1 Lesen – der Schlüssel zur Zukunft
#lesen.bayern – Fit im Fach durch Lesekompetenz
14
1.3
Herausforderung Digitalisierung: Lesen in und mit
digitalen Medien
Schülerinnen und Schüler an bayerischen Schulen sind heute Digital Natives,
eine Tatsache, die bei der Förderung der Lesekompetenz nicht ausgeklammert
werden kann.
Der Weg hin zum digitalen Lesen meint drei Entwicklungen im Hinblick auf die
Fragestellungen:
•
Wie wird gelesen?
•
Wessen Texte werden gelesen?
•
Was wird gelesen?
Das Medium des Lesens hat sich verändert: Dem Buch oder auch der Print-
Zeitung stehen im Digitalen das E-Book und die Online-Zeitung, aber beispiels-
weise auch der Blog gegenüber. Im Zuge dessen verändert sich auch die Grup-
pe derer, die Texte schreiben: Während Texte der traditionellen Lesemedien von
professionell Schreibenden verfasst werden, kann heute jeder im Internet Texte
veröffentlichen, ohne sich dabei an journalistische Standards zu halten. Auch
die klassischen Funktionen bzw. die Ziele des Lesens wie Bildung, Informati-
onsgewinnung oder Unterhaltung werden erweitert, zum Beispiel durch die
Kommunikation in sozialen Netzwerken (Feierabend, 2013, S. 21).
Unterschiede zwischen Printtexten und Hypertexten
Anders als beim analog gedruckten Text tritt die/der Lesende des
Hypertextes
mit diesem in eine stärkere Interaktion. Sie/er folgt Links zu einem Verweis-
text und kehrt nicht notwendigerweise zum Ursprungstext zurück, sodass der
Lesefluss ständig unterbrochen und damit sprunghaft wird (Wanning, 2014).
Mit diesem Leseverhalten geht eine veränderte Rolle der/des Lesenden einher,
denn die
nichtlinearen Strukturen
ermöglichen ihr/ihm, Informationen ge-
zielt, selektiv und passgenau abzurufen (Meister/Gerhardts, 2013, S. 41). Da-
her müssen Schülerinnen und Schüler im Umgang mit digitalen Texten explizit
geschult werden, um die Kompetenz des
sinnerfassenden, überfliegenden
Lesens von Hypertexten
aufzubauen: Bevor sie entscheiden können, ob sie
einem Link folgen und damit den ursprünglichen Lesevorgang abbrechen,
müssen sie erst die Inhalte eines Textes im Wesentlichen erfasst haben. Auch
die Fähigkeit des
digitalen analytischen Lesens
, das heißt eine tiefergehen-
de Betrachtung des Textes, sollte gefördert werden (vgl. 5.3 und 6.1.3).
Digitales Lesen - social reading
Das digitale Lesen bietet vielfältige Wege für einen für das Verstehen von Tex-
ten wichtigen kreativ-produktiven Umgang. So kann das
social reading
eine
authentische Möglichkeit für Kinder und Jugendliche sein, den Lesevorgang
über das Rezipieren hinaus zu erweitern – durch Formen der
Interaktion
und
Anschlusskommunikation
über das Gelesene im öffentlichen Bereich, z. B.
in Form von Blogeinträgen, Wikis, Apps oder durch Kommentare in sozialen
Netzwerken wie Facebook und Twitter. Am Lernort Schule ist dies, die dort
nichtlineare
Strukturen
digitaler Texte
Apps zum Lesen?
Hinweise und Tipps
der Stiftung Lesen: