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Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnenlernen

Vorbemerkung: Zum Umgang mit der Handreichung

Vorbemerkung: Zum Umgang mit der Handreichung

Der Grundschule kommt die wichtige Aufgabe zu, alle Kinder in ihrem individuellen Lernprozess bestmöglich zu unterstüt-

zen.

Da gerade im Grundschulalter wesentliche mathematische Kompetenzen ausgebildet werden, aber auch erste Schwierig-

keiten im Lernprozess zu beobachten sind, vermittelt die vorliegende Handreichung Grundschullehrkräften Handlungswis-

sen zum Thema

Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnenlernen

.

?

Seit einigen Wochen fällt auf, dass Marie (Schülerin der 3. Klasse) sowohl Additions- als auch Sub-

traktionsaufgaben im Zahlenraum bis 20 meist fehlerfrei lösen kann, dazu aber besonders beim

Subtrahieren viel Zeit braucht. Im Zahlenraum bis 100 löst sie manche Aufgaben sehr souverän, an-

dere gar nicht oder mit „unerklärlichen“ Ergebnissen. Auch Platzhalteraufgaben kann sie im kleinen

Zahlenraum bewältigen. Sachaufgaben dagegen sind für sie nahezu unlösbar.

Wo finden Lehrkräfte Informationen, wenn sie dieser oder ähnlichen Situationen im Mathematik-

unterricht begegnen?

Teil I (Grundlagen und Informationen)

informiert, wie Kinder Rechnen lernen, zeigt mögliche Schwierigkeiten im Lern-

prozess auf und erläutert deren Ursachen (Kapitel 1). Ergänzend werden Unterstützungssysteme (Kapitel 2) und rechtliche

Vorgaben im Überblick beschrieben (Kapitel 3).

Teil II (Lernstandserhebung und -analyse, Feststellung des Unterstützungsbedarfs, Lernangebote)

– der auch un-

abhängig von Teil I bearbeitet werden kann – formuliert praxisnahe Unterstützung für Lehrkräfte:

?

Welche Hinweise auf Maries Lösungsstrategien können aus der Beobachtung im Unterricht gewon-

nen werden? Wie kann die Lehrkraft tiefer gehende Erkenntnisse über Maries Denkwege erhalten?

Welche Aufgaben und Materialien unterstützen Marie in ihrem mathematischen Lernprozess?

Wie können Lehrkräfte handeln, wenn sie ihre Schülerinnen und Schüler individuell unterstützen

wollen?

Zunächst werden allgemeine Informationen zur individuellen Lernbeobachtung sowie konkrete Beobachtungshilfen für den

Unterricht vorgestellt (Kapitel 4). Genau wie diese Beobachtungshilfen gliedern sich die daran anschließenden konkreten

Lernangebote zum Aufbau mathematischer Kompetenzen (Kapitel 5) nach den grundlegenden mathematischen Inhalts-

bereichen. Dabei richtet sich der Blick immer auf das einzelne Kind als Teil der gesamten Schulklasse.

Ein ausführliches Praxisbeispiel zur Einschulung und den ersten Schulwochen (Kapitel 6) beschreibt den Einsatz der Hand-

reichung sowie eine mögliche Zusammenarbeit unterschiedlicher Helfersysteme. Es umfasst Informationen zu speziellen

Lernangeboten sowie Materialien, welche sich gezielt für den Einsatz bereits ab der Schuleinschreibung eignen.

Eine besondere Rolle haben die Beratungslehrkräfte und Schulpsychologinnen bzw. Schulpsychologen inne: Einerseits sind

sie selbst Lehrkräfte und unterrichten Schülerinnen und Schüler beim Erlernen des Rechnens. Darüber hinaus gehört auch

die Beratung von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Erziehungsberechtigen zu ihren Aufgaben. Daher sind sie

oftmals Ansprechpartner bei auftretenden Schwierigkeiten im Bereich Rechnen und in Teilbereiche der Diagnose, der För-

derung bzw. den begleitenden Beratungsprozess mit eingebunden (Kapitel 7).