Integration
Integration ist Aufgabe aller Schularten

Herausforderung und Chance

Bildung ist ein zentraler Schlüssel für Integration. Neu zugewanderten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine erfolgreiche schulische Erstintegration zu ermöglichen, ist Aufgabe der gesamten Schulfamilie.

Die Schulen in Bayern leisten einen wichtigen Beitrag für die Integration von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Flucht- und Migrationsgeschichte.

Um neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler auf einen erfolgreichen schulischen und beruflichen Weg vorzubereiten, stehen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Flucht- und Migrationsgeschichte flächendeckende Maßnahmen an den verschiedenen Schularten mit jeweils eigener Schwerpunktsetzung offen.


Das bayerische Schulsystem

Erste Informationen zum bayerischen Schulsystem (in verschiedenen Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Tschechisch, Ukrainisch, Russisch, Türkisch und Arabisch) kann über das Weltkugel-Symbol in der oberen Navigationsleiste aufgerufen werden.

Einen ausführlichen Überblick in Form einer interaktiven Grafik (in denselben Sprachen) bietet das Online-Tool
Mein Bildungsweg. Die Seite ermöglicht auch eine individuelle Schullaufbahnplanung und funktioniert auch auf Tablet und Smartphone.

Weitere Ansprechpersonen vor Ort sind:

Die Staatlichen Schulberatungsstellen bieten professionelle Unterstützung bei allen Fragen rund um das Thema „Schule“ in Bayern:

  • Sie sind erst vor kurzem nach Bayern zugezogen und haben allgemeine Fragen zum bayerischen Schulsystem?
  • Sie haben konkrete Fragen zur Einschulung, zum weiteren schulischen Werdegang oder zu sonstigen schulischen Themen?

Die Staatliche Schulberatung hilft Ihnen, die vielfältigen Bildungswege überlegt zu nutzen, Schulprobleme zu klären und zu bewältigen. Sie ist Teil des staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags.

Sie bietet Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern qualifizierte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner an jeder Schule in Bayern: Beratungslehrkräfte, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen.

Als Zeugnisanerkennungsstelle ist das Landesamt für Schule zuständig für die Bewertung von allgemeinbildenden Schulabschlüssen, die außerhalb Bayerns erworben wurden. Dieses Verfahren ist kostenfrei.

Darüber hinaus ist das Landesamt für Schule dafür zuständig, die Gleichwertigkeit von bestimmten ausländischen Berufsabschlüssen zu prüfen. Dieses Verfahren ist kostenpflichtig.

Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie einen Zuschuss zu den Kosten beantragen.


Integrationsangebote der Schulen in Bayern

In den vergangenen Jahren wurden für nahezu alle Schularten schulartspezifische Integrations- und Sprachförderangebote mit jeweils eigener Schwerpunktsetzung entwickelt.

Integrationsmaßnahmen an bayerischen Schulen


Was sind schulartunabhängige Deutschklassen?

  • Schulartunabhängige Deutschklassen richten sich an neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Herkunftsländern, die aufgrund ihres Alters den Jahrgangsstufen 5 und 6 zuzuordnen sind und dem Unterricht in Regelklassen wegen mangelnder Kenntnis der deutschen Sprache (noch) nicht folgen können.
  • Sie können ab dem Schuljahr 2024/2025 an Mittelschulen, Realschulen Wirtschaftsschulen und Gymnasien eingerichtet werden.
  • Sie sind schulartunabhängig ausgerichtet. Die endgültige Aufnahme an einer bestimmten weiterführenden Schulart wird durch die Beschulung in schulartunabhängigen Deutschklassen nicht vorab festgelegt.

Welche Zielsetzung haben schulartunabhängige Deutschklassen?

  • Zügiger und umfassender Erwerb der deutschen Sprache
  • Integration in Bayern (inklusive Werte- und Demokratieerziehung)
  • Vorbereitung auf einen möglichst raschen begabungs- und leistungsgerechten Wechsel an die jeweils passende Schulart

Wie erfolgt der Unterricht in schulartunabhängigen Deutschklassen?

  • Der Schulbesuch erfolgt auf Grundlage einer Stundentafel
  • Zentral ist der Unterricht im Pflichtfach Deutsch als Zweitsprache (DaZ) mit 11 Wochenstunden
  • Als weitere Pflichtfächer sind Mathematik, Englisch, Kulturelle Bildung und Werteerziehung, Religion bzw. Ethik/Islamischer Unterricht, der Informationstechnische Fachbereich/Naturwissenschaftliche Fachbereich/Gesellschaftswissenschaftliche Fachbereich/Wirtschaftswissenschaftliche Fachbereich, der Musisch-Ästhetische Fachbereich (Kunst/Musik/Werken und Gestalten) sowie Sport vorgesehen.
  • Ergänzend können - je nach Möglichkeit vor Ort - Wahlfächer belegt oder Arbeitsgemeinschaften besucht werden, um den Pflichtunterricht zu vertiefen (v. a. Sprach- und Lernpraxis) bzw. die Integration durch den Kontakt zu Schülerinnen und Schülern der Regelklassen zu intensivieren.
  • Alternativ zum Unterricht in eigenständigen Lerngruppen kommt – mit Ausnahme des Unterrichts im Pflichtfach Deutsch als Zweitsprache – auch die (gelegentliche) Teilnahme am regulären Unterricht der jeweiligen Schulart in Betracht.

Die gezielte Deutschförderung für Kinder mit zusätzlichem Unterstützungsbedarf im Deutschen als Erst- oder Zweitsprache beginnt im Freistaat Bayern bereits vor Eintritt in die Grundschule und wird an Grundschulen im Rahmen der Integration über den Spracherwerb hinaus in den Bereichen der kulturellen Bildung und Werteerziehung konsequent weitergeführt.

Vorkurs Deutsch 240

  • Zielgruppe: Kinder, die noch nicht die Grundschule besuchen, mit zusätzlichem Förderbedarf im Deutschen als Erst- oder Zweitsprache
  • Art der Maßnahme:
    - 240 Stunden Deutschförderung
    - Zu gleichen Anteilen von pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen in Kooperation durchgeführt
    - Im Kindergarten zusätzlich zur alltagsintegrierten sprachlichen Bildung
  • Ziel: Die Kinder sollen bei Schuleintritt dem Unterricht der Jahrgangsstufe 1 erfolgreich folgen können.

Handreichungen Vorkurs Deutsch 240 zum Download

Sprachsensibler Unterricht

Ein sprachsensibler Unterricht unterstützt den Kompetenzerwerb in der deutschen Sprache in allen Fächern. Dies bedeutet, dass die Lehrkräfte den Unterricht so gestalten, dass fachliches und sprachliches Lernen verknüpft werden.

Deutschklassen

  • Zielgruppe: Schulpflichtige Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache, die nach Deutschland zugewandert sind und keine oder nur geringe Deutschkenntnisse besitzen
  • Art der Maßnahme:
    - Intensive Deutschförderung in allen Fächern (10 Wochenstunden Deutsch als Zweitsprache)
    - Möglichkeit der zeitweisen Differenzierung für nicht alphabetisierte Schülerinnen und Schüler
    - Kulturelle Bildung und Werteerziehung
    - Weiterführende Sprach- und Lernpraxis im Rahmen einer erweiterten Stundentafel in Angeboten für den ganzen Tag
    - Aufnahme sowie Wechsel von einer Deutschklasse in eine Regelklasse sind auch während des Schuljahres möglich. Der Wechsel der Schülerinnen und Schüler erfolgt in enger Absprache und Begleitung durch die Lehrkräfte der abgebenden Deutschklasse und der aufnehmenden Regelklasse der zuständigen Grundschule
    Besuch endet in der Regel nach einem, spätestens jedoch nach zwei Schuljahren
  • Ziel: Aufbau von Sprachkompetenz und allgemeinen fachlichen Grundlagen, die einen Wechsel in eine Regelklasse im bayerischen Schulsystem ermöglichen.

DeutschPLUS-Angebote

  • Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Muttersprache mit Deutschförderbedarf, ergänzend oder parallel zum Pflichtunterricht in Regelklassen
  • Art der Maßnahme:

DeutschPLUS-Differenzierung:

- mindestens fünf Wochenstunden (können regulären Deutschunterricht ersetzen)

- Maximal 12 Wochenstunden

- Schülerinnen und Schüler werden in ausgewählten Fächern – getrennt von ihrer Stammklasse – unterrichtet

DeutschPLUS-Kurse:

bis zu vier zusätzliche Wochenstunden

Schülerinnen und Schüler besuchen dieses Angebot in der Regel am Nachmittag

  • Ziele:
    - Fortführung des sprachlichen Kompetenzerwerbs
    - Teilhabe am Regelunterricht
    - Erwerb von Fach- und Bildungssprache

Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

Ergänzend oder alternativ zu DeutschPLUS-Angeboten können Schülerinnen und Schüler in Regelklassen bei Bedarf nach dem LehrplanPLUS - Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet werden.

Zusätzliche (Deutsch-)Förderung in kleineren Gruppen

  • Zielgruppe: Jahrgangsstufen, in denen mehr als 50 % der Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund haben.
  • Art der Maßnahme:
    - Klassenteilung, wenn die Schülerzahl von 25 überschritten wird.
    - Je nach Situation vor Ort alternativ auch zeitweise Klassenteilung, beispielsweise in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Heimat- und Sachunterricht
  • Ziel: Zusätzliche Deutschförderung für Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf

Beratung Migration

  • Zielgruppe : Lehrkräfte mit Beratungsbedarf rund um das Thema Migration
  • Art der Maßnahme: Beratung von Schulen bei der Umsetzung von Deutschfördermaßnahmen sowie der Vermittlung von interkultureller Kompetenz durch besonders qualifizierte Lehrkräfte mit mehrjähriger Erfahrung im Unterrichten von Kindern mit Migrationshintergrund
  • Ziele:
    - Steigerung der Qualität des Unterrichts
    - Stärkung der interkulturellen Kompetenzen von Lehrkräften
    - Förderung der Integration der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund

Um Schülerinnen und Schüler mit geringen Deutschkenntnissen während ihrer Schullaufbahn individuell zu begleiten, bietet die bayerische Mittelschule eine Vielzahl von Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung. Eine grundlegende Allgemeinbildung, die Vermittlung von Alltagskompetenzen und die gründliche Vorbereitung auf die Berufswelt sind die Schwerpunkte der Mittelschule.

Die Deutschförderung für Schülerinnen und Schüler mit geringen Deutschkenntnissen umfasst folgende Unterstützungs- und Förderangebote:

Sprachsensibler Unterricht

Ein sprachsensibler Unterricht unterstützt den Kompetenzerwerb in der deutschen Sprache in allen Fächern. Dies bedeutet, dass die Lehrkräfte den Unterricht so gestalten, dass fachliches und sprachliches Lernen verknüpft werden.

Deutschklassen

  • Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler (teilweise auch nicht-alphabetisiert) mit geringen bzw. keinen Deutschkenntnissen.
  • Art der Maßnahme: Intensive Deutschförderung in allen Fächern (10 Wochenstunden Deutsch als Zweitsprache) mit der Möglichkeit der zeitweisen Differenzierung für nicht alphabetisierte Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus erfahren die Lernenden Kulturelle Bildung und Werteerziehung in einem eigenen Unterrichtsfach sowie eine weiterführende Sprach- und Lernpraxis im Rahmen einer deutlich erweiterten Stundentafel in Angeboten für den ganzen Tag. Der Besuch einer Deutschklasse endet in der Regel nach einem, spätestens jedoch nach zwei Schulbesuchsjahren.
  • Ziel: Zügige Vorbereitung auf den – bei Bedarf durch weitere Deutschfördermaßnahmen unterstützten – Besuch einer Regelklasse. Die Aufnahme in eine Deutschklasse sowie der Wechsel von einer Deutschklasse in eine Regelklasse sind auch während des Schuljahres möglich und erfolgt in enger Absprache und Begleitung durch die Lehrkräfte der abgebenden Deutschklasse und der auf-nehmenden Regelklasse an der zuständigen Grund- oder Mittelschule.

DeutschPLUS-Angebote

  • Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Muttersprache mit Deutschförderbedarf, ergänzend oder parallel zum Pflichtunterricht in Regelklassen und angepasst an den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler.
  • Art der Maßnahme:

DeutschPLUS-Differenzierung:

- mindestens 5 Wochenstunden (können regulären Deutschunterricht ersetzen) und bis zu 12 Wochenstunden

- Schülerinnen und Schüler werden in ausgewählten Fächern – getrennt von ihrer Stammklasse – unterrichtet

DeutschPLUS-Kurse:

- bis zu 4 zusätzliche Wochenstunden

- Schülerinnen und Schüler besuchen dieses Angebot in der Regel am Nachmittag

  • Ziel: Den Spracherwerb so zu unterstützen, dass die Schülerinnen und Schüler am Regelunterricht teilhaben und sich eine Fach- und Bildungssprache aneignen können.

Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

Ergänzend oder alternativ zu DeutschPLUS-Angeboten können Schülerinnen und Schüler in Regelklassen bei Bedarf nach dem LehrplanPLUS - Deutsch als Zweitsprache (DaZ) für die Mittelschule unterrichtet werden.

Der Unterricht in Deutsch als Zweitsprache ist in allen organisatorischen Formen (Einzelförderung, Unterricht in speziellen Klassen und Gruppen zur Sprachförderung) möglich. Bis die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, dem Unterricht in einer Regelklasse zu folgen, tritt das Fach Deutsch als Zweitsprache im Allgemeinen an die Stelle des Deutschunterrichts. Die Vernetzung der Lehrpläne Deutsch und Deutsch als Zweitsprache ermöglicht auch die individuelle Sprachförderung integriert in Regelklassen. Das Fach fördert den Lernfortschritt in der Kommunikation zur Bewältigung der Alltagssprache und trägt zur Herausbildung der grundlegenden fach- und bildungssprachlichen Kenntnisse der jeweiligen Unterrichtsfächer bei.

Berater/-in Migration

  • Zielgruppe: In der Regel Lehrkräfte mit Beratungsbedarf rund um das Thema Migration
  • Art der Maßnahme: Lehrkräfte, die in der Regel eine Qualifikation für das Fach „Deutsch als Zweitsprache“ erworben haben und eine mehrjährige Erfahrung im Unterricht mit Kindern mit Migrationshintergrund vorweisen können. Sie unterstützen andere Lehrkräfte bei der Umsetzung von Deutschfördermaßnahmen sowie bei der Vermittlung von interkultureller Kompetenz.
  • Ziel: Steigerung der Qualität des Unterrichts, Stärkung der interkulturellen Kompetenzen von Lehrkräften, Förderung der Integration der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund.

Zusätzliche personelle Unterstützung

Gemäß den aktuellen Vorgaben werden in allen Jahrgangsstufen, in denen mehr als 50 % der Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund haben, Teilungen vorgenommen, wenn die Schülerzahl 25 überschritten wird. Dabei kann es sich, je nach Situation vor Ort, auch um zeitweise Teilungen der bestehenden Klassen handeln, beispielsweise in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Englisch. Die Richtlinien zur Klassenbildung werden vom Staatsministerium jährlich festgelegt.

Optionen im Rahmen der Abschlussprüfungen an der Mittelschule

  • Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache.
  • Art der Maßnahme: Für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund werden besondere Optionen und Wahlmöglichkeiten im Rahmen derAbschlussprüfungen an der Mittelschule angeboten.
  • Ziel: Dadurch soll allen Schülerinnen und Schülern das Erreichen eines Schulabschlusses ermöglicht werden.

Die Maßnahme SPRINT (Sprache intensiv) unterstützt Kinder und Jugendliche mit Flucht- und Migrationsgeschichte an der Realschule auf ihrem Weg zum Abschluss.

SPRINT

  • Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler mit Flucht- oder Migrationsgeschichte, die nach Empfehlung ihrer Lehrkräfte für den Besuch der Realschule geeignet sind. Die Teilnahme an SPRINT erfolgt zunächst im Gastschulstatus. Für die endgültige Aufnahme in die Realschule gelten die regulären Aufnahmebedingungen.
  • Art der Maßnahme: Die Jugendlichen werden zu Schuljahresbeginn einer 6. oder 7. Klasse zugeteilt, an deren Unterricht sie zunehmend teilnehmen. Dadurch erfolgt die Integration in die Schulfamilie von Anfang an. Zudem erhalten sie intensiven Deutschunterricht.
    Die für SPRINT flexibel gestaltete Stundentafel erlaubt eine individuelle Anpassung der Fördermaßnahmen an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Im Fachunterricht liegt der Fokus auf der deutschen Sprache in Theorie und Praxis sowie auf den Fächern Englisch und Mathematik.
  • Ziel: Kinder und Jugendliche mit Eignung für den Bildungsgang der Realschule sollen die notwendigen Deutschkenntnisse vermittelt bekommen, um den Realschulabschluss erreichen zu können.

Die grundsätzliche, bayernweite Koordinierung und Konzipierung von Sprachfördermaßnahmen für realschulgeeignete jugendliche Asylsuchende bzw. für Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund obliegt dem Kompetenzzentrum Integration. Es ist an der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Mittelfranken angesiedelt.

Zusätzliche Unterstützung für Schulen

Im Bereich staatlicher Realschulen werden Budgetzuschläge für Schulen mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund bzw. für besondere pädagogische Projekte zur Sprachförderung vergeben.

Darüber hinaus besteht an allen staatlichen Realschulen das Angebot zum Ergänzungs- und Förderunterricht im Fach Deutsch.

Zur begabungsgerechten und bedarfsorientierten Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrations- bzw. Fluchtgeschichte stehen an staatlichen Gymnasien in Bayern vielfältige Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung: Seiteneinsteiger, die während der gymnasialen Schullaufbahn aus dem Ausland zuwandern, bedürfen vorrangig der Förderung in Deutsch als Zweitsprache und davon ausgehend in den Fachsprachen.
Bei Regelschülerinnen und -schülern mit Migrationsgeschichte, die die Alltagssprache Deutsch beherrschen, steht der Ausbau der Fach- und Bildungssprache auf einem höheren Niveau im Zentrum.

Graphik Unterstützungsangebote am Gymnasium
Graphik Unterstützungsangebote am Gymnasium

Sprachliche Kompetenz ist eine wichtige Voraussetzung für den schulischen Erfolg in allen Fächern. Zum Ausbau der fach- und bildungssprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler mit Migrations- bzw. Fluchtgeschichte am Gymnasium tragen – über den regulären Unterricht hinaus – verschiedene Förderprogramme bei.

Projekt: Sprachbegleitung

  • Zielgruppe: Regelschülerinnen und -schüler mit Migrationsgeschichte, die Deutsch als Alltagssprache beherrschen
  • Art der Maßnahme: Die Schülerinnen und Schüler werden in eigens zum Zwecke der Sprachbegleitung zugewiesenen Budgetstunden – also zusätzlich zum Regelunterricht – gefördert. Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler ist an ein Leitfach geknüpft. Durch die Erarbeitung fachspezifischer Inhalte (z. B. naturwissenschaftlicher, geographischer oder geschichtlicher Inhalte) erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre fachsprachlichen Fähigkeiten und ihre Fertigkeiten in der Bildungssprache, aber auch ihre Methodenkompetenz bzw. – je nach Ausrichtung – auch ihre kulturelle Bildung
  • Ziel: gezielte Förderung der bildungs- und fachsprachlichen Fähigkeiten

Projekt: Sprachlich fit fürs Abitur

  • Zielgruppe: Regelschülerinnen und -schüler der Oberstufe mit Migrationsgeschichte, die Deutsch als Alltagssprache beherrschen
  • Art der Maßnahme: Das Projekt Sprachlich fit fürs Abitur unterstützt Schülerinnen und Schüler der Oberstufe dabei, neben den fachlichen Anforderungen unterliegen auch die sprachlichen Anforderungen einer Progression.
  • Ziel: Vermittlung von Lese- und Schreibstrategien mit Blick auf die Anforderungen im Abitur

Schülerinnen und Schülern, deren Familien während ihrer gymnasialen Schulzeit aus dem Ausland zugewandert sind, stehen verschiedene Wege zur Fortsetzung der Schullaufbahn offen

Projekt: InGym

  • Zielgruppe: Maximal 15-jährige Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger aus dem Ausland (in den Jgst. 6-9) ohne ausreichende Deutschkenntnisse, aber mit besonderer Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit. Von der Altersgrenze kann in begründeten Einzelfällen in Absprache mit der MB-Dienststelle Mittelfranken abgewichen werden.
  • Art der Maßnahme: Im Projekt InGym werden aus dem Ausland zugewanderte besonders leistungsfähige und leistungsbereite Schülerinnen und Schüler in eigenen Kursen an den Projektgymnasien ein halbes Schuljahr lang auf den Besuch des Regelunterrichts an ihrem wohnortnahen Gymnasium vorbereitet. Dabei erfolgt eine intensive Förderung in der deutschen Sprache und Unterricht in verschiedenen Fächern. Im Anschluss an den Besuch des InGym-Kurses erfolgt die Integration in Regelklassen am wohnortnahen Gymnasium, wo die Schülerinnen und Schüler weiter gefördert werden.
  • Ziel: Integration besonders leistungsstarker und leistungsmotivierter Seiteneinsteiger direkt am Gymnasium ohne Unterbrechung ihrer gymnasialen Schullaufbahn

Standorte der InGym-Projektgymnasien:

  • Augsburg: Peutinger-Gymnasium
  • München: Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium, Gymnasium München-Fürstenried, Gymnasium München-Moosach
  • Nürnberg: Martin-Behaim-Gymnasium
  • Regensburg: Städtisches Von-Müller-Gymnasium, Werner-von-Siemens-Gymnasium
  • Würzburg: Friedrich-Koenig-Gymnasium

Projekt: ReG_In_flex

  • Zielgruppe: aus dem Ausland zugewanderte Seiteneinsteiger mit Deutschkenntnissen (ggf. auch nach Besuch der Deutschklasse bzw. der Brückenklasse)
  • Art der Maßnahme: ReG_in_flex unterstützt als flexible Form der Sprachförderung die Aufnahme von Seiteneinsteigern an staatlichen Gymnasien – vor allem im ländlichen Raum – sowie Übertritte aus Deutschklassen oder Brückenklassen. Anträge auf die Zuweisung von Mitteln aus dem Förderprogramm ReG_In_flex sind durch das jeweilige staatliche Gymnasium bei der zuständigen MB-Dienststelle zu stellen.
  • Ziel: Unterstützung der direkten Aufnahme von Seiteneinsteigern mit Deutschkenntnissen als Gastschülerin bzw. Gastschüler mit anschließender Aufnahmeprüfung und Probezeit am wohnortnahen Gymnasium

Ansprechpartner für Maßnahmen zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrations- bzw. Fluchtgeschichte

Martin RohdeLtd. Oberstudiendirektor
Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Mittelfranken
Löbleinstraße 10
90409 Nürnberg

Telefon:09 11/2 31-54 68
Fax:09 11/2 31-83 97
Web:mb-gym-mfr.de

Mitarbeiterin: StDin Regina Bürger

Berufsschulen

Das Modell der Berufsintegration an den bayerischen Berufsschulen bereitet Jugendliche und junge Erwachsene auf einen erfolgreichen Start ins Berufsleben vor.

Modell der Berufsintegration

  • Zielgruppe : Berufsschulpflichtige Jugendliche und junge Erwachsene mit Flucht- bzw. Migrationsgeschichte mit besonderem Sprachförderbedarf (Aufnahme zwischen dem 16. und 21. Lebensjahr bzw. in begründeten Ausnahmefällen bis zum 25. Lebensjahr möglich)
  • Art der Maßnahme : In der Regel zweijährige Berufsvorbereitungsphase: Berufsintegrationsvorklasse und Berufsintegrationsklasse; gegebenenfalls mit vorgeschaltetem Besuch einer Deutschklasse an Berufsschulen
  • Ziel: Vermittlung grundlegender Sprachkenntnisse und weiterer Kompetenzen, die für eine anschließende erfolgreiche (Berufs-) Ausbildung oder weiterführenden Schule erforderlich sind. Bei erfolgreichem Besuch der Berufsintegrationsklasse können Schülerinnen und Schüler die Berechtigung des erfolgreichen Abschlusses der Mitteschule erwerben.

Berufsfachschulen

Schulversuch einjährige Erweiterung der Fachhelferausbildung

Schulversuch einjährige Erweiterung der Fachhelferausbildung an Berufsfachschulen für Alten- und Krankenpflegehilfe sowie an Fachschulen für Heilerziehungspflegehilfe

  • Zielgruppe: Mit der einjährigen Maßnahme an Berufsfachschulen für Alten- und Krankenpflegehilfe bzw. Fachschulen für Heilerziehungspflegehilfe wird eine erweiterte Pflegefachhelferausbildung bzw. Heilerziehungspflegehilfeausbildung für Personen erprobt, welche zwar über einen Abschluss der Mittelschule, jedoch nicht über ausreichende Sprachkompetenz und berufliche Praxis zum direkten Einstieg in die einjährige Pflegefachhelferausbildung bzw. einjährige Heilerziehungspflegehilfeausbildung verfügen.
  • Art der Maßnahme: Neben der für die Pflegefachhelferausbildung bzw. Heilerziehungspflegehilfeausbildung erwünschten Sprachkompetenz wird Allgemeinwissen und einschlägiges Fachwissen vermittelt.
  • Ziel: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden befähigt, im Anschluss eine einjährige Pflegefachhelferausbildung bzw. ein Jahr im Bereich der Behindertenhilfe tätig zu sein und anschließend eine einjährige Heilerziehungspflegehilfeausbildung zu absolvieren.

Fach- und Berufsoberschulen

Einjährige Integrationsvorklasse

  • Zielgruppe: In die Integrationsvorklasse (IVK) an Fachober- und Berufsoberschulen (FOSBOS) werden Jugendliche bzw. junge Erwachsene mit beruflicher Vorbildung und/oder einem mittleren Schulabschluss aufgenommen, die ein Studium an einer Hochschule oder eine entsprechend anspruchsvolle Berufsausbildung anstreben.
  • Art der Maßnahme: Einjährige Vorklasse in Vollzeit an FOSBOS. Im ersten Halbjahr steht eine besondere Förderung in der deutschen Sprache im Vordergrund. Im Laufe des Schuljahres werden zunehmend mehr Fachkenntnisse vermittelt, insbesondere in Mathematik, Englisch und den Profilfächern.
  • Zielsetzung: Eintritt in die reguläre Vorklasse der Fachoberschule (FOS) bzw. in die Vorklasse der Berufsoberschule (BOS) im Folgejahr. Werden in der IVK an FOSBOS die notwendigen Sprach- und Fachkenntnisse nachgewiesen, ist der direkte Übertritt in die 11. Jahrgangstufe der FOS bzw. in die 12. Jahrgangsstufe der BOS möglich.

Ukraine

Stand: 19. April 2024

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