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amilienzuwachs im Hause
Graf: Vor wenigen Tagen
bekam
Sabine
eine
Schwester. Sie heißt Moni–
que, ist dunkelhaarig, zierlich
und - schon 16 Jahre alt. Ge–
nau wie Sabine. Monique ist
Französin. Zwei Wochen lang
wird sie bei Grafs als · "Gast–
Tochter" deutschen Familien–
alltag erleben, ein paarmal in
Sabines
Klasse
deutschen
Schulbetrieb
kennenlernen
und an dem vielseitigen Pro–
gramm teilnehmen, das Sabi–
nes Schule für ihre französi–
schen Gäste und deren deut–
sche Partner vorbereitet hat.
Die jungen Leute werden ge–
meinsam wandern, Sport trei–
ben, singen, Sehenswürdigkei–
ten anschauen, eine Fabrik be–
sichtigen. Und sich verständi–
gen so gut es geht. Mal auf
deutsch, mal auf französisch.
Familie Graf beherbergt
längst nicht als einzige am Ort
in diesen Tagen einen jungen
Gast aus Frankreich.
30
franzö–
sische Schülerinnen und Schü–
ler kamen in Begleitung von 2
Lehrern so wie jedes Jahr um
die Osterzeit nach Bayern. An–
fang September brechen dann
die bayerischen Schüler auf
zum Gegenbesuch nach Frank–
reich. Auch sie werden von
zwei Lehrern betreut. Sabine
freut sich schon darauf, Gast in
Moniques Familie zu sein und
ist gespannt auf die französi–
sche Schule und das Rahmen–
programm, das sie im fremden
Land erwartet.
Sabines Schule gehört zu den
rund
150
bayerischen Gymna–
sien und Realschulen, die all–
jährlich in Zusammenarbeit mit
französischen Schulen einen
Austausch ihrer Schüler organi–
sieren, damit deutsche und
französische Jugendliche ein-
ander besser kennen- und ver–
stehen lernen.
ln der Regel dauern Besuch
und Gegenbesuch je 14 Tage,
manchmal 3 Wochen. Der Auf–
enthalt fällt meistens halb in die
Schulzeit, halb in die Ferien.
Die Teilnehmerzahl liegt hier
wie ·dort durchschnittlich bei
25-30
Schülern, vorwiegend
aus den Klassen 10 und 11. An
allen beteiligten Schulen wird
die Sprache des Nachbarlandes
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Schüleraus–
tausch Taufklr–
chen-Meutan: Der
gemeinsame Aus–
flug an die Kanal·
küstezählt zu den
Höhepunkten.
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Die deutsch-französischen Bezie–
hungen sind nicht nur eine Sache
der hohen Politik. Auch Schulen
knüpfen enge Bande: 150 Gymna–
sien und Realschulen des Frei–
staats machen mit. Im Austausch
mit jungen Franzosen schicken
sie alljährlich 3500 Schüler auf die
Reise über den Rhein.