LZ - Jahresbericht 2014 - page 36

Themen & Perspektiven:
Deutsche Zeitgeschichte als Voraussetzung unserer Gegenwart
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Ausstellung BESA im Bayerischen Landtag mit
ergänzender Schülerausstellung und Ehrung von
„Gerechten unter den Völkern“ aus Bayern
Am 24. Juni 2014 eröffnete Landtagspräsidentin Barbara
Stamm im Rahmen einer Feierstunde zur Ehrung von vier
„Gerechten unter den Völkern“ die Ausstellung „BESA:
Ein Ehrenkodex – Die Rettung von Juden durch Albaner
zur Zeit des Holocaust“.
Die Ausstellung, die von der israelischen Gedenkstätte
Yad Vashem zusammengestellt wurde, zeigt, wie einfache
albanische Familien im Zweiten Weltkrieg Juden halfen
und vor der Vernichtung retteten. Im Unterschied zu fast
allen anderen europäischen Staaten im deutschen Ein-
flussgebiet konnten in Albanien nahezu alle jüdischen
Flüchtlinge dem Holocaust entgehen. In der Ausstellung
stehen jene im Mittelpunkt, die den Mut hatten, das Rich-
tige zu tun – und dabei ihr eigenes Leben riskierten. In
eindrucksvollen Porträts werden die Geschichten der Ret-
ter und der Familienangehörigen erzählt. Sie alle handel-
ten nach dem traditionellen Wert der „Besa“, der Pflicht
seine Gäste zu schützen.
An diesem Tag wurden auch vier „Gerechte unter den
Völkern“ aus Bayern gewürdigt. Menschen, die trotz
Todesgefahr und allgegenwärtiger Repression ihre Mit-
menschlichkeit bewahrten und Verfolgten des Nazi-Regi-
mes halfen. Seit dem Gründungsjahr 1953 bewahrt Yad
Vashem als lebendiges Denkmal des jüdischen Volkes für
den Holocaust die Erinnerung an die Vergangenheit und
vermittelt ihre Bedeutung an kommende Generationen.
Die Erinnerungsstätte ehrt seit mehr als 50 Jahren jene
Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges Juden
retteten mit dem Ehrentitel „Gerechte/r unter den Völ-
kern“.
Drei bayerische Schulen – die Mittelschule Landau an
der Isar, die Friedrich-Rückert-Volksschule Stadtlauringen
und die Mittelschule Fromundstraße München – haben
sich, unterstützt durch die Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit, im Vorfeld mit dieser Thematik intensiv
auseinandergesetzt und die Ausstellung um eigene Bei-
träge ergänzt: Auch in ihrem regionalen Umfeld gab es
mutige Menschen, die verfolgten Juden geholfen haben.
Die Schülerinnen und Schüler haben die Geschichten von
bayerischen „Gerechten unter den Völkern“ aus ihrem
Umfeld als Vorbilder für eigenes Denken und Handeln
entdeckt. Gleichzeitig wurde Ihnen bei den Recherchen
bewusst, dass diese Beispiele große Ausnahmen geblie-
ben sind.
Bild: Bayerische Landeszentrale
Bild: Bayerische Landeszentrale
Bild: Bayerischer Landtag
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