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Praxisbeispiel: Lerntagebucheintrag „Rechendreiecke“
Das sogenannte Rechendreieck gehört mittler-
weile zum Standard im Mathematikunterricht. In
diesem Fall lautet die Aufgabe:
Erstelle eigene Rechendreiecke. Verwende die
Zahlen, mit denen du gut rechnen kannst.
Dieses Kind rechnet ganz ein-
fache Aufgaben im Zahlraum bis
zehn ohne einen einzigen Zeh-
nerübergang.
Dieses Kind hat offenbar nicht solche Vereinfachungen
gesucht wie das Kind im vorherigen Beispiel. Die Rech-
nungen erfordern sowohl Zehner- als auch Hunderter-
übergänge.
Dieses Kind rechnet zuerst glatte Zehnerzahlen ohne Hunder-
terübergang. In einem zweiten Rechendreieck wählt es Zahlen,
deren Einer sich immer zu einem ganzen Zehner addieren.
Abb. 38: Lerntagebucheinträge „Rechendreiecke“
Die Lerntagebucheinträge zum Rechendreieck
(Abb. 38) zeigen, wie mit demselben Aufgaben-
format individuelle Lösungen gefunden werden,
die dadurch Aufschluss über den Lernstand des
Kindes geben. Insofern eignen sich solche Aufga-
benformate auch zur pädagogischen Diagnostik.
Für die Lehrkraft sind solche Momentaufnah-
men äußerst aussagekräftig. Lässt sie sich noch
in einem Lerngespräch erklären, warum ein Kind
gerade diese Zahlen gewählt und andere gemie-
den hat, ergibt sich ein klares Bild vom aktuellen
Lernstand des Kindes bezüglich der geforderten
Rechenfähigkeiten. Mit einem Datum versehen
können solche Eintragungen im Lerntagebuch
auch eine Grundlage für ein Elterngespräch bil-
den oder als Leistungsbewertung dienen, wenn
die erwartbare Leistung vorher definiert wurde.
Das Aufgabenformat bietet nicht nur Rechen-
anlässe, sondern lädt starke Schülerinnen und
Schüler auch dazu ein, Zusammenhänge zu ent-
decken und zu begründen, z.B. die Summe al-
ler Innenzahlen und Außenzahlen berechnen etc.
Starke Schülerinnen und Schüler untersuchen
und versprachlichen z.B. mathematische Zusam-
menhänge wie:
Die Summe der Außenzahlen ist
das Doppelte der Summe der Innenzahlen. Wa-
rum?
Auf diese Weise werden die Rechenarten
Subtraktion und Addition immer im Zusammen-
hang verwendet. Die Begründung der Ergebnisse
zeigt, über welches mathematische Verständnis
die Kinder verfügen.
