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in kalter Wintermorgen im unter–
fränkischen Hösbach . Aus den Laut–
sprechern des Schulzentrums, in
dem sich die Staatliche Realschule
und das Hanns-Seidel-Gymnasium be–
finden, ertönt eine Schülerstimme :
„Achtung, Achtung, eine Durchsage.
Wir erinnern noch einmal alle Lehrer
und Schüler daran: Heute ist Strom–
spartag! Bitte achtet auf sinnvollen
Umgang mit Strom!" Die Öko-Audit–
Gruppe am Schulzentrum Hösbach hat
ganze Arbeit geleistet: Transparente
über den Eingängen, Faustregeln zum
Energiesparen an jeder Klassenzim–
mertür, ·Hinweise am Vertretungsplan,
Handzettel für Lehrerinnen und Lehrer,
wiederholte Durchsagen in den voran-
4
SCHULE
aktuell
4/99
gegangenen Tagen - die mehr als
2.000 Schülerinnen, Schüler und Lehr–
kräfte des Schulzentrums wissen Be–
scheid.
In den Gängen und den Umkleide–
räumen der Sporthallen soll nach Stun–
denbeginn kein Licht mehr brennen, in
den Klassenzimmern wird die Be–
leuchtung von Fenster- und Wandrei–
hen abgestuft, während der Pausen
bleibt das Licht in Klassenzimmern
und Turnhallen ausgeschaltet. Der Er–
folg dieser wenigen Verhaltensände–
rungen ist durchschlagend : Wie sich
später zeigt, liegt der Stromverbrauch
des Spartages um fast ein Viertel un–
ter dem eines Normaltages. Auf einen
Monat hochgerechnet ließen sich so
Ruf dem Umweltgipfel der
Uereinten Nationen
in Rio wurde 1992 das Pro–
gramm
Rgenda 21
beschlossen. 1n der Folge
Schule
unter
Strom
entstanden uiele
Rktionskreise, die sich
mit umweltuerträglichen
Projekten uor Ort
befassen. Dem Rnliegen
der
Rgenda 21
ent–
sprechen auch die neuen
Rnsätze in der schuli–
schen Umwelterziehung.
bei der Stromrechnung 4.700 Mark
einsparen .
Die spektakuläre Aktion ist Teil ei–
nes ganzen Programms, des so ge–
nannten Umwelt- oder Öko-Audits . Der
Begriff stammt aus der Wirtschaft und
bezeichnet dort die freiwillige Selbst–
kontrolle und ständige Verbesserung
eines Betriebs unter ökologischen Ge–
sichtspunkten . Die Abläufe sind klar
strukturiert, so dass man von einem