Schule & Wir - page 16

Diagnose ADHS
So kann Kindern geholfen werden
O
b der Philipp heute still, wohl bei
Tische sitzen will?“ – So beginnt
die Geschichte vom Zappelphilipp.
1845 hat sie der Arzt Heinrich
Hoffmann im „Struwwelpeter“ veröffentlicht. Ihr
Ende ist bekannt: „Er gaukelt und schaukelt, er
rappelt und zappelt auf dem Stuhle hin und her.“
Der Zappelphilipp kann nicht still sitzen – und
kippt am Ende um, Gedeck und Essen mit sich
ziehend. Vielen Eltern und Lehrkräften kommt ein
solches Verhalten bekannt vor. Auch sie kennen
Kinder, die Schwierigkeiten haben, still zu sitzen
und ständig „herumzappeln“. Fachleute sind
deshalb der Ansicht, dass Hoffmann bereits vor
über 150 Jahren eine scheinbar moderne Krankheit
beschrieben hat: ADHS.
Zwei bis drei Leitsymptome
Die Abkürzungen ADHS bzw. ADS sind heute
nahezu allen Eltern und Lehrkräften vertraut:
„Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts)
störung“. Dabei handelt es sich um eine Erkran-
kung, die bei Kindern und Jugendlichen, aber
auch bei Erwachsenen vorkommt. Laut einer von
der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Studie
des Robert-Koch-Instituts sind rund fünf Prozent
aller jungen Menschen betroffen. Kennzeichnend
sind je nach Ausprägung zwei bis drei Leitsym-
ptome: Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und
Impulsivität.
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Stichwort Hyperaktivität:
Kinder mit einer
ADHS haben einen schwer zu kontrollierenden
Bewegungsdrang. Sie zappeln oft herum und
Bild: picture-alliance / akg-images
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