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DAS

EINMAL·

EINS

DER

GRATIS·

BüCHER

Arbeitsmittel

Nummerl

Tonband und Videogeräte,

Platte und Filmprojektor haben

längst Einzug ins Klassenzim–

mer gehalten. Trotzdem ist und

bleibt das Schulbuch das Ar–

beitsmittel Nummer eins. Vom

Abc-Schützen bis zum Ab–

iturienten braucht jeder Schüler

Lehrbücher.

Darum wetteifern die Verla–

ge auch untereinander und las–

sen Jahr für Jahr gut 1000 neue

Schulbuchtitel auf dem Markt

erscheinen: Bücher für alle

Schularten, für alle Fächer, für

alle Altersstufen . Selbst Fach–

leuten fällt da der Überblick

schwer.

Gott sei Dank läuft die Sache

mit den Schulbüchern für die

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Eltern dennoch problemlos ab.

Sie müssen weder Kataloge

wälzen noch Schlange stehen

im Buchladen .

Nach den Sommerferien

bringen ihre Kinder Taschen

und Plastikbeutel voller Bücher

von der Schule mit nach Hau–

se. Bezahlt haben die Eltern da–

für keinen Pfennig; denn ein

Gesetz, erlassen schon im Jahr

1949, gewährt in Bayern Lern–

mittelfreiheit.

Allerdings gehen die kosten–

losen Schulbücher nicht ins Ei–

gentum der Benützer über. Sie

sind Leihgaben, das heißt: Am

Ende des Schuljahres müssen

sie wieder abgeliefert werden,

damit sie im Herbst erneut an

andere Schüler ausgegeben

werden können.

Stark

beschädigte,

ver-

schmutzte und veraltete Bücher

werden aus dem Verkehr gezo–

gen. Das Leihsystem ist ratio–

nell, weil die Bücher über meh–

rere Jahre optimal ausgenützt

werden.

Das bayerische Gesetz über

die Lernmittelfreiheit, das so alt

ist wie das Grundgesetz, hilft

mit,

einkommensschwache

und kinderreiche Familien fi–

nanziell zu entlasten. Arm und

reich sollen die gleichen Chan–

cen in der Schule haben.

laut Grundgesetz und Baye–

rischer Verfassung obliegt die

Aufsicht über unsere Schulen

dem Staat. Unter diese Aufsicht

fallen auch die Lernmittel. Der

Staat muß sie mit größter Sorg–

falt prüfen.

Kein Schulbuch gelangt aus

diesem Grund ohne Genehmi–

gung in Bayerns Schulen. Nur

wenn ihm von Kultusministe-

rium das amtliche Gütesie

"lernmittelfrei zugelassen" ver–

liehen wurde, darf es in der

Schule verwendet werden .

Zwar entscheidet das Kultus–

ministerium in eigener Zustän–

digkeit, welches Schulbuch das

begehrte Prädikat erhält. Aber

ein Kreis von Experten steht

ihm bei dieser schwierigen Auf–

gabe zur Seite. Pädagogen aller

Fachrichtungen und Schularten

prüfen die Bücher, die von den

Nicht nach Lust

und Laune

Verlagen zur Genehmigung

eingereicht werden. Das waren

in den letzten paar Jahren

schon viele tausend Titel.

Natürlich erfolgt die Prüfung

nicht nach Lust und Laune der