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2020

GYMNASIUM

Prozesse und Gremien

Grundsätzlich sollte für jede Konferenz oder Sitzung gelten:

keine Sitzung ohne Ankündigung (rechtzeitige Einladung mit Tagesordnung, Orts- und Zeitangabe,

auch des geplanten Sitzungsendes sowie der Zielgruppennennung)

keine Sitzung ohne Protokoll

keine Sitzung ohne klare Vereinbarungen über weiteres Vorgehen mit klaren Arbeitsaufträgen (Wer

macht was bis wann?)

Die Anzahl an Konferenzen

An den Gymnasien werden üblicherweise mindestens vier Lehrerkonferenzen einberufen: zum Schuljah-

resanfang, ungefähr zum 15. Dezember (Entscheidung über das Bestehen der Probezeit bei Vorrücken auf

Probe gem. § 63 GSO), zum Halbjahr und zum Schuljahresende. Diese Lehrerkonferenzen sind in der Regel

eine Mischform aus Informations- und Entscheidungskonferenz.

Die Zahl der Sitzungen sollte auf das erforderliche Maß beschränkt werden. Bevor eine Konferenz veran-

schlagt wird, sollte genau überlegt werden, welches Ziel und welche Zielgruppe die Konferenz hat. So

wichtig und notwendig Kommunikation ist, so sehr ist im Vorfeld zu prüfen, ob es nicht andere, weniger

aufwändige Formen der Information oder Beratung gäbe. Hierbei kann auch ein Rundbrief oder Aushang

im Kollegium bereits zielführend sein. Ebenso kann ein strukturiertes Schreibgespräch in Betracht gezo-

gen werden, bei dem im Lehrerzimmer auf einer Stellwand oder Flipchart über einen gewissen Zeitraum

die Kollegen unter Nennung ihrer Namen ein Thema schriftlich diskutieren oder kommentieren, Vor- und

Nachteile abwägen oder Ideen sammeln können. Die Abstimmung des Terminkalenders z. B. muss nicht

notwendig in einer Lehrerkonferenz durch gemeinsames Lesen des Vorschlags der Schulleitung stattfin-

den, sondern kann auch über Eingaben und Ergänzungen am Schwarzen Brett im Lehrerzimmer im Vor-

feld so kommuniziert werden, dass eine Abklärung in der Lehrerkonferenz zeitlich wesentlich abgekürzt

werden kann.

Werden Sitzungen jedoch als notwendiges und richtiges Mittel zur Aufgabenlösung erkannt, sollte dafür

gesorgt werden, dass, falls bei einer bestimmten Aufgabensituation Teamarbeit als effizienteste Organi-

sationsform erscheint, die Arbeitsaufträge für das Team und einzelne Mitglieder präzise formuliert sind.

Auch sollte die Frage des Zeitpunktes einer Konferenz am Schultag, in der Schulwoche und im Schuljahr

bedacht werden: Wird ein Thema, z. B. Schulentwicklung oder ein Bericht über Umfrageergebnisse, ein-

malig in die Tagesordnung der Lehrerkonferenz erst am Schuljahresende aufgenommen, dann wird eine

mögliche Diskussion über Verfahren und Umsetzung über die Sommerferien an Verbindlichkeit und Wich-

tigkeit verlieren. Damit würde Schulentwicklung regelrecht „versanden“.

Eine gute Konferenzvorbereitung

Schlechte Vor- und Nachbereitungen werden oft als Ursache für eine viel beklagte Konferenzmüdigkeit er-

achtet. Je besser eine Sitzung vorbereitet ist, desto zielgerichteter und zeitsparender kann sie durchgeführt

werden. Die Zeit, die eine Schulleiterin bzw. ein Schulleiter für die sorgfältige Planung der Tagesordnung,

die Bereitstellung von Tischvorlagen und Material sowie eine mögliche kurze Vorbesprechung mit invol-

vierten Lehrkräften aufwendet, wird ihm während der Konferenz nur zugutekommen. Eine Schlüsselrolle

spielen hierbei neben der durchdachten Erstellung der Tagesordnung auch Überlegungen, welche Perso-

nen die gesamte Zeit oder nur in Teilen der Sitzung anwesend sein müssen.

Entscheidend bei der Vorbereitung einer Konferenz sind neben den inhaltlichen auch methodische Planun-

gen sowie Überlegungen zum Besprechungsverlauf. Hilfreich für eine gelingende Konferenzgestaltung

können die folgenden Leitfragen bei der Planung sein: