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Die USA und elf weitere Länder haben Anfang Februar

2016 eine Freihandelszone, die Trans-Pazifische Partner-

schaft TPP vereinbart, die über 40 Prozent der weltwei-

ten Wirtschaftsleistung umfasst. Auch wenn US-Präsident

Trump bereits kurz nach seiner Wahl den Ausstieg der USA

aus TPP verkündet hat, wollen andere TPP-Partner an

dem Abkommen festhalten. Und China strebt aktuell eine

große asiatische Freihandelszone an. All das zeigt: Die Welt

wartet nicht auf Europa. In anderen Weltregionen wird in

Zukunft mit der Perspektive auf Wachstum, Arbeit und

Wohlstand noch mehr bewegt, diese Teile der Welt haben

mit der Aufholjagd begonnen und sind erfolgshungrig.

Die Welthandelsströme von morgen dürfen aber nicht

an Europa vorbeifließen. Deshalb setzt sich auch Bayern

aus wirtschaftlichen, politischen und sozialen Gründen

für eine privilegierte Handelspartnerschaft zwischen der

EU und Kanada und zwischen der EU und den USA ein:

Dabei geht es nicht nur darum, Europa in ein sich ent-

wickelndes Welthandelssystem einzugliedern, sondern vor

allem auch um die Möglichkeit, bei der Entwicklung von

Regeln für den Welthandel ein gewichtiges Wort mitzure-

den. Und nicht zuletzt geht es um die Frage, ob die euro-

päischen Werte bei der Entwicklung von Handelsregeln

und sozialen Standards berücksichtigt werden. Europa

kann und sollte Orientierungspunkt auch für Drittstaaten

sein, die Wertegemeinschaft mit Nordamerika sollte gefes-

tigt und die enge Zusammenarbeit auf vielen Themenfel-

dern ausgebaut werden. Diese Chancen gilt es zu nutzen.

Deshalb unterstützt die Bayerische Staatsregierung den

Abschluss der Freihandelsabkommen der EU mit den

USA und Kanada. Mit TTIP und CETA könnten die

wirtschaftlichen Beziehungen mit beiden Ländern inten-

siviert und noch nicht genutzte Potenziale vor allem im

Mittelstand genutzt werden. Von den wirtschaftlichen

Effekten von TTIP und CETA dürfte Deutschland und

hier vor allem Bayern erheblich profitieren. TTIP und

CETA können der bayerischen Wirtschaft einen besse-

ren Zugang zum nordamerikanischen Markt eröffnen.

Gerade die vielen kleinen und mittelständischen baye-

rischen Unternehmen würden von wegfallenden Kosten

profitieren, die derzeit durch mehrfache Konformitäts-

prüfungen oder unterschiedliche Vorgaben für den nord-

amerikanischen Markt entstehen. Wegen des bürokrati-

schen Aufwands müssen im Geschäft mit Nordamerika

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie; Daten: Bayerisches Landesamt für Statistik

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Einsichten und Perspektiven 1 | 17

Zur Diskussion gestellt: CETA