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3.2 / 7. Jahrgangsstufe: Persönlichkeitstraining für Kinder und Jugendliche?

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... bei ehemaligen Schülerinnen und Schü-

lern so gering ausgebildet sind.

Die Intention eines sich weiterentwickeln-

den Bildungssystems muss es daher

durchaus sein, weitere Methoden und Ver-

fahren in den Unterricht einzubringen, die

Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbst-

und Sozialkompetenz und ihrer Zielorientie-

rung unterstützen.

Ebenso sollten den Schülerinnen und

Schülern Anhaltspunkte für eine persönli-

che Beurteilung von Persönlichkeitstrai-

nings vermittelt werden.

Fallbeispiel

Einer Gruppe von Schülerinnen und Schü-

ler wird folgende Aufgabe gestellt:

Ihr müsst einen elektrischen Draht

23

über-

queren. Die Aufgabe gilt als gelöst, wenn

ihr euch alle auf der anderen Seite des

Drahtes befindet. Wenn bei der Überque-

rung einer von euch den „Draht“ berührt,

dann muss die ganze Gruppe wieder zu-

rück.

Folgende Aktivitäten und Rückmeldungen

sind in der Klasse (gemischt Mädchen und

Jungen) während der Spielaktion auszu-

machen:

fi

Die Ss A, B und C nehmen Anlauf und

springen über das Seil.

fi

Die Ss D, E, F und G versuchen für die

(motorisch schwächeren) Ss H und I ein

menschliches Podest zu bauen, damit

diese einfacher über den Draht können.

fi

Der Schüler J wendet ein, dass es am

Ende für die letzten wohl schwierig

werden könnte, aber keiner hört ihm zu

(J gilt innerhalb der Klasse eher als Au-

ßenseiter).

fi

K berührt beim Versuch L zu helfen den

Draht, er wird von den Mitschülern be-

schimpft, weil jetzt alle wieder zurück-

müssen.

23

Dazu wird ein circa sechs Meter langes Seil in

Hüfthöhe an einem Ende an einem Baumstamm fest-

gebunden, am anderen von der Lehrkraft gehalten.

fi

M ist heilfroh, dass sie den Draht nicht

berührt hat, hält sich sehr im Hinter-

grund, hat aber schon Angst, dass sie

beim nächsten Mal die „Schuldige“ sein

könnte.

fi

N will O nicht anfassen, weil...

fi

Mehrere Versuche der Schülerinnen

und Schülern scheitern.

fi

Die Lehrkraft bricht die Spielaktion nach

30 Minuten ab, weil die Schülerinnen

und Schüler zur nächsten Unterrichts-

stunde pünktlich im Klassenzimmer

sein müssen.

fi

Die Klasse geht unzufrieden auseinan-

der, eine Gruppe ist sich einig, dass

das Spiel nicht funktionieren könne,

weil P und Q einfach zu dick seien.

Ziele

Folgende Ziele sind – analog zu den Zielen

dieser Unterrichtseinheit – für die Aufga-

benstellung im Fallbeispiel denkbar:

Selbstständigkeit:

fi

eigene Gefühle verbalisieren

fi

den Mut haben, Neues zu erleben

fi

die eigenen Stärken und Schwächen

kennen lernen

fi

Grenzen kennen lernen

fi

sich in Konfliktsituationen zurechtfinden

Teamfähigkeit:

fi

gemeinsam planen

fi

sich verbal über das Problem austau-

schen

fi

Ideen einbringen

fi

alle arbeiten zusammen

fi

in der Gruppe aktiv mitarbeiten

fi

andere Vorschläge tolerieren

fi

sich in andere einfühlen

Kommunikationsfähigkeit:

fi

die Grundregeln der Gesprächsführung

wie laut und deutlich sprechen, andere

ausreden lassen, zuhören ... beachten

fi

Diskussionen zulassen und sich daran

beteiligen

fi

argumentieren

fi

Offenheit zeigen

Kreativität:

fi

Geschicklichkeit zeigen

fi

Lösungsansätze entwickeln

fi

Neues ausprobieren