Gesellschaftliches bzw. politisches Engagement, Jugendprotest und die Wahl der Mittel - page 24

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Gesellschaftliches bzw. politisches Engagement, Jugendprotest und die Wahl der Mittel
gehalten. In einem zweiten Schritt wurden dann die Ergebnisse mit Ergebnissen aus Modul 1 und
weiterer Literatur in Beziehung gesetzt und weiter interpretiert.
3.3 Modul 2
In Modul 2 geht es inhaltlich um gesellschaftliches bzw. politisches Engagement, Jugendprotest und
die Wahl der Mittel.
Dabei kristallisierten sich folgende Themenbereiche als Schwerpunkte heraus:
die Frage nach Vertrauen (bzw. Vertrauensverlust) in Staat und Politik,
die Frage nach gesellschaftlichem bzw. politischem Engagement und Protest jenseits der
etablierten institutionsbezogenen Politik,
die Rolle von Widerstandsformen im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen bzw.
politischen Engagement,
die Frage nach der Wahl der Mittel im Rahmen von gesellschaftlichem bzw. politischem
Engagement und Protest,
die Frage nach den Grenzen des eigenen gesellschaftlichen und politischen Engagements und
Protests und auch das Thema Gewalt(handeln) in diesem Kontext.
Das Ziel bestand darin, individuelle Positionen, Haltungen und Handlungen aus einer sozialpsycholo-
gischen Perspektive heraus zu verstehen.
Die Zielgruppen, die von uns befragt werden sollten, setzten sich aus Jugendlichen zusammen,
die kritisch dem Staat und seinen verantwortlichen Organen gegenüberstehen und dies nicht
mit rechtsextremen Einstellungen begründen,
die sich in der Antirassismusarbeit und/ oder gegen Rechtsextremismus engagieren.
Ergänzt werden sollten die Interviews mit Jugendlichen durch Interviews mit Fachkräften aus der
Praxis, die im Kontakt mit den Jugendlichen stehen (Modul 2b).
Die Suche nach Interviewpartnern sollte sich zunächst primär auf Bayern beschränken. Erst wenn es
nicht gelänge eine ausreichende Zahl an betreffenden Interviewpartnern zu rekrutieren, sollte der
empirische Teil der Studie über die bayrischen Grenzen hinaus ausgedehnt werden. Diese
Schwierigkeit bestätigte sich nach kurzer Zeit, so dass deutschlandweit Interviewpartner gesucht
wurden.
Bei der Auswahl und Rekrutierung der jugendlichen Interviewteilnehmer war im Vorfeld schon klar,
dass es keinen klassischen einfachen Zugang zu den Zielgruppen geben wird. Die Konstellation des
Forschungsprojektes mit einem staatlichen Auftraggeber im Hintergrund erschwerte einen direkten
Zugang. Auch in den Gesprächen mit Experten wurde eine Skepsis bezüglich eines Zugangs zu den
Zielgruppen deutlich.
Uns ist es gelungen, aus der Reihe der Jugendlichen mit Hilfe von „Gatekeepern“ einen Zugang zu
Interviewpartnern zu bekommen. Dieser gelang über Personen mit entsprechenden Gruppen- bzw.
Szenekontakten und über Schulen.
Exemplarisch wird der Zugang zu engagierten Fußballfans im Folgenden durchgespielt:
Dieser gelang über Mitarbeiter von Fanprojekten. Die Kontaktaufnahme mit potentiellen Inter-
viewpartnern wurde bspw. während eines Fußballspiels ermöglicht. Schon während des ersten Ken-
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