Stark im Wissen
An der Mittelschule die Welt begreifen ©Kzenon – stock.adobe.com

Jedem Kind seinen persönlichen Weg: Eine grundlegende Allgemeinbildung, die Vermittlung von Alltagskompetenzen und die gründliche Vorbereitung auf die Berufswelt sind die Schwerpunkte der Mittelschule.

Die Mittelschule stimmt ihre Lehr- und Lernmethoden sowie die Anforderungen auf die Interessen und das Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler ab. Eine persönliche Förderung und Differenzierung sind im Unterricht an der Mittelschule fest verankert. Die Schüler werden entsprechend ihren Begabungen gefördert.


Unterricht und Pädagogik

Die Lehrkräfte gehen auch im Unterricht der Mittlere-Reife- und Vorbereitungsklassen konkret-anschaulich, lebensnah, beispielhaft und praxisbezogen vor, setzen dabei jedoch ein erhöhtes Anforderungsniveau an: Der Unterrichtsstoff wird ausgeweitet, die Aufgabenstellungen komplexer, der Selbstständigkeitsgrad erhöht sich, auf vermehrte Eigenverantwortung und ein erhöhtes Arbeitstempo wird gesetzt. Entdeckendes Lernen, Lernen an außerschulischen Lernorten (z. B. in Betrieben), eigenständiges Arbeiten und Teamarbeit sind wichtige Unterrichtsformen.

Der Mittlere-Reife-Zug (M-Zug) ist ein Bildungsangebot für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler. Grundlage ist ein eigener Lehrplan mit höheren Anforderungen. Der M-Zug beginnt ab der Jahrgangsstufe 7.

Ziel der Schülerinnen und Schüler ist es, in Jahrgangsstufe 10 den mittleren Schulabschluss zu erwerben, der dem Realschul- und Wirtschaftsschulabschluss gleichwertig ist.

Aufnahmebedingungen in die M7 bis M10:

Wenn Sie mehr über die Aufnahmebedingungen in die M7 bis M10 erfahren wollen, finden Sie auf unserer Homepage weitere Informationen zu den Übertrittsvoraussetzungen:

In die Vorbereitungsklassen können Schülerinnen und Schüler, sofern sie nicht im M-Zug sind, aber dennoch das Potenzial für einen mittleren Schulabschluss haben, an einigen Mittelschulen in zwei zusätzlichen Schuljahren den mittleren Schulabschluss an der Mittelschule erreichen.

Voraussetzung ist der qualifizierende Abschluss der Mittelschule mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,5 oder besser. Auf diesem Weg kann im Anschluss an die Jahrgangsstufe 9 der mittlere Schulabschluss erlangt werden.

In der Praxisklasse werden lern- und leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler besonders gefördert. Der Unterricht erfolgt nach einer den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler angepassten Stundentafel. Acht Wochenstunden entfallen dabei auf das Praktikum: In Zusammenarbeit mit einem Betrieb oder einer überbetrieblichen Einrichtung können die Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Praktika Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben und vertiefen.

Neben den Partnern aus der Wirtschaft werden die Schülerinnen und Schüler der Praxisklasse auch von einer sozialpädagogischen Fachkraft der Jugendhilfe, der Berufsberatung und ggf. einer Förderlehrkraft unterstützt.

Diese umfassende Betreuung hilft dabei,

  • Grundwissen vor allem in Deutsch und Mathematik zu festigen,
  • persönliche und soziale Fähigkeiten wie Leistungsbereitschaft, Disziplin, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit usw. weiterzuentwickeln und
  • den Weg in die berufliche Ausbildung zu finden.

Am Ende der Praxisklasse können die Schülerinnen und Schüler an einer Abschlussprüfung teilnehmen und den erfolgreichen Abschluss der Mittelschule erwerben, wenn mit dem Besuch der Praxisklasse die Vollzeitschulpflicht erfüllt ist.


Schülerinnen und Schüler der Praxisklasse gehen ihren beruflichen Weg:

Rund 95% der Schülerinnen und Schüler der Praxisklasse wechseln in eine weiterführende berufliche oder schulische Maßnahme und erhalten so einen unmittelbaren Anschluss.


Förderung und Unterstützung

Um das pädagogische Profil der Mittelschule umzusetzen und alle unsere Schülerinnen und Schüler individuell auf ihrem Weg zu einem begabungsgerechten Abschluss zu begleiten, bietet die bayerische Mittelschule eine Vielzahl von Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung.

Die individuelle Förderung ist ein Kernelement der bayerischen Mittelschule.

Eine grundlegende Allgemeinbildung, die Vermittlung von Alltagskompetenzen und die gründliche Vorbereitung auf die Berufswelt sind die Schwerpunkte der Mittelschule.

Die Mittelschule stimmt ihre Lehr- und Lernmethoden sowie die Anforderungen auf die Interessen und das Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler ab. Eine vom Leistungsstand des Schülers / der Schülerin ausgehende Förderung und Differenzierung sind im Unterricht an der Mittelschule fest verankert.

Die Bedeutung individueller Förderung:

Individuelle Förderung bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten gezielt gefördert werden.

Unterstützung bei der individuellen Förderung oftmals auch durch Förderlehrkräfte:

Die Tätigkeit der Förderlehrkraft stellt eine flexible Ergänzung zum Unterricht der Klassenlehrkraft dar. Die Förderlehrkräfte haben die Aufgabe, für eine möglichst bedarfsgerechte individuelle Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler an Schulen zu sorgen. Eine besondere Bedeutung haben die Förderlehrkräfte beispielsweise für den Unterricht in den Praxisklassen der Mittelschulen, in der Sprachförderung sowie in inklusiven Settings.

Möglichkeiten der individuellen Förderung
Durch individuelle Förderung gehen Lehrkräfte auf die unterschiedlichen Begabungen von Schülerinnen und Schülern ein ©StMUK

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 findet jeweils eine Stunde verpflichtender Förderunterricht mit dem Ziel statt, die Kernkompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik zu stärken. Der Förderunterricht kann auch zur Differenzierung eingesetzt werden.

Seit dem Schuljahr 2020/21 können an Mittelschulen Mittlere-Reife-Kurse in den Jahrgangsstufen 5 und 6 optional gebildet werden. Ziel der Einrichtung von M5/M6-Kursen ist es, die Schülerinnen und Schüler frühzeitig auf die Aufnahme in den Mittlere-Reife-Zug und den erfolgreichen Besuch der Jahrgangsstufe M7 vorzubereiten und so ihre Chancen zu erhöhen, den mittleren Schulabschluss an der Mittelschule zu erwerben. Das Angebot der M5/M6-Kurse umfasst die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch.

Wie die Deutschförderung und Integration an der Mittelschule erfolgt, erfahren Sie unter diesem Link.

Durch die Arbeit in Projekten eignen sich die Schülerinnen und Schüler mehr als reines Faktenwissen an, weil sie in Zusammenhängen lernen. Sie erwerben neben fachlichem Wissen auch in hohem Maße planerische und soziale Fähigkeiten. Darüber hinaus handeln sie im Rahmen der Projektarbeit flexibel und selbstständig.

In Übungsprojekten bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf die Projektprüfung vor.

Die Projektprüfung wird an bayerischen Mittelschulen in Jahrgangsstufe 9 verbindlich durchgeführt und findet Eingang in das Jahreszeugnis der 9. Klasse sowie den qualifizierenden Abschluss der Mittelschule. Sie ist verbindlicher Teil der Abschlussprüfungen zum Erwerb des mittleren Schulabschlusses an der Mittelschule.

Sie umfasst Lerninhalte des Fachs Wirtschaft und Beruf sowie des jeweiligen in der Jahrgangsstufe 9 besuchten berufsorientierenden Wahlpflichtfaches (Technik, Wirtschaft und Kommunikation oder Ernährung und Soziales).

Projektorientierung an der Mittelschule
So gelingt Projektarbeit ©StMUK

Ein mit dem LehrplanPLUS einhergehender kompetenzorientierter Unterricht zieht notwendigerweise auch die Erweiterung des bekannten Repertoires rund um die Leistungserhebung sowie eine Veränderung in der Lernkultur und Leistungsbewertung mit sich. Dies betrifft sowohl die Lernergebnisse als auch die Lernprozesse, die eine persönliche Entwicklung und den individuellen Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler erkennen lassen. Die Lehrkräfte schöpfen die bereits bekannten Möglichkeiten aus und nutzen den großen pädagogischen Freiraum umfangreicher.

Darüber hinaus werden auch an Bayerns Mittelschulen Jahrgangsstufenarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik in der Jahrgangsstufe 6 und die Vergleichsarbeiten VERA-8 geschrieben, die es Lehrkräften ermöglichen, aufsetzend auf dem individuellen Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler eine passgenaue Auswahl der Lerninhalte und der Unterrichtsgestaltung zu treffen, welche an den festgestellten Lernausgangsbedingungen der Schülerinnen und Schüler anschließt.

Weiterführende Informationen:

Deus

Innerhalb des bayerischen Bildungswesens bestehen für unsere Kinder und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens. Dabei kommen für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf als Lernorte sowohl allgemeine Schulen wie auch Förderschulen in Betracht. Entscheidend für die Wahl des Lernorts ist immer der jeweilige Einzelfall zum jeweiligen Zeitpunkt. Die Lernortentscheidung wird daher regelmäßig überprüft und ggf. angepasst.

Informationen auf einem Blick:


Informationen auf einem Blick

Stand: 17. April 2024

Seiteninhalt

    Unsere Social-Media-Kanäle



    Dies sind externe Links. Mit einem Klick darauf wird km.bayern.de verlassen.

    Diese Seite teilen



    Dies sind externe Links. Mit einem Klick darauf wird km.bayern.de verlassen.

    Bild von

    Stark im Wissen