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z

E

•Gute Kontakte zu den

Lehrern pflegen.

•Klassenkameraden ein-

laden – das stärkt die Po-

sition ihres Kindes in der

Klasse.

•Mit dem Kind über die

Prüfungsängste reden

und deutlich machen:

Man kann es lernen, die

Angst in den Griff zu be-

kommen.

•Mitleid und übertrie-

bene Rücksichtnahme

vermeiden. Ängstliche

Kinder werden sonst

dazu verleitet, Angst als

Ausrede für schlechte

Leistungen herzuneh-

men.

•Das Selbstvertrauen

stärken:Aufzeigen,

was das Kind gut kann,

was die Eltern an ihm

schätzen.

•Bei einem Misserfolg

das Kind nicht durch Be-

merkungen abwerten,

sondern gemeinsam

überlegen, was man beim

nächsten Mal besser ma-

chen kann.

•Nicht Dinge erwarten,

die die Eltern selbst in

ihrem Leben aus irgend-

welchen Gründen nicht

erreichten.

•Zuneigung nicht von

Schulnoten abhängig

machen.

•Rechtzeitig Nachhilfe

organisieren, falls dies

notwendig ist.

•Bei konstant schlechten

Noten den Beratungs-

lehrer in Anspruch neh-

men, um zu klären: Ist

das Kind überfordert?

Wäre derWechsel an

eine andere Schulart

sinnvoll?Wo könnte es

die Erfolge erzielen, die

für sein Selbstvertrauen

so wichtig sind?

Die Schulpsychologin

Mathematikschulaufgabe in

der ersten Stunde.Thomas

starrt auf das Angabenblatt.

Es sind fast dieselben Aufga-

ben, die er gestern im Haus-

aufgabenheft wiederholt hat.

Aber jetzt weiß er damit nichts

mehr anzufangen. Er spürt,

wie seine Hände feucht wer-

den.Verstohlen sieht er zu sei-

nem Banknachbarn, der eifrig

rechnet und schreibt.Was wer-

den seine Eltern sagen, wenn

er wieder eine Fünf hat?

Prüfungsangst, die jeder

schon erlebt hat. Bei vie-

len legt sie sich, sobald die

Prüfung begonnen hat. So

genannten Prüfungsängst-

lichen gelingt dies nicht.

Ihre Leistungsfähigkeit wird

durch die Angst vor dem

Misserfolg so beeinträch-

tigt, dass der Misserfolg

tatsächlich eintritt – und

dieser zur Ursache für die

Angst vor der nächsten

Prüfung wird. EinTeufels-

kreis.

Angst entsteht, wenn Men-

schen das Gefühl haben,

die Anforderungen über-

steigen die eigenen Fähig-

keiten. Dazu kommt, dass

sie es persönlich als wich-

tig empfinden, die an sie

gestellten Anforderungen

erfüllen zu können. Bis zu

einem gewissen Grad ist

Prüfungsangst

Thema heute:

Angst vor einer Prüfung

ganz normal, ja sogar

nützlich. Sie trägt näm-

lich dazu bei, dass man

sich anstrengt. Menschen

dagegen, die von ihrer

Angst gelähmt werden,

trauen sich die gute oder

sehr gute Note, die sie so

gerne hätten, gar nicht

zu. Es geht also darum zu

lernen, wie man dieVor-

aussetzungen für ein ge-

sundes Selbstvertrauen

schafft, um mit der eige-

nen Angst positiv um-

zugehen.

Prüfungsangst kann man

– neben regelmäßiger

Mitarbeit – am besten

dadurch abbauen, dass

man sich auf Schulaufga-

ben gezielt vorbereitet.

Ein bis zweiWochen

davor...

•Rechtzeitig planen:

Schulaufgabenstoff zum

Wiederholen in über-

schaubare Portionen

einteilen. AmTag vor der

Prüfung keinesfalls stun-

denlang lernen.

•Verschiedene Lernme-

thoden anwenden.

•Wissensdefizite beheben:

Rechtzeitig Lehrer bzw.

Mitschüler fragen.

•Lernpausen sinnvoll

nutzen: Sich an der fri-

schen Luft bewegen, nicht

fernsehen, nicht mit dem

Computer spielen.

AmTag davor...

•Nur noch einzelne

Punkte wiederholen.

•Entspannungsübungen

machen.

•Rechtzeitig ins Bett

gehen.

Unmittelbar vor der

Stunde...

•Sich nicht von Mit-

schülern verrückt ma-

chen lassen.

•Tief Luft holen, regel-

mäßig atmen.

•Sich selbst Mut machen:

Ich habe mich gut vor-

bereitet.

•Gewicht der Prüfung

klar machen: Das ist nur

eine von vier oder fünf

Schulaufgaben in diesem

Fach.

•Realistisch sein:Wenn

die letzte Note eine Fünf

war, ist eineVier schon

ein Erfolg.

Während der Stunde...

•Immer wieder tief Luft

holen.

•Nicht auf den Nach-

barn schauen, sich auf die

Aufgaben konzentrieren.

•Falls die Angst hoch-

kommt, innehalten,

Luft holen und nach

etwa zwei Minuten

wieder konzentriert

weiterarbeiten.

•Wichtig: Uhr mitneh-

men, Zeit einteilen.

Und nach der Stunde...

Sich nicht von Mit-

schülern verunsichern

lassen, die glauben, wie-

der mal alles richtig zu

haben. Stress abbauen:

Nun habe ich Erholung

verdient.

Eltern können ihrem

Kind unnötige Angst

nehmen, indem sie...

Christa Vilser,

Oberstudienrätin

foto: privat