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5. Wie erstellen Lehrkräfte passgenaue Lernangebote für den Mathematikunterricht?

Zusammenhang von Multiplikation und Division

An den gelegten Punktebildern können die Kinder sowohl die Divisionsaufgabe, als

auch die Multiplikationsaufgabe sehen. (Z. B.

„15 : 3 = 5, weil 5 · 3 = 15“

)

Drei Zahlen – vier Aufgaben:

Die Kinder suchen zu drei Zahlen die passenden vier Aufgaben.

 3 · 5 = 15  15 : 5 = 3

 5 · 3 = 15  15 : 3 = 5

 Ergänzung:

„Suche drei Zahlen, zu denen es nur zwei Aufgaben gibt.“

An diesen vier Aufgaben werden Beobachtungen zur Struktur vorgenommen. Es

gibt zwei Multiplikations- und zwei Divisionsaufgaben. Bei den Multiplikations-

aufgaben tauschen die Faktoren den Platz. Bei den Divisionsaufgaben tauschen

Divisor und Quotient den Platz. Die größte Zahl ist bei der Multiplikation immer

das Ergebnis, bei der Division immer die Ausgangszahl (Dividend).

5.3 Beziehungsreiches Üben und Automatisieren

Auch für Kinder mit Rechenschwierigkeiten ist es unverzichtbar, bestimmte mathematische Inhalte, wie z.B. das kleine

Einspluseins und das kleine Einmaleins mit Umkehrungen zu automatisieren. Aufgaben aus den genannten Bereichen

sollen jederzeit aus dem Gedächtnis abrufbar sein. Ansonsten sind weiterführende mathematische Inhalte nur schwer zu

bewältigen. Erfolgreich automatisiert werden kann aber nur, was vorher durch handlungsorientiertes Lernen erworben und

auch verstanden wurde. Einsicht erleichtert und beschleunigt das Automatisieren von Grundaufgaben. Ohne Einsicht ist es

für rechenschwache Kinder kaum möglich, Grundaufgaben zu automatisieren, da sie oft auch eine schwache Merkleistung

haben.

Beziehungsreiches Üben

Um erworbenes Wissen gedächtnismäßig verfügbar zu machen, ist beziehungsreiches Üben erforderlich, sinnvolle, zeit-

ökonomische und übertragbare Lern- und Arbeitstechniken müssen den Kindern nahegebracht werden. Wichtig ist es, das

unterschiedliche Lerntempo von Kindern zu akzeptieren.

Das nachfolgende Beispiel veranschaulicht sukzessive die Möglichkeiten zur Sicherung der Einspluseinssätze bis 10 über

beziehungsreiches Üben auf der Basis einer gesicherten Grundvorstellung zur Addition und Subtraktion. Sind diese als

„Stützpunkte“ (größtenteils) automatisiert, können die Kinder auf dieser Grundlage viele Aufgaben rechnen, ohne zählen

zu müssen.

1. Handlungsorientierter Aufbau von Grundvorstellungen zur Addition und Subtraktion mithilfe des Zwanzigerfeldes

oder des 20er-Rechenrahmens:

8 – 3 =

4 + 4 =

2. Sicherung der Verdopplungsaufgaben:

1 + 1 2 + 2 3 + 3 4 + 4 5 + 5

3. Beziehungsreiches Üben: Einprägen von „+1“- und „1+“-Aufgaben

7 + 1 =

1 + 7 =

8 + 1 =

1 + 8 =