Schulversuch Flexible Grundschule - Dokumentation, Ergebnisse, Emfpehlungen für die Praxis - page 42

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2.3.1 Kooperation mit vorschulischen
Institutionen
„Da Bildungsprozesse auf Anschlusslernen be-
ruhen, kommt der Kooperation aller außerfamiliä-
ren Bildungsorte mit der Familie und untereinan-
der eine hohe Bedeutung zu.“
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Diese Aussage der
Bayerischen Bildungsleitlinien (BayBL) gilt auch
und insbesondere für die Flexible Grundschule,
da die Anknüpfung an die vorschulische Bildung
und Erziehung explizites Kernelement darstellt.
Aufgrund des Alters der Kinder spielt ein glei-
tender Übergang von der Kindertageseinrichtung
in die Grundschule für deren Entwicklung eine
besondere Rolle. Übergänge müssen so gestal-
tet sein, dass Brüche vermieden und gelingende
Wechsel insbesondere auch hinsichtlich der Be-
zugspersonen gestaltet werden. Lernumgebun-
gen sollten in beiden Institutionen so gestaltet
sein, dass eigenaktives, individuelles und koope-
ratives Lernen möglich ist und das Interesse der
Kinder Ausgangspunkt der Bildungsaktivität ist.
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Darüber hinaus ist eine Harmonisierung der
Bildungsphilosophien zwischen den Institutionen
über einen intensiven Austausch der Beteiligten
zu erreichen. Gemeinsame Fortbildungen und Ab-
stimmungskonferenzen von Pädagoginnen und Pä-
dagogen aus Kindertageseinrichtung und Grund-
schule bieten hierzu Raum. Für die gemeinsame
Diskussion bietet sich eine Vielzahl an Fragen an:
Welches Bildungsverständnis herrscht an der
jeweiligen Einrichtung vor?
Wie gestaltet sich das jeweilige didaktisch-
methodische Vorgehen?
Welches ist der optimale Einschulungszeitpunkt
für ein Kind?
Welche Kompetenzen erwerben die Kinder
im vorschulischen Bereich und wie kann die
Schule darauf aufbauen?
In welcher Form wird die vorschulische Bil-
dungs- und Erziehungspartnerschaft mit den
Eltern gepflegt und wie kann diese kontinuier-
lich fortgesetzt werden?
Fragestellungen dieser Art erhalten im Hinblick
auf die Vorgehensweise der Flexiblen Grundschule
eine besondere Bedeutung, da z.B. die Auswir-
kungen der flexiblen Eingangsstufe auf den Ein-
schulungszeitpunkt geklärt sein müssen.
Beim Wechsel des Kindes an die Grundschule
„kommt es nicht nur auf den Entwicklungsstand
des Kindes, sondern auch darauf an, dass die
Schule auf die individuellen Kompetenzen und
Lernbedürfnisse der Kinder eingeht, um einen
erfolgreichen Anfang zu ermöglichen“.
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Dies ge-
schieht sowohl durch ein anschlussfähiges didak-
tisch-methodisches Konzept als auch durch den
auf das einzelne Kind bezogenen Informations-
austausch zwischen den Beteiligten, den Pädago-
ginnen und Pädagogen beider Institutionen sowie
den Eltern.
Beiden Anliegen, der Abstimmung der didak-
tisch-methodischen Vorgehensweisen und dem
kindbezogenen Austausch, ist Rechnung zu tragen.
Zur Verdeutlichung wird exemplarisch eine Auswahl
von Maßnahmen aus einem Kooperationskalender
Kindertageseinrichtung–Grundschule dargestellt:
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48,49,50,51,52,...170
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