Zusammenarbeit
BEHINDERTE UND
NICHTBEHINDERTE KINDER
KÖNNEN IN MANCHEN
FÄCHERN AUCH GEMEIN–
SAM UNTERRICHTET
WERDEN. ·DASS DAVON
BEIDE SEITEN PROFI–
TIEREN, ZEIGT DAS BEl·
SPIEL ZWEIER SCHULEN IN
UNTERFRANKEN.
E
s ist normal, verschieden zu sein",
sagte der ehemalige Bundesprä–
sident Richard von Weizsäcker
bei einer Ansprache im Juli 1993 und
forderte gleichzeitig: "Daß Behinde–
rung nur als Verschiedenheit aufge–
faßt wird, das ist ein Ziel, um das es
uns gehen muß." Eine Möglichkeit, die–
ses Ziel zu erreichen, bietet das ge–
meinsame lernen von behinderten
und nichtbehinderten Kindern. An vie–
len Schulen in Bayern wird dies nach
dem Prinzip
Integration durch Koope–
ration
bereits praktiziert.
Wie eine solche Zusammenarbeit
im Unterricht und Schulleben ausse–
hen kann, demonstrieren in eindrucks–
voller Weise zwei Schulen im unter–
fränkischen Städtchen lehr am Main.
Seit dem Schuljahr 1993/94 besteht
dort zwischen der Grundschule lohr–
Wombach und der privaten St.-Niko–
laus-Schule, einer Schule zur individu–
ellen lebensbewältigung*, eine enge
Partnerschaft. "Da unsere beiden Häu–
ser direkt benachbart sind", berichtet
Sonderschulkonrektor Ekkehard Auth,
"hatten wir in den letzten Jahren im–
mer wieder mal gemeinsame Veran–
staltungen. Vor zwei Jahren beschlos–
sen wir dann, die bislang eher spora–
dische Zusammenarbeit kontinuierli–
cher- zu gestalten und auf den Unter–
·richt in den Fächern Heimat- und Sech–
kunde und Sport sowie auf den musi–
schen Bereich auszuweiten."
So saßen im September 1993 zum
ersten Mal neun Mädchen und Buben
mit geistiger Behinderung in der _
22köpfigen Eingangsklasse der
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SCHULE
aktuell
5
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