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Um den unterschiedlichen Interessen
und Begabungen der Schüler gerecht zu
werden, bietet die vierstufigeWirt-
schaftsschule ab der 8. Klasse zwei Aus-
bildungsrichtungen an:
Wahlpflichtfächergruppe H:
Hier liegt
der Schwerpunkt aufWirtschaftsfächern
wie Rechnungswesen, Daten- und
Textverarbeitung, während das Fach
Mathematik lediglich im Rahmen der
Wahlpflichtfächer angeboten wird. Die-
ser Zweig eignet sich deshalb vor allem
für Schüler, die eine breitere berufliche
Bildung vorziehen, um später die Aus-
bildung in einem kaufmännischen Be-
ruf oderVerwaltungsberuf anzustreben.
Wahlpflichtfächergruppe M:
In diesem
Zweig erhalten die Schüler neben den
wirtschaftlichen Fächern verstärkt
Unterricht in Mathematik und Physik.
Deshalb bietet dieseWahlpflichtfä-
chergruppe eine gute Grundlage für
technische Berufe in Industrie und
Handwerk.
Ab der 9. Klasse müssen sich die
Schüler für einWahlpflichtfach ent-
scheiden, z.B. für die Arbeit in einer
Übungsfirma oder für Französisch.Wer
daran denkt, nach Abschluss der Wirt-
schaftsschule seine Ausbildung fortzu-
setzen, etwa an einer Fachoberschule,
sollte sich entweder für den M-Zweig
der vierstufigenWirtschaftsschule ent-
scheiden oder, wenn er den H-Zweig
oder die dreistufigeWirtschaftsschule
besucht, das Fach Mathematik wählen;
denn für den Übertritt an eine Facho-
berschule müssen Mathematikkennt-
nisse nachgewiesen werden.
Nach dem erfolgreichen Besuch der
Wirtschaftsschule hat man die mittlere
Reife. Sie berechtigt zum Besuch der
Fachoberschule, der Berufsoberschule –
nach abgeschlossener Berufsausbildung
bzw. einer entsprechenden Berufstätig-
keit – und des Gymnasiums.
erzeit gibt es in Bayern 68 staat-
lich anerkannteWirtschafts-
schulen, davon 31 in privater
Trägerschaft. Den Schülern vermittelt
dieWirtschaftsschule eine allgemeine
Bildung und eine wirtschaftsberufli-
che Grundbildung. BesonderenWert
legt man im Unterricht auf eine pra-
xisnahe Ausbildung, die durch schulei-
gene Übungsfirmen und modern ein-
gerichtete Computerräume gewähr-
leistet ist.
DieWirtschaftsschule gehört nach
dem Bayerischen Erziehungs- und
Unterrichtsgesetz zu den beruflichen
Schulen und umfasst in der neuen
zweistufigen Form die Jahrgangsstufen
10 und 11, in der dreistufigen Form
die Jahrgangsstufen 8 bis 10 und in der
vierstufigen Form die Jahrgangsstufen
7 bis 10.Voraussetzungen für die Auf-
nahme in die drei- oder vierstufige
Form sind das Übertrittszeugnis der
Hauptschule mit einem Notendurch-
schnitt von mindestens 2,5 in Deutsch,
Mathematik und Englisch sowie ein
pädagogischesWortgutachten, das die
Eignung für dieWirtschaftsschule be-
stätigt. Fehlen dieseVoraussetzungen,
muss man am Probeunterricht teil-
nehmen.
Die neue zweistufigeWirtschafts-
schule ist ein Bildungsangebot, das
sich besonders an Hauptschulabsol-
venten richtet, die den qualifizieren-
den Hauptschulabschluss (Quali) be-
sitzen und einen kaufmännischen Be-
ruf anstreben oder in derVerwaltung
tätig sein möchten. Der Schwerpunkt
liegt verstärkt auf denWirtschafts-
fächern. Für die Aufnahme gelten fol-
gende Bedingungen: qualifizierender
Hauptschulabschluss und mindestens
Note 3 in Englisch. Zusätzlich muss
in der Regel eine halbjährige Probe-
zeit bestanden werden.
DieWirtschaftsschulen
Bildungsangebot
Sie zählen zu den Besonderheiten des bayerischen Schulwesens. Seit
Generationen bereiten sie Schüler auf eine kaufmännischeTätig-
keit vor. Gleichzeitig führen sie auch zum mittleren Schulabschluss.
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Erläuterungen
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jahrgangsstufen
4-stufige
Form
3-stufige
Form
2-stufige
Form
7 8 9 10 11
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Die mittlere Reife über die
Wirtschaftsschule
Die vierstufige Form teilt sich ab der 8.
Klasse in die Ausbildungsrichtungen H
(Schwerpunkt: Wirtschaftsfächer) und M
(Schwerpunkt: Mathematik und Physik).
Die dreistufige Form entspricht der Aus-
bildungsrichtung H.
Die zweistufige Form richtet sich vor allem
an Hauptschüler mit dem Quali, die einen
kaufmännischen Beruf oder eine berufli-
che Ausbildung im Bereich Verwaltung
anstreben.
Wer nach Abschluss der Wirtschaftsschule
seine schulische Ausbildung fortsetzen
will, sollte entweder den M-Zweig wählen
oder, wenn er den H-Zweig oder die drei-
stufige Form besucht, das Fach Mathe-
matik belegen. Denn für den Übertritt an
die Fachoberschule müssen in diesem
Fach Kenntnisse nachgewiesen werden.
Weitere Einzelheiten unter:
www.km.bayern.defoto: daniel biskup