Schulversuch Flexible Grundschule - Dokumentation, Ergebnisse, Emfpehlungen für die Praxis - page 46

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Das Jahrgangsstufenteam, eventuell erweitert
durch Förderlehrer oder Lehrkräfte für Sonderpä-
dagogik, bildet ein Forum für fachliche Diskussion,
beschleunigt den Informationsfluss und ist Keim-
zelle für die Weiterentwicklung von Konzepten.
Jahrgangsübergreifende Teamtreffen von Lehr-
kräften und ggf. weiterem schulischen Personal
sind geeignet, den Schulentwicklungsprozess,
den die Einführung einer Flexiblen Grundschule
mit sich bringt, auch in anderen Jahrgangsstufen
zu etablieren. Zentraler Gegenstand der Bespre-
chungen kann die Fortführung des Unterrichts-
konzepts der Flexiblen Grundschule oder eines
verbindlichen Methodencurriculums in den Jahr-
gangsstufen 3 und 4 sein. Die Kooperation inner-
halb dieses erweiterten Personenkreises eröffnet
neue Perspektiven für die Unterrichtsentwicklung
und damit für die Entwicklung von Schule.
Besonders geeignet ist dazu auch die Koope-
ration über die Grenzen der eigenen Schule hin-
aus. Das Fortbildungs- und Vernetzungskonzept
(vgl. Kap. I 5) der Flexiblen Grundschule setzt
auf die Kooperation und Zusammenarbeit von er-
fahrenen Grundschulen mit „Neueinsteigern“, um
durch direkten Austausch eine unmittelbare Un-
terstützung zu gewährleisten.
2.3.3 Kooperation mit Eltern
Die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von
Schule und Eltern als Kernelement der Flexiblen
Grundschule wird realisiert durch intensive Ko-
operation und ausgewogene Kommunikation. Ein
Elternkalender informiert über verschiedene Ver-
anstaltungen im Schuljahr, die geeignet sind, die
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Eltern
und Schule zu stärken.
ELTERNKALENDER (Beispiel)
Februar vor
Schulbeginn
Elternabend zur Information über Einschulung und Flexible Grundschule
mit Elternvertretern erfahrener Schulen
April /Mai / Juni
vor Schulbeginn
Elternabend zur Information künftiger Schulanfänger über das Unterrichts-
konzept der Flexiblen Grundschule
September
Klassenelternabend zur Situation in der Klasse, zu Organisationsformen
des Unterrichts, Hausaufgaben, zur Leistungserhebung und -bewertung,
Situation von Schülerinnen und Schülern im ersten, zweiten oder dritten
Schulbesuchsjahr
September /Oktober
Sprechstunde mit Rückmeldung über Lernausgangslage des Kindes, Ent-
wicklungspotenziale
November
„Unterricht erleben“ – Einblicke in das Unterrichtsgeschehen, Lernformen
o.Ä. durch eine Gemeinschaftsaktion mit den Eltern der Klasse
Dezember
Sprechstunde mit Rückmeldungen über Lernentwicklung
Februar
Dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch statt eines Zwischenzeugnisses
März /April bis Ende
des Schuljahres
Sprechstunde mit Rückmeldung über Lernstand und Lernentwicklung v. a.
hinsichtlich der Verweildauer
Juni / Juli
Klassenfeier zum Abschluss des Schuljahres, Übergabe des Patenamtes
von den Zweitjährigen an die Erstjährigen
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die
Flexible Grundschule eine umfassende und weit-
reichende Veränderung der Schul- und Unter-
richtskultur in Gang setzt, die von einem Leh-
rerkollegium als sinnvoll und befriedigend erlebt
werden kann.
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