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Einsichten und Perspektiven 1 | 18
den autoritär-imperialen Institutionen nicht auch die
Mentalität des Sowjetmenschen ein fortwährendes Erbe
des Roten Oktobers ist.
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In jedem Fall verdeutlicht diese
Debatte, dass „die Russische Revolution ihre Kinder und
Enkelkinder noch nicht entlassen [hat].“
115
Der fortdau-
ernde „lange Abschied“
116
lässt die Oktoberrevolution zur
„Untoten“
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werden, die auf gespenstischee Weise weiter
durch Geschichte und Gegenwart spukt und deshalb kon-
sequent historisiert werden muss, um den gesellschaftli-
chen Schaden zu minimieren, der durch ihre politische
Instrumentalisierung angerichtet werden kann.
114 Jan Kusber: Was nach hundert Jahren bleibt. Russland und der Rote Ok-
tober 1917, in: Osteuropa 67 (2017), Nr. 6-8, S. 231-241.
115 Jan Claas Behrends/Nikolaus Katzer/Thomas Lindenberger: 100 Jahre Ro-
ter Oktober. Versuche zur Historisierung der Russischen Revolution, in:
dies. (Hg.): 100 Jahre Roter Oktober. Zur Weltgeschichte der Russischen
Revolution, Berlin 2017, S. 9-28, hier S. 20.
116 Nikolaus Katzer: Russlands langer Abschied. Die Revolution als Geschich-
te und Gegenwart, in: Osteuropa 67 (2017), Nr. 6-8, S. 43-64.
117 Zhurzhenko (wie Anm. 102), S. 288.
Soldaten der „Roten Garde" Chinas , 1973
Foto: sz-Photo/Rue des Archivs/AGIP
Der Russische Revolutionszyklus, 1905-1932, Teil 4: Geschehnisse 1918-1932