Aber Geldersparnis für Vater
Staat ist nur die eine Seite der
Medaille. Auf der anderen Seite
steht die Leistung der Privat–
schulen. Und für die können
w ir alle dankbar sein. Gäbe es
nämlich nur das staatliche An–
gebot, wäre die bayerische Bil-
Abwechslungsreich
und vielfältig
dungslandschaft sehr viel ärmer
dran, längst nicht so bunt, ab–
wechslungsreich und vielfältig
wie heute.
Die besondere Aufgabe der
Privatschulen liegt also darin,
das staatliche Schulwesen zu
ergänzen, zu erweitern und
den Eltern Alternativen anzu–
bieten . Wie dies im einzelnen
aussieht, kann man am Beispiel
der religiös gebundenen Schu-
n in kirchlicher Trägerschaft
lesen. Selbstverantwortlich
bestimmen sie ihre besonderen
Erziehungsziele, um den Kin–
dern zu helfen, ein Leben mit
der Kirche zu führen .
Religion ist dort nicht nur
eine Sache des Religionsunter–
richts. Betont christliche Erzie–
hungsbilder durchziehen auch
andere Fächer wie Deutsch,
Biologie, Kunst und Geschich–
te. Hinzu kommen gemeinsam
gestaltete religiöse Wochenen–
den, Besinnungs- und Projekt–
tage, Gottesdienste in der Klas–
sen- und Schulgemeinschaft.
Gerade auf eine weltan–
schaulich ausgerichtete Erzie–
hung ihrer Kinder legen Eltern
heute großen Wert. Ein Vater:
" Ich möchte, daß meine Kinder
nicht nur in die Zukunft und die
Vergangenheit schauen, son–
dern auch nach oben, daß sie
nicht nur fordern, sondern auch
bitten und danken lernen."
Die Werterziehung christli–
cher Privatschulen besteht
nicht zuletzt auch darin, junge
Menschen Abstand finden zu
lassen von sozialen, politischen
und geistigen Modeströmungen
der Zeit.
Aber pädagogische Grund–
sätze ins Programm zu schrei–
ben, ist leicht. Ob sie im Schul–
alltag erreicht werden, das
hängt entscheidend von den
Lehrern ab. Darum ist es ein
unverzichtbares Privileg der
Privatschulen, selber zu be–
stimmen, wer bei ihnen unter–
richten darf.
Erste Voraussetzung ist per–
sönliches Engagement. Lehrer,
die ihren Beruf nur als Job anse–
hen, den Geist des Hauses
Was Eltern
besonders schätzen
nicht bejahen und aktiv vertre–
ten, sind dort fehl am Platz.
Den Dienstschluß mit der
Stechuhr gibt es auch an Privat–
schulen nicht. Man erwartet
vom Lehrer, daß er in der unter·
richtsfreien Zeit für seine Schü·
ler da ist, wenn sie ihn brau–
chen. Gerade das hohe Maß an
Zuwendung und Betreuung ist
es, das Kinder heute besonders
dankbar annehmen . Aber die
Eltern schätzen auch noch an–
dere Vorzüge, zum Beispiel die
überschaubare Größe und die
meist kleinen Klassen der Pri–
vatschulen . Massenbetrieb und
die damit verbundene Anony–
mität widerspräche ihrem Cha–
rakter, ihrer Bildungsidee.
Damit sind wir am Ende die–
ses Berichts, aber noch längst
nicht am Ende des Themas Pri–
vatschule. Es böte Stoff für
mehrere Bücher. Eltern, die
weitere Einzelheiten wissen
möchten, wenden sich um Aus–
kunft an folgende Adressen:
e
Arbeitsgemeinschaft Freier
Schulen in Bayern, Maxburgstr.
2, 8000 München 2, Tel. 089/
2137/270;
e
Landesbezirk Bayern des
Bundesverbandes Schulen in
freier Trägerschaft, Augsburger
Straße 7, 8000 München 2,
Tel. 089/263021 ;
e
Arbeitskreis staatlich geneh–
migter Privatschulen, Kohlstr.
3a, 8000 München S,Tel. 089/
293333.
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