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2020

GYMNASIUM

Qualitätsentwicklung – eine Aufgabe der Schule

Schulentwicklung

Die Entwicklungsfelder

Schulentwicklung beinhaltet die Entwicklungsfelder

Unterrichtsentwicklung

Personalentwicklung

Organisationsentwicklung

Unterrichtsentwicklung

bezieht sich auf die Weiterentwicklung von Unterricht in seinem fachlichen so-

wie didaktischen und methodischen Ansatz, z. B. unter Einbezug neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse

im Bereich Gedächtnis-, Motivations- und Lernpsychologie oder Sozialformen des Unterrichts.

Personalentwicklung

versteht sich als Persönlichkeitsentwicklung, Förderung und Weiterbildung der

Lehrkräfte. Sie ist ein Kernbereich des Führungshandelns der Schulleitung und bezieht sich z. B. auf Fort-

bildung, Mitarbeitergespräche, Kooperation im Kollegium.

Organisationsentwicklung

zielt auf eine Optimierung von Ablaufprozessen und Organisationsstruktu-

ren, z. B. im Bereich Kommunikation, Stundenplan, Funktionen- und Aufgabenverteilung, Schulaufgaben-

pläne oder Projektplanung.

Schulentwicklungsprozesse beinhalten:

zielgerichtetes Lernen der gesamten Schulgemeinschaft,

teamorientierte Zusammenarbeit im Kollegium,

Bereitschaft des Kollegiums zu zielorientierten Fortbildungen (intern/extern),

Aufbau von (Lern)Strukturen (intern), die zu einer „Schule als lernender Organisation“ führen.

Hierbei handelt es sich um einen strukturierten Prozess in überschaubaren Zeitabschnitten, der vom Kol-

legium getragen und verantwortet wird. Die regelmäßige Verständigung über gemeinsame Ziele und

Möglichkeiten der Realisierung – unter Akzeptanz verschiedener Standpunkte – führt zu einem reflektier-

ten Handeln der Lehrkräfte, das in definierten Zeiträumen den erreichten Prozessstand, die momentanen

Rahmenbedingungen und mögliche Korrekturen bisheriger Vorgehensweise überprüft.

23

Gelingensfaktoren

Grundsätzlich sollten bei allen Beteiligten der Bedarf an und der Wunsch nach einer Weiterentwicklung

der Schule bestehen, oder die Notwendigkeit zur Veränderung ist z. B. nach Durchführung einer externen

oder internen Evaluation evident geworden. Für eine gelingende Schulentwicklung sollten vor allem fol-

gende Voraussetzungen erfüllt sein:

Die einzelne Schule wird nicht als zentral geplantes Institut, sondern systemisch, d. h. als ein sich

selbst steuernder Organismus verstanden.

Qualitätssicherung bleibt nicht allein dem pädagogisch-didaktischen Geschick der einzelnen Leh-

rerkraft überlassen, sondern wird als Aufgabe aller am Schulleben Beteiligten, der Lehrenden, der

Lernenden, der Eltern, der Schulleitung und der Schulaufsicht, anerkannt.

Die Schulgemeinschaft ist offen für Reflexion und Veränderungen, zeigt Kooperations-bereitschaft

und akzeptiert ihre Selbstverpflichtung, Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung.

Klare Ziele und Prioritäten müssen vorhanden sein.

23 vgl. Dubs, Rolf, Die Führung einer Schule. Leadership und Management. Zürich 2005, S. 233; Rolff, Hans-Günter, Schulentwick-

lung, Schulprogramm und Steuergruppe, in: Professionswissen Schulleitung, hrsg. v. Buchen, Herbert, Rolff, Hans-Günter,

Weinheim/Basel 2006, S. 314; Kempfert, Guy, Rolff, Hans-G., Qualität und Evaluation. Ein Leitfaden für Pädagogisches Qual-

itätsmanagement. Weinheim/Basel, 2005, S. 39 ff.