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behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen zu überbrücken.

Basketball im Rollstuhl:

Das ist auch lehrreich

filr die

nichtbehinderten Mitspieler.

Behindert oder nicht–

das Ballspiel auf Rollbrettern

macht alle mobil.

Körperkontakt haben . Un–

glaublich : Sogar die Rollstuhl–

fahrer spielten Basketball (Siehe

Foto auf dieser Seite). Mit von

der Partie waren nichtbehinder–

te Geretsrieder Schüler. Sie

spielten ebenfalls von Rollstüh–

len aus und erfuhren so am ei–

genen Leibe, wie schwierig es

ist, sich damit zu bewegen,

darin zu leben .

Die Behinderten waren beim

Sportfest mit Feuereifer dabei .

Sie fühlten sich, genau wie

beim Tanzen, in die Gemein–

schaft der Nichtbehinderten

aufgenommen . Oberstudiendi–

rektor Schiel vom Gymnasium

Geretsried freut sich über das ·

große soziale Engagement sei–

ner Schüler, und zwar vor al–

lem deshalb, weil es keine

Pflichtübung ist, sondern von

Herzen kommt. Einzelne haben

sich sogar so eng mit ihrem be–

hinderten Partner angefreun–

det, daß sie ihn mit auf die Fe–

rienreise nehmen. Andere be–

suchen gemeinsam einen Tanz–

kurs .

Der menschliche Gewinn auf

beiden Seiten ist gleich groß.

Die Behinderten fühlen sich

nicht länger als unerwünschte

Außenseiter. Das hilft ihnen,

ihr schweres Los zu tragen. Die

Nichtbehinderten aber gewin–

nen ein unverkrampftes, natür–

liches Verhältnis zum Behin–

derten . "Früher habe ich immer

verlegen weggeschaut, wenn

einer im Rollstuhl saß," gesteht _

ein junger Mann . "Heute sehe

icl) mit einem Blick, ob er Hilfe

braucht. Manchmal ist es eine

Kleinigkeit, z. B. daß man ihm

die Tür aufhält. Und das mache

ich dann halt."

Aber der Kontakt mit behin–

derten Gleichaltrigen verhilft

nicht nur zu der eigentlich

selbstverständlichen Rücksicht

und Hilfeleistung. Die jungen

Leute lernen vor allem auch, in

dem Behinderten den Men–

schen zu sehen, der mit einem

schweren Schicksal fertig wer–

den muß, der ein Beispiel gibt

für Lebensmut und Überwin–

dung, für Standhaftigkeit im

Leid. Solche Erfahrungen ma–

chen bescheiden. Sie lehren,

die eigenen kleinen Kümmer–

nisse im richtigen Maßstab zu

sehen . ·

e

das Selbstvertrauen, dienen der Gesundheit. Das gilt auch für Behinderte.

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