Lehrkräfte beraten hier telefonisch und per E-Mail über Zugangswege zum Lehrerberuf.

Im Juni geht zudem die Werbekampagne „Zukunft prägen. Lehrer/-in werden!“ in die nächste Runde – mit Radiospots, Veranstaltungen, Onlinewerbung und Social-Media-Aktivitäten. Auf www.zukunftprägen.bayern finden Abiturientinnen und Abiturienten sowie Studienanfängerinnen und Studienanfänger alle relevanten Informationen rund um den Lehrerberuf.

13) Wie viele Quereinsteiger gibt es an bayerischen Schulen?

Im laufenden Schuljahr 2022/2023 sind in Bayern schulartübergreifend mehr als 300 Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger neu in den Vorbereitungsdienst aufgenommen worden.
Folgender Übersicht können aktuelle Quereinstiegsprogramme sowie deren Teilnehmerzahl je nach Schulart entnommen werden:

  • Vor allem im Bereich der Mittel- und Förderschulen hat Bayern – wie viele Bundesländer – derzeit einen erhöhten Lehrkräftebedarf. Im September 2022 konnten im Bereich der Mittelschule ca. 140 Bewerberinnen und Bewerber zur Sondermaßnahme zugelassen werden; im Bereich der Förderschule waren es ca. 60 Bewerberinnen und Bewerber bei. Voraussichtlich wird der Freistaat diese Sondermaßnahme in den nächsten Jahren weiter ausweiten.
  • Im Bereich der Gymnasien besteht in den kommenden Jahren insbesondere in den Fächern Physik, Informatik und Kunst ein erhöhter Lehrkräftebedarf. Zum September 2022 sowie zum Februar 2023 wurden deshalb geeignete Bewerber mit Masterabschluss oder Diplom in den genannten Fachrichtungen zum zweijährigen Vorbereitungsdienst zugelassen. Rund 50 Quereinsteiger nehmen seit September an der Sondermaßnahme teil.
  • Auch im Bereich des Lehramts an beruflichen Schulen gibt es deutschlandweit und auch in Bayern einen zurzeit nicht zu deckenden Bedarf an grundständig studierten Lehrkräften, insbesondere in den gewerblich-technischen Fachrichtungen und im sozialpädagogischen Bereich. Zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs werden für das Lehramt an beruflichen Schulen deshalb regelmäßig Sondermaßnahmen durchgeführt, die jährlich an die aktuelle Situation angepasst werden. Im September 2022 sind 61 Bewerberinnen und Bewerber in die Sondermaßnahme neu gestartet, rund 75 Absolventinnen und Absolventen aus den Sondermaßnahmen konnten zum Schuljahr 2022/2023 eingestellt werden.

14) Worin liegt der Unterschied zwischen Quereinstieg und Seiteneinstieg?

Die Begriffe „Quereinstieg“ und „Seiteneinstieg“ werden in der bildungspolitischen Debatte nicht einheitlich verwendet. Häufig richtet sich die Abgrenzung danach, ob eine Lehrkraft ohne Lehramtsstudium den berufspraktischen Vorbereitungsdienst („Referendariat“) absolviert hat (Quereinstieg) oder ohne jede berufspraktische Qualifizierung verbeamtet bzw. unbefristet angestellt wurde (Seiteneinstieg).

Auch das bayerische Verständnis stellt auf die berufspraktische Qualifizierung ab:

  • Unter Quereinstieg verstehen wir einen Zugangsweg in den Lehrerberuf, der auf einer umfassenden berufspraktischen Ausbildung aufbaut. Quereinsteiger absolvieren – genau wie Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsstudiums – einen zweijährigen Vorbereitungsdienst („Referendariat“), legen das Zweite Staatsexamen ab und können, wenn die sonstigen Voraussetzungen (z. B. Lebensalter) vorliegen, im Anschluss als vollwertige Lehrkräfte verbeamtet werden. Der bayerische Quereinstieg setzt auf ein hohes qualitatives Niveau.
  • Einen regulären Seiteneinstieg gibt es in Bayern nicht. Unter Seiteneinsteigern verstehen wir in Bayern vor allem Aushilfslehrkräfte (z. B. bei Krankheitsvertretungen), die in der Regel nur befristet unterrichten. In unregelmäßigen Abständen legen einzelne Schularten Sonderprogramme auf, die bewährten Lehrkräften eine Entfristung ihrer Arbeitsverträge ermöglichen. Zugang zu solchen Programmen erhalten aber nur Aushilfslehrkräfte, die eine mehrjährige unterrichtliche Bewährung vorweisen und an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen.
    Im FAQ-Bereich finden Sie weitere Informationen zum Thema Quereinstieg (Frage 12 und 13): Unterrichtsversorgung in Bayern 

15) Wie viele „externe“ Kräfte unterrichten derzeit an Bayerns Schulen?

Der eigenverantwortliche Unterricht wird an den staatlichen allgemeinbildenden aktuell zu ca. 97 % von voll ausgebildeten Lehrkräften erteilt. Daneben unterrichten auch Aushilfslehrkräfte, die unter Umständen keine Lehramtsbefähigung erworben haben, sondern über anderweitige wissenschaftliche Qualifikationen verfügen.
Ergänzend zu den Lehrkräften hat sich – vor allem im Bereich der Grund- und Mittelschulen – seit den 2010er Jahren ein weiterer Personalkörper herausgebildet: pädagogisches Personal, das in Bereichen wie Betreuung, Förderung, Neigungsangeboten und Unterstützung eingesetzt wird. Typische Einsatzbereiche sind die schulischen Ganztagsangebote, die Inklusion (Schulbegleitung), die Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (Drittkräfte) sowie die sozialpädagogische Unterstützung (Jugendsozialarbeit an Schulen Schulsozialarbeit), Kooperationsprojekte im außerschulischen Bildungsträgern im sozialräumlichem Umfeld der Schulen (z. B. Sport).

Während der Corona-Pandemie wurden überdies Teamlehrkräfte eingesetzt, die jedoch ebenfalls keinen eigenverantwortlichen Unterricht erteilen, sondern im Team mit einer voll ausgebildeten Lehrkraft tätig sind.

Alle eben genannten pädagogischen Kräfte unterrichten jedoch nicht eigenverantwortlich.

16) Wie viele Lehrkräfte arbeiten derzeit in Teilzeit?

An Bayerns Schulen arbeiten je nach Schulart 34 bis 60 Prozent aller Lehrkräfte in Teilzeit. Hohe Teilzeit-Quoten sind nicht überraschend. 94% der Lehrkräfte etwa an Grundschulen sind weiblich. Nach wie vor tragen in Deutschland die Frauen die Hauptlast der Familienarbeit. Diese Tatsache betrifft nicht nur den schulischen Sektor, sondern lässt sich gesamtgesellschaftlich und branchenübergreifend feststellen. Die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Lehrerberuf ist auch ein Grund, warum beispielsweise in der Grundschule die Studienanfängerzahlen erfreulich sind. Bayern ist ein familienfreundliches Land – an diesem Anspruch muss sich auch der Freistaat als Arbeitgeber messen lassen.

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