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Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnenlernen
6. Praxisbeispiel: Einschulung und erste Schulwochen
Das Material entstammt einer Fortbildung der Staatlichen Schulberatungsstelle Oberbayern-West zum Thema „Einschulung
und Basiskompetenzen“ 2013, ergänzt durch Anregungen aus Gaidoschik (2014).
Weitere detaillierte diagnostische Fragestellungen, kombiniert mit Anregungen für die individuelle Förderung, finden sich in
den Checklisten von Geus und Willimek (2012). (Download unter:
www.regierung.oberbayern.bayern.de/aufgaben/schu- len/foerder/aktuell/index.php) Ein weiteres ausführliches Fallbeispiel zum Einsatz der Checklisten im Bereich der Zahlbegriffs-
entwicklung finden sich unter:
www.isb.bayern.de/foerderschulen/mobil-sonderpaedagogische-dienste-msd/msd_vor_ort.
6.4.2 Individueller Lernplan
Der vorliegende Lernplan aus Kapitel 5.4 (S. 57) wurde nach den Beobachtungen in den ersten Schulwochen für Ludwig
zusammengestellt und sollte in einem pädagogisch sinnvollen Zeitraum evaluiert werden. Die konkreten Übungen für Lud-
wig sind Kapitel 5.2.1 (S. 36) entnommen.
Datum
(FB) Lernangebote und Lernmaterialien
Phase Überprüfung/ Ergebnis“/Evaluation der Maßnahme
(++/+/o/-) weitere Beobachtungen/Hinweise
3
Weiterzählen: Anzahl von Würfelpunkten auf zwei Würfeln
erkennen, dabei von einem Würfel die Gesamtpunktzahl auf
einen Blick erfassen und von dort aus die Würfelpunkte des
zweiten Würfels hinzuzählen
Ludwig erfasst die Würfelpunkte des ersten Würfels bis zur Zahl vier und
kann von vier weg weiterzählen; bei den Zahlen fünf und sechs beginnt er bei
eins und zählt alle Punkte
Nächstes Ziel: Die Zahl fünf als Würfelbild erkennen
4
Eins-zu-eins-Zuordnung: Finger zählen und die Gesamtzahl
nennen; unterschiedliche Gegenstände zählen, diese dabei
mit dem Finger antippen; Gegenstände in vorgegebenen
Mengen abzählen lassen, z. B. in Becher
Ludwig zählt Holzwürfel, die in einer Reihe liegen, richtig ab. Wenn sie
ungeordnet daliegen, vergisst er welche oder zählt doppelt.
Nächstes Ziel: Mengen bis fünf in ungeordneter Reihenfolge richtig abzählen
5
Invarianzen wahrnehmen: Gegenstände werden gezählt, die
Lage verändert (
Hat sich die Anzahl verändert?);
überprüfen;
Gegenstände in eine Schachtel hineinzählen, Schachtel
schütteln (
Hat sich die Anzahl verändert?)
Ludwig zeigt Freude beim Schütteln der Schachteln. Nach einiger Zeit kann
er die gleich gebliebene Zahl richtig vorhersagen.
Nächstes Ziel: Anzahl der Gegenstände, die geschüttelt werden, variieren
6
Anzahlen mit Fingerbildern zeigen und erkennen: Kind zeigt
eine bestimmte Anzahl mit den Fingern in einer Bewegung;
Anzahl auf Würfeln erfassen, Würfelbilder vergleichen, ordnen
Bei den Zahlen eins, zwei, drei und vier zeigt Ludwig das richtige Fingerbild
auf Anhieb
Nächstes Ziel: Fingerbilder sichern und erweitern
7
Beim Üben immer wieder Mengen mit den Begriffen „mehr“,
„weniger“ und „gleich viel“ vergleichen
Ludwig gebraucht die Begriffe „mehr“ und „weniger“ noch nicht sicher
Nächstes Ziel: durch Mengenvergleiche weiter einüben
Name: Ludwig
Klasse: ____
Lehrkraft: ___________________________
relevante Förderbereiche (FB)
□
1: Zahlwortreihe
□ 2: Zählen (vorwärts/rückwärts)
x
3: Zählen (weiterzählen)
x
4: Eins-zu-
e
ins-Zuordnung
x
5: Invarianzen wahrnehmen
x 6: Anzahlen/Mengen erfassen
x
7: Sprache/Fachwortschatz
□
8: Sonstiges: ____________________
„Ist- Stand“:
vorhandene Kompetenzen, Besonderheiten, und
typische Fehler bzw. Schwierigkeiten des Kindes:
- Ludwig kann vorwärts zählen
- Er hat Schwierigkeiten
o
beim Zählen jeden Gegenstand nur einmal zu
zählen und keinen zu vergessen
o
von einer bestimmten Zahl aus weiterzuzählen
o
eine Mengeninvarianz wahrzunehmen
Sprache/Fachwortschatz:
- Versteht die Begriffe „auf“, „unter“, „in“, „vor“
- Die Begriffe „mehr“, „weniger“ und „gleich viel“ sind nicht gesichert.
Maßnahmenschwerpunkte
Mengen vergleichen / Mengenkonstanz bei
unterschiedlicher Darstellung
Eins-zu-eins-Zuordnung
Die Begriffe „mehr“ und „weniger“ durch
Mengenvergleiche festigen
Meng
„