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2.6 / Sekundarstufe I/II: Jeder braucht einen Coach!?

49

sicherlich von vielen Faktoren abhängig.

Nicht nur Betriebe, sondern auch Privat-

personen erwarten von Coaching in jedem

Fall positive Effekte, also höhere Verkaufs-

zahlen, verbesserte Marktchancen oder Er-

folg bei der Bewerbung um eine Stelle.

Coaching-Angebote beinhalten inzwischen

jedoch nicht nur berufliche Aspekte, sondern

versprechen Unterstützung und Lösungen

für alle Lebensbereiche. Viele Menschen

empfinden einen sehr hohen Leistungs-

druck, nicht nur im beruflichen, sondern

auch im privaten Alltag. Der Wunsch nach

Unterstützung und Beratung ist daher ver-

ständlich und nachvollziehbar. Nicht zuletzt

beeinflusst auch die Vielzahl der Angebote

die Nachfrage. Je vielfältiger und verlo-

ckender die Versprechungen, umso stärker

wächst beim Einzelnen offenbar auch das

Bedürfnis sich coachen zu lassen.

Wie finde ich den richtigen Coach?

Aufgrund der vielfältigen Gefahren, die ein

unüberschaubarer Markt ohne offensichtli-

che Qualitätskriterien birgt, ist eine kritische

individuelle Auseinandersetzung mit einzel-

nen Angeboten notwendig. Jeder, der sich

mit dem Gedanken trägt, dass Coaching

für ihn das Richtige sein könnte, sollte sich

folglich bereits im Vorfeld Gedanken über

seine Erwartungen machen. Was genau

soll erreicht werden, welches konkrete Ziel

soll umgesetzt werden? Der richtige Coach

sollte in der spezifischen Branche ein-

schlägige Erfahrungen aufweisen, über

eine fundierte Beratungsausbildung verfü-

gen und diese auch nachweisen können.

Vor der Entscheidung für eine Person sollte

in jedem Fall auch ein unverbindliches und

persönliches Kennenlerngespräch stehen,

in dem Ziele und Erwartungen mit dem

Angebot abgeglichen werden. Auch der Ab-

lauf des Coachings, seine voraussichtliche

Dauer und nicht zuletzt die entstehenden

Kosten sollten im Erstgespräch besprochen

werden. Außerdem spielt auch die persön-

liche Passung eine nicht unerhebliche Rol-

le. Wenn der Eindruck entsteht, dass der

Coach wenig Verständnis für sein Gegen-

über aufbringt, nicht richtig auf ihn eingeht

oder man sich gar unwohl in seiner Nähe

fühlt, ist es angebracht nach Alternativen

zu suchen.

Was kann problematisch am Coaching

sein?

Wie viele andere Angebote des Lebens-

hilfemarktes auch ist Coaching vor allem

aufgrund des unzureichenden Profils in

einem boomenden Markt nicht sicher vor

unseriösen, unqualifizierten Angeboten. Bei

Beratungsstellen häufen sich Berichte über

Abzocke, Abhängigkeit, Manipulationen,

manchmal auch persönlichkeitsverändernde

familienzerstörende Vorfälle durch ominöse

Coaches. Immer wieder wird auch von

weltanschaulicher Beeinflussung berichtet.

Lehrplanbezüge

Mittelschule

AWT 8.1.5: Mensch und Technik am Ar-

beitsplatz (berufliche Anforderungen, Aus-

und Weiterbildungsmöglichkeiten)

Realschule

Sow 9.2: Soziale Aspekte der Arbeitswelt

(persönliche Bereicherung aber auch Be-

lastung durch die Arbeit)

Fachgebiet

Wirtschaft/Sozialkunde

Arbeitswelt im Wandel (z. B. Berufsschule

und Berufsfachschule Sozialkunde 10.2)

Personalwirtschaft: Personalentwicklung (z. B.

BOS Betriebswirtschaftslehre mit Rech-

nungswesen V.2)

Management: Mitarbeiterbilder in Manage-

mentmodellen (z. B. BOS 13.4)

Soziokultureller Wandel: Einstellungen zum

Beruf, Qualifikationen, Berufsprofile, Anfor-

derungen an Mobilität und Flexibilität (z. B.

Gym Sk

2

11.1.2)

Fachgebiet

Religion

und

Ethik

christliches Menschenbild: Fremdbestim-

mung – Selbstbestimmung (z. B. FOS 12

kath. RU 6.1); Biographie als Gestaltungs-

aufgabe (z. B. Gym. AK 11.3); pers. Sinn-

findung und Identität als biographische

Aufgabe (z. B. Gym. K 11.4); Gesund und

heil? Das Leben angesichts der Unvoll-

kommenheit (z. B. Gym Ev 11.4); Lebens-

ziele, christliches Menschenbild: Glück als

Inbegriff sinnerfüllten Lebens – realistische

Selbsteinschätzung (z. B. FOS 12 ev. RU 3)

oder Welt der Arbeit (z. B. FOS 12 ev. RU 5);