Bildungsregionen in Bayern – Unsere Erfahrungen und Erkenntnisse - page 112

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SÄULE 3: Kein Talent darf verloren gehen - Jungen Menschen in besonderen
Lebenslagen helfen
Sozial benachteiligte junge Menschen für die Zukunft stärken
„Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche
mit Asyl- und Migrationshintergrund, die
mit ungenügenden Sprachkenntnissen in
Grund- und Mittelschulen eingeschult
werden. Projektstart war am 1. Juli 2014.
Teilgenommen haben 6 Schulen im
Landkreis. Insgesamt konnten 60 Kinder
und Jugendliche im Alter von 5-16 Jahren in 14 Kleingruppen durch 7 erfahrene Fachkräfte
gezielt mit einem aufgelockerten Programm gefördert werden. Das Deutschtraining umfasste
Alphabetisierung, Grundlagen der deutschen Sprache, aber auch Alltagsthemen. Einige
Teilnehmer brachten aus den Herkunftsländern kaum Schulerfahrung mit. In der Gruppenarbeit
wurden daher auch schulische Grundlagen aufgezeigt und eingeübt wie z.B. Gesprächsregeln.
Neben dem Deutschtraining leisteten die Honorarkräfte auch eine hervorragende
sozialpädagogische Gruppenarbeit wie z.B. Umgang in der Gruppe, gegenseitige Anerkennung
und Hilfe, Abbau von Ängsten, Motivationsarbeit, Biographiearbeit. Die Kleingruppe hatte
besonders auf traumatisierte und sehr schüchterne Kinder und Jugendliche eine sehr positive
Wirkung. Die Kooperationspartner Schulleitungen, Lehrkräfte, Netzwerk Integration wünschen
sich eine Weiterführung dieses Projekts, da die jungen Migranten und Flüchtlinge dadurch
besonders gut in den Schulalltag integriert werden konnten. Für 2015 sind wieder Mittel beantragt
worden.“
„Die FLEX-Klassen richten sich an
Schülerinnen
und
Schüler
der
allgemeinbildenden Schulen, die eine
vorübergehend intensivierte Förderung
im Bereich ihrer schulischen und
emotionalen-sozialen
Kompetenzen
benötigen. Auf der Grundlage einer
sonderpädagogischen Diagnose können
die Kinder die FLEX-Klassen für einen Zeitraum von rund drei Monaten besuchen, in den FLEX-
Klassen werden maximal acht Kinder im Ganztagsbetrieb unterrichtet und betreut. Die FLEX-
Klassen bieten dazu eine interdisziplinäre Begleitung der jeweiligen Kinder, wie auch ihrer Eltern
und der Klassenlehrer an. Die Grundlage bietet eine übergreifende Kooperation zwischen Schule
und Jugendhilfe.
In Absprache mit der Schulleitung und dem Einverständnis der Eltern wird der Mobile
Sonderpädagogische Dienst (MSD) zur weiteren Abklärung des Sachverhalts eingeschaltet.
Zunächst werden der Bedarf des Schülers, die Erwartungen des Lehrers und der Eltern, die
Fördermöglichkeiten und die Aufnahmevoraussetzungen in den FLEX-Klassen besprochen. Der
MSD übernimmt hier eine wichtige Scharnierfunktion in der Entscheidung einer ambulanten
Förderung im klassischen Sinne der Unterstützung, oder im Falle der Notwendigkeit einer
intensiveren Begleitung die Aufnahme im FLEX-Projekt. Die Förderung eines Kindes im FLEX-
Projekt setzt die aktive Mitwirkung und Zusammenarbeit der Eltern voraus. Die Mitarbeit der
Eltern wird in einem Kontakt vorab verbindlich vereinbart. Die Elternarbeit ist eine unabdingbare
Voraussetzung und Bedingung für eine erfolgreiche Intervention für den Schüler zur Gestaltung
einer tragfähigen Rückführung und dauerhaften Integration in die Regelschule.“
Kurzpräsentation von:
Katherine Schreyer-Keil
Jugendmigrationsdienst
Beratungsdienste AWO München
GmbH
Außenstelle Landkreis Miesbach,
Bad Tölz-Wolfratshausen
Tel.: 08026 924004
E-Mail:
Kurzpräsentation von:
Thomas Baier-Regnery
Leiter Amt für Jugendarbeit
Tel.: 0831 2525-474
E-Mail:
Beispiel guter Praxis Nr. 61:
„Integration in die Schule“, Ergänzendes
Sprach- und Kommunikationstraining
Beispiel guter Praxis Nr. 62:
FLEX-Modell
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