schließlich kann auf ein Schloß in sei–
ner Nachbarschaft und auf einen Na–
turpark, der nur wenige Kilometer
entfernt ist, verweisen. Für den Besu–
cher wird somit in allen drei Fällen
der erste Eindruck immer ähnlich
sein: eine ruhige, abgeschiedene La–
ge, verbunden mit einer äußerst reiz–
vollen Landschaft vor der Haustür.
Gegenwärtig gibt es in Bayern elf
Landschul- bzw. Landerziehungshei–
me, die sich allerdings -was Orga–
nisation und Angebot anbelangt -
zum Teil deutlich voneinander unter–
scheiden. Schon die Tatsache, daß
die drei eingangs erwähnten Inter–
natsschulen unterschiedliche Trä
haben, ist ein erster Hinweis darauf.
Die Einrichtung in Wiesentheid ge–
hört einem Zweckverband an, das
Schondorfer Internat wird von einer
privaten Stiftung verwaltet, und Mar–
quartstein ist das einzige staatliche
Landschulheim in Bayern.
Was die Unterschiede im einzelnen
ausmacht, läßt sich am besten durch
einen kurzen Blick in die Vergangen–
heit erläutern. Von ihrem Ursprung
her sind die Einrichtungen in Mar–
quartstein und Schondorf eng ver–
wandt. Ihre Gründung steht in Zu–
sammenhang mit der Landerzie–
hungsbewegung am Anfang dieses
Jahrhunderts. Deren Anh
fanden die damalige Schule als reine
,Lern- und Paukanstalt' und wollten
daher neue Wege beschreiten. Der
Begründer dieser reformpädagogi–
schen Richtung war der Lehrer Her–
mann Lietz, dessen Programm bereits
im Begriff ,Landerziehungsheim' zum
Ausdruck kommt: Auf dem Land, das
heißt in einer natürlichen Umgebung,
und in einem Heim, also ungestört
und geborgen, sollte die Erziehung
des jungen Menschen zu einer har–
monischen, selbständigen Persön–
lichkeit erfolgen.
Nach dem Vorbild der von