Table of Contents Table of Contents
Previous Page  51 / 108 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 51 / 108 Next Page
Page Background

5 Projektdokumentationen

49

Infokasten: Nordbairisch/Nordmittelbairisch

Geographisch gesehen umfasst das Nordbairische den Regierungsbezirk Oberpfalz sowie einige

angrenzende Teile Ober- und Mittelfrankens (um Weißenburg, Wunsiedel und Selb), des nördlichen

Niederbayerns, der nördlichsten Ecke Oberbayerns und des Egerlandes, kurzum im Großen und

Ganzen die Fläche des ehemaligen Nordgaus. Das Übergangsgebiet zwischen dem Mittelbairischen

und dem eigentlichen Nordbairischen ist als „Nordmittelbairisch“ geläufig. Dabei handelt es sich

um einen Keil, der sich nach Osten öffnet und dessen Ecken sich in etwa mit den Orten Neustadt/

Donau, Schönsee und Zwiesel markieren lassen. Die beiden charakteristischsten Merkmale des

Nordbairischen sind die sogenannten gestürzten Diphthonge

ej

und

ou

, wie etwa in

Brejf

(‚Brief’)

und

Woud

(‚Wut’). Prägend ist auch die Beibehaltung des postvokalen Konsonanten

l

in allen Stel-

lungen, wie dies in

Göld

(‚Geld’) der Fall ist. Das eigentliche Nordbairische unterscheidet sich zum

Teil erheblich vom Nordmittelbairischen, und zwar vor allem in Bezug auf die Diphthonge

ia

und

ua

,

wie zum Beispiel in

Kian

(‚Kette’) und

Luach

(‚Loch’).

Quellen:

Zehetner, 1985, S. 63–66.

Wildfeuer, 2015, S. 110.

Neunburg vorm Wald:

„Lebendige Mundart –

dargestellt in einem

illustrierten Sachgruppen-

wörterbuch“

Neutraubling:

„Religion im

Dialekt“