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5 Projektdokumentationen

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5.9 Einen Projekttag zum Thema „Dialekt“ gestalten

(P-Seminar)

5.9.1 Ausgangssituation

Der Dialekt spielt heutzutage in der Stadt Nürnberg keine große Rolle mehr.

Können die Gründe hierfür im Einzelfall auch sehr verschieden sein, lassen sich

trotzdem zwei Aspekte als wesentliche Ursachen benennen, und zwar zum ei-

nen die zunehmende Verwendung von umgangssprachlich geprägter Standard-

sprache in den Familien, deren Mitglieder nicht selten aus verschiedenen Re-

gionen Deutschlands stammen, und zum anderen der gerade in Nürnberg

vergleichsweise hohe Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund. Entspre-

chend schwierig stellt sich auch die Vermittlung des Themas „Dialekt“ an einer

Schule wie dem Neuen Gymnasium Nürnberg dar.

Dennoch sollen die Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht der 6. Jahr-

gangsstufe „ausgewählte Merkmale und Leistungen von Dialekt und Standard-

sprache“ unterscheiden lernen und „Zusammenhänge zwischen sprachlicher

Gestaltung und Wirkung (u. a. […] Dialekt […])“ erkennen (LehrplanPLUS

Deutsch 6 4.1; vgl. auch „Grundlegende Kompetenzen“ zum Ende der Jahr-

gangsstufe 6). Als eine Kompetenzerwartung wird ferner die Auseinander-

setzung „mit altersgemäßen literarischen Texten, v. a. Erzählungen, Sagen,

Szenen, Gedichten, ggf. auch im Dialekt“ formuliert (Fachlehrplan Deutsch 6

2.2). Außerdem weist das Fachprofil Deutsch unter dem Stichwort „Soziales

Lernen“ darauf hin, dass „Unterschiede im sprachlichen Entwicklungsstand

sowie die Verwendung verschiedener Sprachvarietäten (z. B. Dialekt, Jugend-

sprache) […] zahlreiche Lerngelegenheiten“ bieten. Zu diesen Lehrplan-

anforderungen kommt noch der klare Auftrag zur Erziehung „in der Liebe zur

bayerischen Heimat“ (Art. 131 Abs. 3 BayVerf) und zur Förderung der Mund-

art in Kindergärten und Schulen (vgl. u. a. Beschluss des Bayerischen Landtags

vom 15.12.2009, DRS 16/3008).