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ohl kaum ein anderes schul–
politisches Thema war in der
letzten Zeit häufiger Gegen–
stand der öffentlichen Diskussion als
die im Februar von Kultusministerin
Monika Hohlmeier verkündete Reform
von Haupt- und Realschule. Und dies
zu Recht, betreffen die Neuerungen
Fünftklässler an
der Realschule - dieses
Bild wird es nach
der Einführung der
sechsstufigen Realschule
bald in ganz Bayern
geben. Eng damit uer–
bunden ist die Ein–
richtung uon M-Zügen
an der Hauptschule.
Sie eröffnen bayeri–
schen Schülern neue
Perspektiuen.
Zum einen kann die Hauptschule künf–
tig ab der 7. Jahrgangsstufe die Schü–
ler, die begabt und leistungsbereit sind,
innerhalb von vier Jahren in einem so
genannten M-Zug zum mittleren Schul–
abschluss führen . Zum anderen be–
steht die Möglichkeit, Jugendliche mit
großen schulischen Problemen im letz-
Welche Hauptschulen ab Herbst 1999
M-Klassen führen werden, steht seit
Mai dieses Jahres fest. Es sind in ei–
nem ersten Schritt fast 180 Standorte,
auf die sich vor Ort Schulleiter, Kom–
munen und Landkreise in intensiven
Gesprächen geeinigt haben. Praxis–
klassen wird es ab September dieses
Die neuen Wege
-
R6
doch die schulische Ausbildung vieler
Kinder und sind damit auch deren El–
tern nicht gleichgültig. Wie bereits in
SCHULE
aktuell
l /99 berichtet, sollen
in Bayern, so wie z.B. in Baden-Würt–
temberg und Rheinland-Pfalz, die Real–
schulen flächendeckend auf die sechs–
stufige Form umgestellt werden . Das
heißt, dass alle Realschulen nach einem
auf mehrere Jahre befristeten Zeitraum
nicht mehr mit der 7 ., sondern mit der
5 . Klasse beginnen .
Im gleichen Zug wie die Realschul–
reform wurde auch eine Weiterent–
wicklung der Hauptschule beschlossen:
8
SCHULE
aktuell
2/99
ten Jahr ihres Schulbesuchs auf freiwilli–
ger Basis in einer Praxisklasse zusam–
menzufassen . Dort soll ihnen durch ei–
ne andere Schwerpunktsetzung im Un–
terricht, eine verstärkte sozialpädago–
gische Betreuung und vor allem durch
Praxistage der Ubertritt in das Berufs–
leben geebnet werden .
Der Andrang der Schulen, die die
sechsstufige Form bzw. M-Kurse ein–
führen möchten, ist groß. Für das kom–
mende Schuljahr können von den zahl–
reichen Realschulen, die einen entspre–
chenden Antrag gestellt haben, zu–
sätzlich 31 berücksichtigt werden.
Jahres voraussichtlich an rund 20
Hauptschulen geben. Grundsätzlich
strebt das Kultusministerium bei der
Umstrukturierung der Schulen eine
möglichst gleichmäßige Entwicklung
in allen Regierungsbezirken und eine
Abrundung der Schullandschaften an .
Dadurch sollen Konkurrenzsituationen
zwischen sechsstufigen und vierstufi–
gen Realschulen einerseits und zwi–
schen vierstufigen Realschulen und
Hauptschulen mit einem M-Zug ande–
rerseits vermieden werden.
Im Regierungsbezirk Schwaben hat
sich die Geschwister-Scholl-Hauptschule
u