Bildungsregionen in Bayern – Unsere Erfahrungen und Erkenntnisse - page 110

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SÄULE 3: Kein Talent darf verloren gehen - Jungen Menschen in besonderen
Lebenslagen helfen
Junge Menschen in besonderen Krisen auffangen
„Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
waren Mitarbeiter aller drei Behörden in
der Arbeitsgruppe zur Säule 3 „Kein
Talent darf verloren gehen“ aktiv. Die
Bestandsaufnahme zu Beginn ergab,
dass ca. 60 bis 70 Jugendliche bei dem
schwierigen Übergang zwischen Schule und Beruf durch das soziale Netz fallen. Als wichtige
Maßnahmen zur Verbesserung der Integration dieser Zielgruppe wurde eine vierzig Seiten
umfassende Informationsbroschüre sämtlicher Maßnahmen in diesem Bereich erstellt und
veröffentlicht
(
)
sowie
eine
Kooperationsvereinbarung zwischen Jobcenter, Kreisjugendamt und der Agentur für Arbeit
abgeschlossen. Hier wurden grundlegende Vereinbarungen im Bereich der strategischen
Kooperation und der operativen Einzelfallarbeit getroffen. Mit Hilfe der
Kooperationsvereinbarung soll sichergestellt werden, dass ein regelmäßiger Austausch zwischen
den drei Institutionen stattfindet und die Maßnahmen im Bereich der beruflichen und sozialen
Integration von Jugendlichen möglichst optimal aufeinander abgestimmt werden, so dass
möglichst „kein Talent verloren geht“.“
„Zielgruppe des Kooperationsprojektes
zwischen dem Diakonischen Werk und
der Stadt Bayreuth (Sozialamt) sind
junge Erwachsene im Alter von 18-25.
Es handelt sich hierbei um eine
niederschwellige und aufsuchende Hilfe
in enger Zusammenarbeit mit den
Netzwerkpartnern (Ämter, Behörden,
Familien…). Die jungen Erwachsenen erfahren wenig oder keine Unterstützung durch das
Elternhaus und befinden sich in der Situation von Wohnungslosigkeit oder sind davon bedroht.
Überwiegend fehlt ihnen eine berufliche Perspektive wegen fehlendem Schulabschluss oder
Ausbildungsplatz, sie erhalten keinerlei Leistungsbezüge, haben Schulden oder sonstige für sie
alleine unlösbare Probleme, auch Drogen spielen eine Rolle.
Das Projekt unterstützt sie bei der Suche nach Wohnraum oder versucht diesen zu sichern, bietet
allgemeine lebenspraktische Unterstützung an oder begleitet bei Ämtergängen etc.
Bei sehr großer Not können die jungen Erwachsenen auch vorübergehend in der
Übergangswohnung, die vom Projekt mitbetreut wird, eine Bleibe finden, bis eigener Wohnraum
gefunden ist oder die familiäre Situation geklärt ist. Durch die Netzwerkpartner erfahren die
jungen Menschen eine engmaschige und weitreichende Hilfe, die sich z.B. durch Hilfen für junge
Erwachsene § 41 SGB VIII oder Therapien längerfristig fortsetzen kann. Aufgabe der Fachstelle
„chance 18+“ ist hierbei die individuellen Möglichkeiten vorzustellen und entsprechende Termine,
Gespräche und Anträge anzubahnen und zu begleiten. Ziel dieser Hilfen ist es, junge Menschen
auf den Weg in eine eigene Wohnung und einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle zu begleiten.“
Kurzpräsentation von:
Ulrich Reiner
Sachgebietsleiter
Amt für Jugend und Familie
LRA Bad Tölz-Wolfratshausen
Prof.-Max-Lange-Platz 1
83464 Bad Tölz
Tel.: 08041 505479
E-Mail:
Kurzpräsentation von:
Karin Kretschmann
Projektleitung
Bayreuth
Tel.: 0177 7978418
E-Mail:
Beispiel guter Praxis Nr. 58:
Projekt Chance 18+
Beispiel guter Praxis Nr. 57:
Kooperationsvereinbarung zwischen
Jobcenter, Kreisjugendamt und der
Agentur
für Arbeit
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