5 Wie gelingt Leseförderung in der Schulpraxis?
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Lautlese-Training durch Hörbücher
Dieses Training ist eine Variante des begleitenden Lautlesens. Die Schülerinnen
und Schüler hören ein Hörbuch und lesen simultan (halb-)laut in einem Buch
mit. Die Leselernenden orientieren sich dabei am Hörbuch als Lesemodell, das
angemessenes Tempo, Betonung usw. präsentiert. Auch Elemente des wieder-
holenden Lautlesens lassen sich in dieses Training integrieren, indem einzelne
Passagen wiederholt abgespielt werden (Gailberger, 2011, S. 22–24).
An dieser Stelle sei auf FilBY, das Förderprogramm der Leseflüssigkeit an den
Grundschulen (Fachintegrierte Leseförderung in Bayern), verwiesen, das in Zu-
sammenarbeit mit der Universität Regensburg am ISB entwickelt wird.
Bei allen Verfahren zur Förderung der Leseflüssigkeit gilt, dass ein regelmäßi-
ges, d.h. mehrfach wöchentliches, und über einen Zeitraum von einigen Mo-
naten stattfindendes Lesetraining erforderlich ist.
Wer durch Leseflüssigkeitstraining u. a. über die hierarchieniedrigen Lesefer-
tigkeiten verfügt, hat seine kognitiven Kapazitäten fast vollständig für das
Textverstehen zur Verfügung und kann an die hierarchiehöheren Prozesse der
Lesefähigkeit herangeführt werden.
5.3
Förderung von Lesefähigkeit – Lesestrategien und
Selbstregulation in den Jahrgangsstufen 1–13
Grundsätzlich ist die Förderung von
Lesefähigkeit
, d. h. von
Leseverstehen
,
schwieriger und komplexer als das Training der Lesefertigkeit und nimmt alle
Fächer aller Schularten in die Pflicht.
Wesentlicher Bestandteil eines Förderkonzepts sind die Lesestrategien. Auf-
bauend auf Lesestrategien, die in der Grundschule eingeübt werden, ist es
zentrale Aufgabe aller Fächer der weiterführenden Schulen, dieses Lesestra-
tegietraining systematisch fortzusetzen. Weitere
fächerübergreifende und
fachspezifische Lesestrategien
müssen vorgestellt bzw. erarbeitet und re-
gelmäßig angewandt werden. Sinnvollerweise wird im
Mediencurriculum
verankert, welche Strategien in welcher Jahrgangsstufe und in welchem Fach
vermittelt und in welchen Fächern trainiert werden, damit dies systematisch
und kooperativ geschieht (vgl. 7.2).
Für diese Strategien und Strategiebündel wird im Rahmen der bayerischen Le-
seinitiative
#lesen.
bayern
der Begriff der
Methode (Methodenkarte)
(vgl.
6.1) verwendet.
Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, verschiedene Me-
thoden des Lesens flexibel als zum Text passende
Werkzeuge
auszuwählen.
Aufgabe der Lehrkräfte ist es, immer wieder den Einsatz und die Wirksamkeit
der Methoden zu reflektieren. Für das Lesetraining bedeutet dies konkret, dass
die Methoden als Unterrichtsgegenstand in einem Fach thematisiert und über
dieses Fach hinaus auch in anderen Fächern intensiv eingeübt werden müssen:
Methodenkarte
als Werkzeug für
die Arbeit mit dem
Text




