welchem gesellschaftlichen
Hintergrund stammen sie?
In dem Zusammenwirken von
Rahmenbedingungen und
Leistung können dann nicht
nur ganz allgemein Stärken
und Schwächen des jeweili–
gen Schulsystems bestimmt
Zustimmung der Eltern
werden, die Ergebnisse der
Studie liefern auch wertvolle
Hinweise darauf, wo genau
die Problembereiche liegen
und an welchen Punkten
die Schulverwaltung verbes–
sernd eingreifen kann.
Eben aus diesem Grund
.......________ hat die Kultusminister-
P1SA???
Programme for International
Student Assessment
=
Schülerleistungen im inter–
nationalen Vergleich
Alle drei Jahre werden in
rund 30 Industriestaaten
die Leistungen von 15-jähri–
gen Schülerinnen und Schü–
lern in den Bereichen
Lese–
verständnis, Mathematik
und
Naturwissenschaften
getestet.
konferenz (KMK) nicht
nur beschlossen, sich
an der Untersuchung
zu beteiligen; die KMK
will sie auch national
erweitern, um zusätzli–
che innerdeutsche Er–
kenntnisse zu gewin–
nen und zum Beispiel
Ländervergleiche zu er–
möglichen. Dazu hat
man die empirische Ba–
sis von 211 Schulen ,
deren Ergebnisse in
die internationale Stu–
die eingehen, auf 1.498
~-~~--~ aufgestockt.
An die in-
8
SCHULE
aktuell
4/99
ternationale wird dem–
nach an einem zweiten Tag
eine ergänzende nationale
Erhebung angehängt.
Nach einem Testlauf, der
im Frühjahr dieses Jahres
stattfand, geht es nun also
weltweit zwischen dem 30.
April und dem 30. Juni des
Jahres 2000 ernsthaft zur
Sache. An den 79 per Zu–
fall vom Computer ausge–
wählten bayerischen Schu–
len - im Einzelnen sind das
je 25 Hauptschulen, Real–
schulen und Gymnasien so–
wie zwei Berufsschulen, ei–
ne Förderschule und eine
integrierte Gesamtschule -
nehmen jeweils ca . 35 eben–
falls per Zufall ausgesuchte
Schülerinnen und Schüler
im Alter von 15 Jahren teil.
Einzige Voraussetzung : Die
Eltern müssen ihre Zustim–
mung erteilen.
Am ersten Testtag erhal–
ten die Jugendlichen ein Auf–
gabengeheft mit Texten ver–
schiedenster Art, zu denen
teils Multiple-Choice-, teils
frei zu beantwortende Fra–
gen gestellt werden. Der
Begriff 'Text' wird hier sehr
weit gefasst, er bezieht sich
z.B. auch auf Grafiken
oder Tabellen, die es zu
deuten gilt. Auch ist mit 'Le–
sen' nicht nur das bloße De–
kodieren schriftlicher Infor–
mationen gemeint. Lesever–
ständnis wird von den Ex–
perten, die die Aufgaben
entworfen haben, vielmehr
als Fähigkeit verstanden,
schriftliche Texte zu verste–
hen, sie zu nutzen und über
sie nachzudenken, um eige–
ne Ziele zu ereichen, das
eigene Wissen und die ei–
genen Fähigkeiten weiterzu–
entwickeln und am gesell–
schaftlichen Leben teilzu–
nehmen.
„Aus der Zusammenar–
beit mit dem internationalen
Konsortium weiß ich, wie
überaus schwierig die Aus–
wahl der Texte war", so
Professor Dr. Wolfgang
Schneider von der Universi-
Nationaler Testtag
tät Würzburg, in der natio–
nalen Expertengruppe zu–
ständig für den Bereich Le–
sekompetenz. „Die Kollegen
waren zum Teil tagelang in
Klausur, um sich über Texte
zu einigen, die in allen
OECD-Ländern gleicherma–
ßen verstanden werden."
Denn für einen internationa–
len Vergleich müssen alle
Schüler in allen Ländern die
exakt gleichen Aufgaben
bearbeiten .
Ähnlich ist es am zwei-
ten, dem nationalen Test–
tag . Auch hier liegen allen
Teilnehmern die gleichen
Fragen vor. Im Unterschied
zum internationalen Teil sind
die Aufgaben in Mathema–
tik und den Naturwissen–
schaften jedoch stärker ver–
treten, und vor allem mehr
auf den Lehrplan bezogen.
Außerdem will man Fakto–
ren wie Lese- und Lernstrate–
gien, Interesse und Vorwis–
sen erfassen, um herauszu–
finden, warum ein Text be–
sonders gut bzw. besonders
schlecht verstanden wurde.
Nur in Deutschland gemes–
sen werden zudem die Lese–
geschwindigkeit sowie als
fächerübergreifende Fähig-
Keine Rückschlüsse
keiten die Bereiche Problem–
lösungs- und soziale Kom–
petenz. Und schließlich soll
ein Elternfragebogen die
bei Schülern und Schullei–
tung erhobenen Angaben
ergänzen .
„Selbstverständlich wer–
den alle Daten verschlüs–
selt", versichert Ministerial–
rätin Helga Hinke, im baye–
rischen Kultusministerium Re–
ferentin für pädagogische
Grundsatzfragen und in die–
sem Zusammenhang auch
zuständig für PISA. „Wir
bekommen hier nur das Ge–
samtergebnis für Bayern
mitgeteilt, so dass keinerlei
Rückschlüsse auf bestimmte
Schulen, geschweige denn
auf die individuellen Leis–
tungen bestimmter Testteil–
nehmer möglich sind." Dies
wolle man auch gar nicht,
so Frau Hinke, man sei viel–
mehr an generellen Unter–
richtsbedingungen als Indi–
katoren für gute oder schlech–
te Leistungen interessiert.
„Uns geht es letztlich darum
herauszufinden, ob Bayern
mit seinem Schulsystem Er–
folg hat.
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