Gesellschaftliches bzw. politisches Engagement, Jugendprotest und die Wahl der Mittel - page 28

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Gesellschaftliches bzw. politisches Engagement, Jugendprotest und die Wahl der Mittel
Straffälligenhilfe und
Polizeiarbeit,
Interviews führen. Auch wenn die Recherche bzw. das Interview ergab, dass ein Teil mit unserer Ziel-
gruppe nicht direkt arbeitete, konnten uns doch auch diese Befragten sehr interessante Hinweise zu
dem Stadtteil geben, in dem sie tätig sind und zu Jugendlichen, die sich zwar nicht in irgendeiner
Form gesellschaftlich bzw. politisch engagierten, jedoch Protestverhalten zeigten, welches unter Um-
ständen, ohne die genauen Hintergründe zu kennen, mit einer politischen Motivation in Verbindung
gebracht werden könnte (z.B. das Demolieren von Polizeiautos).
Bei den Gesprächen mit den Fachkräften handelte es sich um qualitative leitfadengestützte Inter-
views (vgl. Witzel 1985).
Die Fragen bezogen sich auf:
Arbeitsinhalte,
Vernetzung der Institutionen im Stadtteil und darüber hinaus,
Stadtteile (Ressourcen/ Problematiken),
Zielgruppen der Angebote (Problematiken, biografische Hintergründe, Gruppen- bzw.
Szenezugehörigkeiten),
die Rolle von gesellschaftlichem bzw. politischem Engagement bei den Zielgruppen (Beispiele
aus der Praxis),
die Rolle von Protest(handeln), auch unabhängig von gesellschaftlichem bzw. politischem
Engagement bei den Zielgruppen,
die Rolle von Gewalt(handeln) bei den Zielgruppen,
Straffälligkeit im Zusammenhang mit dem Engagement und Protest,
Handlungsbedarf bezüglich gesellschaftlich bzw. politisch engagierter Jugendlicher oder
Jugendlicher in Gruppen- bzw. Szenen
und auf die Themen Links- und Rechtsextremismus und deren Relevanz für und in der Arbeit.
Die Fragestellungen wurden den unterschiedlichen Arbeitsbereichen entsprechend angepasst.
Die Interviews fanden bei den jeweiligen Fachkräften vor Ort oder in Form von Telefoninterviews im
Zeitraum Juni 2012 bis Februar 2013 statt. Ein Gespräch dauerte zwischen 15 und 90 Minuten. Ano-
nymität wurde zugesichert.
Es wurden mit insgesamt 13 Fachkräften Interviews geführt: Davon kamen vier aus dem Bereich
Streetwork, zwei aus dem Bereich mobiler, aufsuchender Jugendarbeit, drei aus dem Bereich Ju-
gendgerichtshilfe, eine Fachkraft aus dem Bereich der Bewährungshilfe, zwei aus dem Bereich der
Straffälligenhilfe und eine Fachkraft aus dem Bereich der Polizeiarbeit.
Erste Ergebnisse wurden im November 2012 auf der 6. Fachtagung der Regionalbeauftragten für
Demokratie und Toleranz präsentiert und mit ihnen im Hinblick auf die Konsequenzen für die päda-
gogische Praxis und der Frage nach Prävention die Zielgruppe betreffend diskutiert. Die Diskussion
floss wiederum in die weitere Ergebnissicherung ein.
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