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Von Elser und seinem Bild in den Augen der anderen
Einsichten und Perspektiven 3 | 15
Silke Wagners Kunstwerk am Georg-Elser-Platz in München: „8. Nobember 1939“
Foto: Michael Nagy/Presse- und Informationsamt München
Seit 2009 prangt das Neonröhren-Kunstwerk von Silke
Wagner an der Westfassade der Türkenschule am Elserplatz:
Es leuchtet eine Minute am Tag rot auf, ab 21:20 Uhr, der
Zeit in der Elsers Bombe im Bürgerbräu detoniert war.
Hrdlicka war ein paar Monate nach seinem Angebot
gestorben. Der Elser wäre sein letztes Werk gewesen.
Ansonsten hat die Münchner Georg-Elser-Initiative
in mehr als 20 Jahren einiges initiiert, um Elsers Bild in
der Öffentlichkeit zurechtzurücken: Veranstaltungen mit
Politikern jeder Couleur, mit Wissenschaftlern und Künst-
lern, Führungen, Lesungen, Gastspiele, Fahrten nach
Königsbronn, Führungen in München „Auf den Spuren
von Georg Elser“, Radltouren ins ehemalige KZ Dachau
zu den Elserzellen, ökumenische Gottesdienste an seinem
Todestag, Geschenke für Elser-Preisträger aus dem Holz
der Elsbeere, Elser-Porträts, Elser-Künstler-Postkarten und
fünf „Elserhefte“.
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Die Aktionen fanden an Orten statt, die
einen Bezug zu Elser haben, mit Menschen, die sich entwe-
der bereits intensiv mit ihm beschäftigt haben, oder Schü-
lern, die so gut wie nichts über ihn wissen.
49 „Elser lebt! Münchner Hefte zur Elserrezeption“, vgl. Heft Nr. 5 „Wir über
uns“, München 2015.