Vereinbarung stammt aus dem Jahr
1991, als die Kultusminister die Ter–
mine für den Zeitraum 1995 bis 2002
festlegten. Grundlage für diese Ab–
sprache ist ein Verfahren, das die
Länder in fünf Gruppen einteilt, die
nacheinander im ein- oder zweiwö–
chigen Abstand mit den Sommerfe–
rien beginnen. Vier dieser Gruppen
rollieren mit ihrem Termin im jährli–
chen Wechsel vor und zurück. Dazu
ein Beispiel: ln Thüringen fangen
BREITE ZUSTIMMUNG
1995 die Sommerferien am 22. Juni
an, 1998 dagegen am 23. Juli und im
Jahr 2002 schon am 20. Juni.
Bayern, das zusammen mit Baden–
Württemberg die fünfte Ländergr!Jp–
pe bildet, beteiligt sich an diesem so–
genannten rollierenden System inso–
fern, als es den von vielen Ländern
nicht gewünschten letzten Termin -
d. h. Ende Juli, Anfang August - auf
Dauer übernimmt. Mit dieser Rege–
lung besteht im Freistaat breites Ein–
verständnis, wie das Ergebnis einer
Umfrage aus dem Jahr 1990 belegt.
ln ihr hat das bayerische Kultusmini–
sterium knapp 60 Verbände und Insti–
tutionen -darunter selbstverständlich
auch alle Elternverbände - um ihre
Meinung zu verschiedenen Aspekten
der geltenden Ferienordnung be–
fragt. Ergebnis: Einhell ig plädierte
8 SCHULE
aktuell
Für viele Schüler sind
die Ferien die schönste
Zeit des Jahres.
Sie sallten vor allem
der aktiven Erholung
dienen.
man dafür, den späten Termin beizu–
behalten, häufig mit der Begründung,
daß bei einem früheren Beginn die
bei bayerischen Eitern und Schülern
äußerst beliebten zweiwöchigen
Pfingstferien in Frage gestellt wären.
Zur gewünschten Entzerrung des
Urlaubsverkehrs soll auch beitragen,
daß die Sommerferien stets in der
Wochenmitte anfangen. Und viele
Familien - das zeigt die Erfahrung
der zurückliegenden Jahre- machen
inzwischen von der Möglichkeit Ge–
brauch, bereits am Donnerstag oder
sogar schon am Mittwochnachmittag
in Urlaub zu fahren. Nun mag dem
einen oder anderen diese sechs oder
sechseinhalb Wochen dauernde Un–
terrichtspause etwas großzügig be–
messen sein. Sie ist aber schon des–
halb notwendig, um zu garantieren,
Um Spaß an der Schule
zu haben und fit für
den Unterricht zu sein,
brauchen Kinder im–
mer wieder Ver–
schnaufpausen. Dies
muß man bei der Fe–
rienplanung berück–
sichtigen.
daß alle Berufstätigen mit ihren Fa–
milien wenigstens einmal im Jahr drei
Wochen zusammenhängend Urlaub
machen können.
Die sogenannten ,kleinen Ferien'
an Weihnachten, Ostern und Pfing–
sten kann das bayerische Kultusmini–
sterium eigenständig festlegen. Sie
orientieren sich traditionsgemäß an
den kirchlichen Festen mit ihren je-
FREIE HERBSTWOCHE
weiligen Feiertagen, was den Vorteil
bietet, daß für eine geschlossene
Woche nicht allzu viele Ferientage
benötigt werden; denn die Gesamt–
zahl 75 darf nicht überschritten wer–
den. ln der bayerischen Bevölkerung
sind die Weihnachts-, Oster- und
Pfingstferien allgemein akzeptiert;