Berufswahl
er heute nach dem Schulabschluss
vor der Berufswahl steht, hat es
leichter als noch vor Jahren. Dies ist
zumindest die Meinung zahlreicher Heraus-
geber von
Informationsmaterialien.ObIn-
ternet, CD-ROM, Computerspiele oder
herkömmliche Medien – über die Schulab-
gänger bricht alljährlich eine Flut von „ganz
wichtigen“ Informationen herein. Dabei
können die jungen Leute häufig nicht auf
den ersten Blick unterscheiden, ob die In-
formationen neutral sind, ob bestimmte In-
teressen dahinter stecken oder ob sie gar nur
Werbung beinhalten. Denn in den neuen
Medien lässt sich die eigentliche Absicht oft
geschickt verbergen.
An dem Informationsangebot beteiligt sich auch die
Berufsberatung des Arbeitsamtes, z. B. mit der Bro-
schüre MACH’S RICHTIG, dem Berufswahl-Com-
puter, mit ASIS, der Börse für Ausbildungsplätze, der
CD-ROM Berufswahl-Info 2001 usw. Alle diese und
viele andere Medien stehen in den Berufsinformati-
onszentren jedermann zurVerfügung. Als Hilfestellung
für die Berufswahl reichen sie in der Regel jedoch
nicht aus. Zwar mag mancher Schulabgänger durchaus
zu ersten Informationen über Berufe kommen, indem
er verschiedene Medien nutzt. Und natürlich bauen
die Informationsmaterialien auch Schwellenängste ab
– man muss ja keinem Erwachsenen offenbaren, dass
man sich bisher nur nebenbei mit der Berufswahl be-
schäftigt hat. „Doch die Erfahrung zeigt“, so Angelika
Schwertner vom Landesarbeitsamt in Nürnberg, „dass
viele junge Leute sich nicht ohne fremde Hilfe zu-
rechtfinden, wenn es konkret werden soll.“ Dabei
gebe es durchaus Möglichkeiten, einen Führer anzu-
heuern, der einem hilft, einen effektivenWeg durch
diesen „Informationsdschungel“ zu finden.
Die Angebote der Berufsberatung des Arbeitsamts
(siehe nebenstehende Übersicht) sind mehrgleisig.
In den Schulen besuchen Berater die vorletzten Klas-
W
Was soll ichwerden?
Genauso wichtig wie eine gute Schulbildung ist eine überlegte Berufswahl. Für die
richtige Entscheidung bietet die Berufsberatung des Arbeitsamts viele Hilfen an.
Zur Vorbereitung auf die Berufswahl besuchen
viele Schulen auch das Berufsinformationszentrum.
An den Schulen
Im Berufsinformationszentrum
BERUFSWAHL BERUFSWAHL BERUFSWAHL
BERUFSWAHL
sen der Haupt-, Real- undWirtschaftsschulen sowie
der Gymnasien, Fach- und Berufsoberschulen und
informieren die Schülerinnen und Schüler über das
Berufsinformationszentrum und wie man es nutzen
kann. Darüber hinaus stellen sie wichtige Informati-
ons- und Entscheidungsstrategien vor.
Für technische oder fachliche Fragen stehen ständig
geschulte Mitarbeiter im BIZ bereit.Wer Erläuterun-
gen zu den Informationen oder für seine ganz persön-
lichen Probleme benötigt, trifft in der Regel auf einen
Berufsberater, der ohneVoranmeldung für Fragen zur
Verfügung steht.Wenn sich herausstellt, dass die Fra-
gen zu komplex sind, um sie in wenigen Minuten zu
klären, kann an Ort und Stelle ein eigener Beratungs-
termin vereinbart werden.Wenn es dabei zu kurzfristi-
gen Engpässen komme, so Angelika Schwertner, sollte
dies nicht dazu führen, ausVerärgerung das Angebot
überhaupt nicht zu nutzen.Wartezeiten beim Bera-
tungstermin könne man sinnvoll überbrücken, indem
man sich z.B. wichtigeVorinformationen anhand der
vielfältig verfügbaren Medien im Beratungszentrum
beschaffe. „Das alles ersetzt aber nicht die persönliche
Beratung“, so Frau Schwertner, „zu der ich die Schü-
ler und Eltern nur ermuntern kann.“
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z
E
foto: thekla hartwig