55
5. Wie erstellen Lehrkräfte passgenaue Lernangebote für den Mathematikunterricht?
Zusammenhang von Multiplikation und Division
•
An den gelegten Punktebildern können die Kinder sowohl die Divisionsaufgabe, als
auch die Multiplikationsaufgabe sehen. (Z. B.
„15 : 3 = 5, weil 5 · 3 = 15“
)
Drei Zahlen – vier Aufgaben:
•
Die Kinder suchen zu drei Zahlen die passenden vier Aufgaben.
3 · 5 = 15 15 : 5 = 3
5 · 3 = 15 15 : 3 = 5
Ergänzung:
„Suche drei Zahlen, zu denen es nur zwei Aufgaben gibt.“
An diesen vier Aufgaben werden Beobachtungen zur Struktur vorgenommen. Es
gibt zwei Multiplikations- und zwei Divisionsaufgaben. Bei den Multiplikations-
aufgaben tauschen die Faktoren den Platz. Bei den Divisionsaufgaben tauschen
Divisor und Quotient den Platz. Die größte Zahl ist bei der Multiplikation immer
das Ergebnis, bei der Division immer die Ausgangszahl (Dividend).
5.3 Beziehungsreiches Üben und Automatisieren
Auch für Kinder mit Rechenschwierigkeiten ist es unverzichtbar, bestimmte mathematische Inhalte, wie z.B. das kleine
Einspluseins und das kleine Einmaleins mit Umkehrungen zu automatisieren. Aufgaben aus den genannten Bereichen
sollen jederzeit aus dem Gedächtnis abrufbar sein. Ansonsten sind weiterführende mathematische Inhalte nur schwer zu
bewältigen. Erfolgreich automatisiert werden kann aber nur, was vorher durch handlungsorientiertes Lernen erworben und
auch verstanden wurde. Einsicht erleichtert und beschleunigt das Automatisieren von Grundaufgaben. Ohne Einsicht ist es
für rechenschwache Kinder kaum möglich, Grundaufgaben zu automatisieren, da sie oft auch eine schwache Merkleistung
haben.
Beziehungsreiches Üben
Um erworbenes Wissen gedächtnismäßig verfügbar zu machen, ist beziehungsreiches Üben erforderlich, sinnvolle, zeit-
ökonomische und übertragbare Lern- und Arbeitstechniken müssen den Kindern nahegebracht werden. Wichtig ist es, das
unterschiedliche Lerntempo von Kindern zu akzeptieren.
Das nachfolgende Beispiel veranschaulicht sukzessive die Möglichkeiten zur Sicherung der Einspluseinssätze bis 10 über
beziehungsreiches Üben auf der Basis einer gesicherten Grundvorstellung zur Addition und Subtraktion. Sind diese als
„Stützpunkte“ (größtenteils) automatisiert, können die Kinder auf dieser Grundlage viele Aufgaben rechnen, ohne zählen
zu müssen.
1. Handlungsorientierter Aufbau von Grundvorstellungen zur Addition und Subtraktion mithilfe des Zwanzigerfeldes
oder des 20er-Rechenrahmens:
8 – 3 =
4 + 4 =
2. Sicherung der Verdopplungsaufgaben:
1 + 1 2 + 2 3 + 3 4 + 4 5 + 5
3. Beziehungsreiches Üben: Einprägen von „+1“- und „1+“-Aufgaben
7 + 1 =
1 + 7 =
8 + 1 =
1 + 8 =