5 Projektdokumentationen
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Infokasten: Nordbairisch/Nordmittelbairisch
Geographisch gesehen umfasst das Nordbairische den Regierungsbezirk Oberpfalz sowie einige
angrenzende Teile Ober- und Mittelfrankens (um Weißenburg, Wunsiedel und Selb), des nördlichen
Niederbayerns, der nördlichsten Ecke Oberbayerns und des Egerlandes, kurzum im Großen und
Ganzen die Fläche des ehemaligen Nordgaus. Das Übergangsgebiet zwischen dem Mittelbairischen
und dem eigentlichen Nordbairischen ist als „Nordmittelbairisch“ geläufig. Dabei handelt es sich
um einen Keil, der sich nach Osten öffnet und dessen Ecken sich in etwa mit den Orten Neustadt/
Donau, Schönsee und Zwiesel markieren lassen. Die beiden charakteristischsten Merkmale des
Nordbairischen sind die sogenannten gestürzten Diphthonge
ej
und
ou
, wie etwa in
Brejf
(‚Brief’)
und
Woud
(‚Wut’). Prägend ist auch die Beibehaltung des postvokalen Konsonanten
l
in allen Stel-
lungen, wie dies in
Göld
(‚Geld’) der Fall ist. Das eigentliche Nordbairische unterscheidet sich zum
Teil erheblich vom Nordmittelbairischen, und zwar vor allem in Bezug auf die Diphthonge
ia
und
ua
,
wie zum Beispiel in
Kian
(‚Kette’) und
Luach
(‚Loch’).
Quellen:
Zehetner, 1985, S. 63–66.
Wildfeuer, 2015, S. 110.
Neunburg vorm Wald:
„Lebendige Mundart –
dargestellt in einem
illustrierten Sachgruppen-
wörterbuch“
Neutraubling:
„Religion im
Dialekt“