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Grundschule. "Anfangs gab es auf

beiden Seiten Vorbehalte und Unsi–

cherheiten", erzählen die Lehrkräfte.

Die Grundschüler schwankten zwi–

schen Ablehnung und Bemutterungs–

versuchen, die Förderschüler ängstig–

ten sich vor der ungewohnt großen

Zahl fremder Kinder. "Nachdem je–

doch die ersten Barrieren und Hemm–

schwellen überwunden waren, hatten

manche meiner Schüler ausgespro–

chene Schlüsselerlebnisse", berichtet

Andrea Find, Lehrerin der damaligen

1.

Klasse. "Ein Mädchen war zum Bei–

spiel sehr überrascht, daß ihre geistig

behinderte Banknachbarin sich ganz.

Fürein

Zirkusproleid

arbeitete

die

St.·NJkolaus·

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auch nUt

deinörtlichen

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zu.......

6 SCHULE

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selbstverständlich mit ihr unterhielt!"

Wer die Kinder heute im Unterricht

oder während der Pause beobachtet,

spürt nichts mehr von der anfänglichen

Distanziertheit, ganz im Gegenteil. ·Es

herrscht eine gelöste, freundschaftliche

Voneinander lernen

und konzentrierte Atmosphäre. Die

Sitzordnung - jeweils ein Schüler der

St.-Nikolaus-Schule zwischen zwei

Grundschülern - trägt dazu bei, daß

alle in gleicher Weise am Unterrichts–

geschehen teilnehmen können. Mit der

Zeit haben sich feste Konstellationen

Der

.............

Einkauf

aufdem

Gemüsemarkt

warTeil

einer

Unter–

ricldsrelle

ln

Heimat-und

Sachkunde.

herausgebildet, und es ist beeindruk–

kend zu sehen, wie selbstverständlich

die Kinder miteinander umgehen. Da–

bei erleben die Förderschüler die je–

weiligen Unterrichtsstunden keines–

wegs als unbeteiligte Besucher oder

bekommen etwa "leichtere" Aufgaben

gestellt als ihre Altersgenossen aus der

Regelschule. Alle arbeiten am glei–

chen Lerngegenstand, und die Kinder

aus der St.-Nikolaus-Schule werden ge–

nauso in das Unterrichtsgespräch ein–

gebunden wie die Grundschüler.

Letzteren ist in der Zwischenzeit be–

wußt geworden, daß nicht jeder

Mensch gleiche Fähigkeiten hat, daß