Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  36 / 44 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 36 / 44 Next Page
Page Background

36

4.2.4 Classroom-Management

Unter dem Begriff des Classroom-Managements versteht man die Gesamtheit aller Unterrichtsaktivitäten und Verhaltens

weisen einer Lehrkraft mit dem Ziel, ein optimales Lernumfeld und ein gutes Zusammenleben für die Schüler herzustellen.

Angesichts zunehmender Heterogenität der Schülerschaft ist ein gut funktionierendes Classroom-Management gerade in

inklusiven Unterrichtssituationen besonders erforderlich in Hinblick auf

eine klare Strukturierung (siehe auch die Dimensionen der Klassenführung nach Kounin (1976)),

die Prävention von Störungen und

die Integration von Schülern.

Ein pädagogischer Grundkonsens an der Schule erleichtert nicht nur die Entwicklung hin zu einer inklusiven Schule, sondern

auch das Handeln der einzelnen Lehrkraft und damit die Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Prinzipien erfolgreichen Classroom-Managements sind nach Evertson/Emmer (2009):

Proaktive Kriterien:

Vorbereiten des Klassenraums

Planen und Unterrichten von Regeln, Verfahrensweisen und Ritualen

Festlegen von Konsequenzen auf regelbezogenes Verhalten (positiv und negativ)

Schaffen eines positiven (Lern-)Klimas im Klassenzimmer

Monitoring des Lernprozesses

Passung des Unterrichts

Stärkung der Schülerverantwortlichkeit

Klarheit im Unterricht

Verwendung kooperativer Lernformen

Erwerb von Sozialkompetenzen durch die Schüler

Entwicklung eines Klassengeists und eines Gefühls der Zusammengehörigkeit

Reaktive Kriterien:

Unterbindung von unangemessenem Schülerverhalten

Bereitstellung von Strategien zur Behebung potentieller Probleme

„Lehrkräfte, die sich mit Erfolg an diesen Prinzipien orientieren und sich auf diese Weise prospektiv vorausschauend und

proaktiv verhalten, haben nachweislich weniger Schwierigkeiten mit der Klasse und gewinnen somit mehr Zeit und Ressour

cen, die dem eigentlichen Unterrichtsgeschehen zu Gute kommen“ (Helmke, A. 2005).

-

-

Insgesamt geht es im Sinne einer Professionalisierung von Lehrkräften darum, das Handlungsrepertoire zu erweitern und

eigene Haltungen und Verhaltensweisen im Umgang mit schwierigen Klassen zu überdenken. Beispielsweise können Mög

lichkeiten eines konstruktiven Feedbacks eröffnet werden über offene Klassenzimmer und Unterrichtshospitationen.

Beratungslehrkräfte und Schulpsychologen können wegen der ihnen eigenen besonderen Verschwiegenheit ver

trauensvolle Ansprechpartner für Kollegen sein. Auch verfügen sie teils über besondere Qualifikationen in Unter

richtsbeobachtungen und der Formulierung von Feedback. Sie können wirksam tätig sein, indem sie

Kollegen bei der Umsetzung eines guten Classroom-Managements unterstützen,

sich für Unterrichtshospitationen zur Verfügung stellen,

empirische Befunde zu effektiver Lernförderung kennen und bekannt machen,

Projekte zur Qualifizierung von Lehrkräften zur Förderung der professionellen Kompetenz initiieren oder

Schüler mit evaluierten Förderprogrammen fördern und unterstützen.

-

-

-