2.6 / Sekundarstufe I/II: Jeder braucht einen Coach!?
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2.6. Jeder braucht einen
Coach!?
Ziel der Unterrichtseinheiten
In dieser Unterrichtseinheit sollen die Schü-
lerinnen und Schüler Informationen über
das Angebot Coaching erhalten. Wer-
bestrategien auf dem Markt der gewerbli-
chen Lebenshilfe sollen wahrgenommen
und erkannt werden. Die Schülerinnen und
Schüler werden zu einer kritischen Haltung
gegenüber unhaltbaren Versprechungen
angeregt und sollen sich die Fähigkeit zur
kritischen (= kriteriengeleiteten) Einschät-
zung einzelner Angebote aneignen.
(Vor)Überlegungen
Diese Unterrichtseinheit knüpft an die Aus-
führungen in Kapitel 2.5 „Manipulation
durch Sprache“ an. Auch beim Coaching
kann es bei zweifelhaften Angeboten zu
einem manipulativen Gebrauch von Spra-
che kommen, indem Bedürfnisse ange-
sprochen oder geweckt werden und Ver-
sprechungen gemacht werden, die nicht
eingehalten werden können.
Coaching
ist in den letzten Jahren zu einem
Sammelbegriff für unterschiedlichste An-
gebote geworden: Die Begriffe
Coaching
oder
Coach
sind nicht geschützt. Unter der
Vielzahl von Angeboten auf dem Coaching-
Markt gilt es, diejenigen Angebote heraus-
zufinden, welche für das jeweilige Anliegen
seriös und sinnvoll sind.
Die Schülerinnen und Schüler sollen in
dieser Unterrichtseinheit einerseits Infor-
mationen über Coaching erhalten, bzw.
eigenständig herausfinden, auf der ande-
ren Seite sensibilisiert werden für falsche
Versprechungen und mögliche Gefahren,
die sich auf dieser Grundlage entwickeln
können.
Coaching – was ist das überhaupt
?
Der Begriff
Coach
fand zunächst im Sport
Verwendung. Die ursprüngliche Bedeutung
im Englischen ist
Kutsche
, also ein Medi-
um, mit dessen Hilfe man von einem Ort zu
einem anderen gelangen kann. Sportler
erwarten folglich von ihrem Coach, dass
sie mit seiner Hilfe weiterkommen, also ihre
Fähigkeiten verbessern und Erfolge erzie-
len. Auf diesem Weg ist der Coach nicht
nur Trainer der speziellen sportlichen Fer-
tigkeiten, sondern auch Begleiter, Ratge-
ber, Motivator und Unterstützer, der die
Stärken und Schwächen seines Coachees
(Klienten) am besten kennt. Etwa seit Ende
der 1980er Jahre wurde der Begriff im Be-
rufsleben aufgegriffen. In Management und
Personalentwicklung hat sich Coaching
inzwischen als persönliche Beratung bei
beruflichen Fragestellungen
etabliert. In der
Definition des Deutschen
Bundesverban-
des Coaching e. V. (DBCV) heißt es:
„Coaching ist die professionelle Beratung,
Begleitung und Unterstützung von Personen