2 Was ist Lesekompetenz?
#lesen.bayern – Fit im Fach durch Lesekompetenz
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Bewährt hat sich auch, unterschiedliche Textsorten und Medien bei der Aus-
wahl zu berücksichtigen, wie z. B.:
•
Bücher mit Bild- und Textanteil (Comics und Kinder-/Jugendromane;
„Welttagsbuch“ mit Anhang einer Graphic Novel)
•
Lektüre begleitet von Hörbüchern oder Filmausschnitten
•
Sachbücher und -texte (auch Kinderseiten von Zeitungen/Zeitschriften)
•
Websites/Apps für Kinder und Jugendliche
Sachtexte wie z.B. Spielanleitungen und Versuchsanordnungen können eine
überzeugende
Verbindung zwischen Lesen und Handeln im Fachunter-
richt
herstellen. Die Schülerinnen und Schüler machen hier die konkrete Erfah-
rung, dass sinnentnehmendes Lesen die Voraussetzung für das spätere Spiel
oder das korrekte Ausführen eines Experiments ist. So stellt sich Schülerinnen
und Schülern das Lesen als ein Prozess dar, der weit darüber hinausgeht, Inhal-
te zu summieren: Lesen ist eine Möglichkeit, an der Gestaltung von Wirklich-
keit teilzuhaben (vgl. Drummer, 2016, S. 11 ff.).
Auch poetische Texte, wie z. B. Kinder- und Jugendbücher, können Leserinnen
und Leser aktivieren. Sie profitieren vom mündlichen Vortrag, der Anschluss-
kommunikation oder handlungs- und produktionsorientierten Methoden. Bei-
spiele sind die Darstellung der Handlung in Rollenspielen oder gestalterische
Umsetzungen des Textes, v. a. im Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht. Sich
hier aktiv und erfolgreich zu erleben, kann die Lesemotivation von Kindern und
Jugendlichen fördern.
Lesekompetenz und Lesemotivation
Wie Lesekompetenz im engeren Sinne und Lesemotivation zusammenhängen,
wird in der Fachliteratur kontrovers diskutiert, wenngleich feststeht, dass sich
beides wechselseitig bedingt:
So werden gute kognitive Teilleistungen auf der Prozessebene von Lese-
kompetenz vermehrt mit einem positiven lesebezogenen Selbstkonzept
der Lernenden auf der Subjektebene einhergehen, was wiederum zu ein-
er höheren Beteiligung an der Anschlusskommunikation […] und einer
höheren Interaktion auf sozialer Ebene führt. Demgegenüber bewirken
mangelhafte oder schwache Leseleistungen auf der Prozessebene eine
fehlende Motivation, sich mit längeren Lesetexten auseinanderzusetzen,
[…]. (von Zadelhoff, 2016, S. 34)
Lesekompetenz
ist also die
Voraussetzung für Lesemotivation
, wenn-
gleich die Lesemotivation auch umgekehrt positive Auswirkungen auf die Le-
sekompetenz hat.
Lektürevorschläge
für die unterschied-
lichen Jahrgangs-
stufen finden sich
hier:
Ideen für die Aus-
wahl geeigneter
Bücher für Kinder
von 6–10 Jahren
findet man auch
beim LES-O-MAT:
Lektüre-
empfehlungen
für die
5. Jahrgangsstufe:
Lesekompetenz
und Lesemoti-
vation bedingen
sich gegenseitig