Table of Contents Table of Contents
Previous Page  22 / 76 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 22 / 76 Next Page
Page Background

2 Was ist Lesekompetenz?

#lesen.bayern – Fit im Fach durch Lesekompetenz

22

Bewährt hat sich auch, unterschiedliche Textsorten und Medien bei der Aus-

wahl zu berücksichtigen, wie z. B.:

Bücher mit Bild- und Textanteil (Comics und Kinder-/Jugendromane;

„Welttagsbuch“ mit Anhang einer Graphic Novel)

Lektüre begleitet von Hörbüchern oder Filmausschnitten

Sachbücher und -texte (auch Kinderseiten von Zeitungen/Zeitschriften)

Websites/Apps für Kinder und Jugendliche

Sachtexte wie z.B. Spielanleitungen und Versuchsanordnungen können eine

überzeugende

Verbindung zwischen Lesen und Handeln im Fachunter-

richt

herstellen. Die Schülerinnen und Schüler machen hier die konkrete Erfah-

rung, dass sinnentnehmendes Lesen die Voraussetzung für das spätere Spiel

oder das korrekte Ausführen eines Experiments ist. So stellt sich Schülerinnen

und Schülern das Lesen als ein Prozess dar, der weit darüber hinausgeht, Inhal-

te zu summieren: Lesen ist eine Möglichkeit, an der Gestaltung von Wirklich-

keit teilzuhaben (vgl. Drummer, 2016, S. 11 ff.).

Auch poetische Texte, wie z. B. Kinder- und Jugendbücher, können Leserinnen

und Leser aktivieren. Sie profitieren vom mündlichen Vortrag, der Anschluss-

kommunikation oder handlungs- und produktionsorientierten Methoden. Bei-

spiele sind die Darstellung der Handlung in Rollenspielen oder gestalterische

Umsetzungen des Textes, v. a. im Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht. Sich

hier aktiv und erfolgreich zu erleben, kann die Lesemotivation von Kindern und

Jugendlichen fördern.

Lesekompetenz und Lesemotivation

Wie Lesekompetenz im engeren Sinne und Lesemotivation zusammenhängen,

wird in der Fachliteratur kontrovers diskutiert, wenngleich feststeht, dass sich

beides wechselseitig bedingt:

So werden gute kognitive Teilleistungen auf der Prozessebene von Lese-

kompetenz vermehrt mit einem positiven lesebezogenen Selbstkonzept

der Lernenden auf der Subjektebene einhergehen, was wiederum zu ein-

er höheren Beteiligung an der Anschlusskommunikation […] und einer

höheren Interaktion auf sozialer Ebene führt. Demgegenüber bewirken

mangelhafte oder schwache Leseleistungen auf der Prozessebene eine

fehlende Motivation, sich mit längeren Lesetexten auseinanderzusetzen,

[…]. (von Zadelhoff, 2016, S. 34)

Lesekompetenz

ist also die

Voraussetzung für Lesemotivation

, wenn-

gleich die Lesemotivation auch umgekehrt positive Auswirkungen auf die Le-

sekompetenz hat.

Lektürevorschläge

für die unterschied-

lichen Jahrgangs-

stufen finden sich

hier:

Ideen für die Aus-

wahl geeigneter

Bücher für Kinder

von 6–10 Jahren

findet man auch

beim LES-O-MAT:

Lektüre-

empfehlungen

für die

5. Jahrgangsstufe:

Lesekompetenz

und Lesemoti-

vation bedingen

sich gegenseitig