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2020

GYMNASIUM

Prozesse und Gremien

Beispiele:

Bei größeren Entscheidungen werden alle betroffenen Gremien (Lehrerkonferenz, Personalrat, SMV,

Schulforum, Elternbeirat) eingebunden und laufend und rechtzeitig über die vorbereitenden Schritte

und Überlegungen informiert.

Es empfiehlt sich, wichtigen Entscheidungen immer einen Abgleich mit den vereinbarten Zielen der

Schule voranzustellen.

Dem Kollegium werden anstehende Entscheidungen mit Lösungsvorschlägen der Schulleitung in den

Konferenzen vorgestellt. Im Anschluss an eine Diskussion wird durch Abstimmung entschieden, ggf.

wird die Entscheidung in die folgende Konferenz verlagert, um dem Kollegium die Zeit zur Meinungs-

bildung zu geben. Betroffene werden schon im Vorfeld um ihre Meinung gefragt. Dies ermöglicht ein

zügiges und transparentes Vorgehen.

Die Gründe, z. B. für die Einrichtung oder Ablehnung von W- und P-Seminaren, für Klassenstärken, für

Erhalt oder Abwahl eines Ausbildungszweiges, für die Einrichtung von Sprachgruppen, Intensivierungs-

und Fördergruppen, werden den Betroffenen selbst oder in den Fachschaften fundiert dargestellt.

Funktionenbesetzungen werden von der Schulleitung rechtzeitig per Aushang ausgeschrieben und

mit einer Beschreibung der Eignungsvoraussetzung und einem Anforderungsprofil so im Lehrerzimmer

ausgehängt, dass alle Lehrkräfte zeitnah darauf aufmerksam werden.

Bei wichtigen Angelegenheiten wie der Unterrichtsverteilung oder dem Stundenplan sollte stets das

Mehr-Augen-Prinzip gelten. Der Personalrat sollte Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten.

Fachlehrkräfte und Fachbetreuer werden an der jährlichen Unterrichtsverteilung der Oberstufe mit

Berücksichtigung des Wunschzettels der Lehrkräfte zum Unterrichtseinsatz beteiligt, Schwierigkeiten

während der Erstellung der Unterrichtsverteilung am Schuljahresende werden kommuniziert und er-

läutert.

Die vorläufige Unterrichtsverteilung wird bereits zum Ende des vorhergehenden Schuljahres – speziell

für die Oberstufe – bekanntgegeben. Dies erleichtert die Unterrichtsjahresplanung und ermöglicht eine

gute Vorbereitung, insbesondere wenn eine Lehrkraft eine Jahrgangsstufe noch nicht unterrichtet hat.

Ein bewährtes Mittel, Entscheidungsprozesse voranzutreiben, sind Arbeitskreise. Sie erarbeiten unter Ein-

beziehung von Vertretern der beteiligten Gruppen (Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern) Vorschlä-

ge zur Lösung von Fragestellungen. Ideen für solche Arbeitsgruppen können von verschiedenen Seiten

kommen, von der Schulleitung ebenso wie vom Personalrat oder aus dem Kollegium.

Andere Entscheidungsprozesse sind genuin bei der Schulleitung verankert. Dabei steht mitunter, etwa bei

der Unterrichtsplanung oder der Vergabe von Funktionen, dem Wunsch nach Transparenz die notwendige

Verschwiegenheit entgegen.

Trotz des Bemühens um die Berücksichtigung aller Interessen wird es immer wieder Entscheidungen ge-

ben, die für eine Partei ungünstig sind. In diesem Fall ist es wichtig, schon im Vorfeld die Probleme und

Gründe für diese Entscheidung transparent zu machen. Dies wirkt deeskalierend und den Betroffenen

gegenüber wertschätzend.

2. Evaluation als Teil der Qualitätsentwicklung

Am Anfang allen Qualitätsmanagements (QM) steht die Einsicht, dass eine höhere Qualität nur dann zu

erreichen ist, wenn alle Prozessbeteiligten bereit sind, sich Beobachtungs- und Überprüfungsverfahren zu

unterziehen, die die Stärken und Entwicklungsbereiche der jeweiligen Systeme und Prozesse, aber auch

der jeweiligen Prozessbeteiligten offenbaren. Nur eine rationale Einsicht in die Notwendigkeit solcher

Verfahren und der damit verbundenen Veränderungen erzeugt das Vertrauen und die Akzeptanz, die alle

Beteiligten benötigen, um Veränderungsprozesse annehmen zu können. Nur so können Stärken kultiviert

und Entwicklungspotenziale besser ausgeschöpft werden.