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Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnenlernen
6. Praxisbeispiel: Einschulung und erste Schulwochen
6.3.3 Beratung der Erziehungsberechtigten
Das Beratungsgespräch
Im Sinn einer konstruktiven Bildungs- und Erziehungspartnerschaft erhalten die Erziehungsberechtigten eine Rückmeldung
über die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung. Das Beratungsgespräch findet in einer wertschätzenden Atmosphäre
statt und betont das gemeinsame Interesse von Elternhaus und Schule an einer positiven Lernentwicklung des Kindes. Die
für die Schule zuständigen Beratungslehrkräfte oder Schulpsychologinnen und Schulpsychologen können hier einen wert-
vollen Beitrag leisten.
Die Grundlage für das
Beratungsgespräch
mit
Ludwigs Eltern nach der Schuleingangsuntersuchung bildet ein Eltern-
brief, den das Team der Jahrgangsstufen 1 und 2 der Grundschule in Vorbereitung auf die Einschulung auf der Grundlage
der Vorschläge des Münchner Einschulungsverfahrens konzipiert hat.
Die Elterninformation bezieht sich auf die individuell erzielten Ergebnisse des Kindes im Einschulungsverfahren.
Bei Ludwig wird Handlungsbedarf im Bereich des Mengen- und Zahlenvorwissens gesehen. Der zugrunde liegende Brief
für die Eltern könnte wie folgt aussehen:
Schulstempel/ Schullogo
Liebe Familie …,
wir freuen uns, Ihr Kind im September an unserer Schule begrüßen zu können.
Die Zeit bis zum Schulanfang können Sie gewinnbringend für Ihr Kind nutzen und mit ihm zu Hause die unten auf-
geführten Spielvorschläge umsetzen. Gerne können Sie die Erzieherinnen und Erzieher des Kindergartens über diese
Möglichkeiten informieren. Sie werden Sie sicher unterstützen.
Im
Umgang mit Mengen und Zahlen
bieten sich folgende Möglichkeiten an:
Allgemeine Grundsätze:
Mathematik beginnt mit vergleichen, sortieren, ordnen. Den Weg zur abstrakten Welt der Zahl kann das Kind nur
über spielen, probieren, hantieren und „begreifen“ im wörtlichen Sinn gehen. So kann es Vorstellungen aufbauen, die
Grundlage für das rechnerische Denken sind. Lassen Sie Ihr Kind deshalb mit konkreten Gegenständen Mengen legen
und damit handelnd spielen.
Spiele zur Mengen- und Zahlerfassung
– Gesellschaftsspiele: z. B. Mensch ärgere dich nicht, Dominospiele und andere Karten- und Würfelspiele
– Hüpfrechnen: Spielfeld wie beim Kästchenhüpfen, würfeln und die entsprechenden Kästchen hüpfen lassen
– Mit den Ohren zählen: Augen verbinden, Bonbons, Knöpfe etc. fallen in ein Glas. Wie viele hast du gehört? Augen
schließen und hören, wie oft geklatscht, gestampft oder geklopft wurde
– Gegenstände aufteilen: z. B. Bonbons in Tüten beim Kindergeburtstag, Gummibärchen auf Kinder, Tisch decken
– Vergleichen von Mengen: zwei Mengen mit einer unterschiedlichen Zahl von Gegenständen hinlegen und das Kind
prüfen lassen, ob es gleich viele, mehr oder weniger Gegenstände sind
– Halb so viele: Mengen mit Bausteinen legen und das Kind in gleiche Mengen teilen lassen; verschiedenfarbige Perlen
nach gleicher Reihenfolge der Farben auffädeln lassen
– Muster in der richtigen Reihenfolge nachzeichnen
– Auflistung mit Dingen, die nacheinander getan werden, z. B. anziehen; verbalisieren und dann umsetzen
Spiele zum Umgang mit Formen und zur Förderung des räumlichen Denkens
– Puzzle, Domino, Karten, Würfel
– Mit Bausteinen bauen, Muster legen, Dreiecke, Vierecke, Kreise und andere Formen im Kartoffeldruck herstellen und
damit Muster und Mengen drucken lassen
– Schätzaufgaben: Wie viele Schritte brauchst du bis zur Wand, durch das Zimmer etc…
Viel Spaß beim Spielen!