Ihre
Hiinde hellen
heilen
Fortsetzung von Seite 7
Jahrzehnte geradezu sprung–
haft. So gibt es in Bayern heu–
te mehr als doppelt soviel
Ärzte und Apotheker wie
noch vor 30 Jahren (vgl.
Schaubild unten).
Noch gewaltiger war der
Aufschwung bei den Kranken–
schwestern und -pflegern.
Ihre Zahl hat sich seit 1954
mehr als verdreifacht! Rund
43000 dieser Fachkräfte lei–
sten heute im Freistaat Dienst.
Doch
helfende
Hände
braucht die moderne Medizin
nicht nur am Krankenbett.
Daneben gilt es, täglich
abertausend Patienten zu
röntgen, mit ihnen Gymnastik
zu treiben , ihr Blut zu unter–
suchen, sie mit der richtigen
Diät zu versorgen . Diese viel–
fältigen Aufgaben verlangen
eine genau angepaßte Ausbil–
dung. Man erwirbt sie an den
Berufsfachschulen des Ge–
sundheitswesens.
Nicht weniger als 229 die–
ser Spezialschulen ·gibt es
heute in Bayern . Sie werden
besucht von 16000 jungen
Leuten. Dabei haben sie die
Wahl zwischen 13 verschie–
denen Fachrichtungen. jede
davon findet man in diesem
Artikel mit einem kurzen
Steckbrief und einem berufs–
typischen Farbbild vorgestellt.
Bei der Arbeit im Gesund–
heitswesen wird mehr als nur
Wissen und Können verlangt.
Trotz
moderner
medi–
zinischer Technik geht es in
diesen Berufen nicht um Ma–
schinen, sondern um den
Dienst am Menschen, genau–
er um die Hilfe für Kranke
oder Behinderte, Ängstliche,
· Ratlose und Niedergeschlage–
ne. Sie wollen nicht nur ir–
gendwie behandelt und ver–
sorgt sein , sondern vom Leid
befreit und seelisch . unter–
stützt werden.
Wer also seiner Arbeit am
Krankenbett, in Pflegeheimen
und Behindertenstätten nach–
geht. der muß die innere
Ein~
stellung dafür mitbringen und
zur Nächstenliebe fähig sein .
Daneben braucht er ein hohes
Maß an Sorgfalt und Gewis–
senhaftigkeit.
Schließlich
dreht sich ja sein ganzes Be–
rufsleben um das höchste Gut
des Menschen, die Gesund–
heit.
Der Großteil der Schulen
des Gesundheitswesens berei–
tet auf eine Tätigkeit in der
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Wachstum im Gesundheitswesen 1954 - 1984
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1979 1984
16 Prozent mehr
Erwerbstätige
insgesamt
Die Zahl aller bayerischeri Erwerbstätigen stieg
seit 1954 um 16 Prozent (gelbe Kurve).
Im Gesundheitswesen vollzog sich gleich–
zeitig ein weit stärkerer Aufschwung.
Die Zahl der Krankenschwestern und Pfleger
(rote Kurve) stieg sogar um 222 Prozent.
Kinderkr11nkenschwester
Zu den Patienten der Kinder–
krankenschwestern gehören
Säuglinge, Kleinkinder sowie
Mädchen und Buben bis 14
Jahre. Ihren Dienst versehen
sie in Entbindungsheimen , auf
Neugeborenenstationen, aber
auch in Krankenhäusern oder
Kinderkrippen. Überall ver–
langt er höchste Sorgfalt und
Aufmerksamkeit.
Kranke Kinder brauchen mehr
als nur Pflege. Sie müssen Lie–
be und Zuneigung spüren,
M11sseur
Die Hände sind ihr Hand–
werkszeug: Durch Streichen,
Reiben, Kneten und Klopfen
lockern und entspannen die
Masseure verkrampfte Mus-
. kein und steife Gelenke. Dane–
ben werden Packungen, Be–
strahlungen und Wassergüsse
eingesetzt.
Um körperlich leistungsfähig
zu bleiben, lassen sich auch
. gesunde Menschen gerne
»durchkneten".
Masseure
sind deshalb an vielen Orten
Die Ausbildung erhält
man an den
Berufsfachschulen
für Kinderkranken·
pflege
_
Diese 25 bayerischen
Lehranstalten werden
von 1300 Schülerinnen
und Schülern besucht.
Dauerder
Ausbildung:
drei Jahre
Voraussetzungen:
wie bei Krankenschwe–
ster (siehe S. 6)
wollen gleichzeitig aber auch
beschäftigt sein und unterhal–
ten werden. Die Kinderkr
kenschwester kann zwar M
ter und Vater nicht ersetzen,
doch trägt sie viel dazu bei ,
daß Kinder in der Klinik auch
seelisch im Gleichgewicht
bleiben .
Die Ausbildung erhält
man an den
Berufsfachschulen
für Massage
Sie stehen in Erlangen,
Fürth , Bad Füssing,
München (3), Pfarrkir–
chen, Regensburg, Ro–
senheim, Bad Wörisho–
fen und Würzburg. 460
junge Leute besuchen
heute diese Schulen.
Voraussetzung:
Hauptschulabschluß
Dauerder
Ausbildung:
Ein Jahr Schule, an–
schließend ein weiteres
Jahr Praktikum.
gefragt. Sie arbeiten entweder
.in der eigenen Praxis oder in
Krankenhäusern und Kuran–
stalten, in Saunas, Bädern,
Sportvereinen und Fitneßzen–
tren. Wer als Masseur auch
noch den Beruf des medi–
zinischen· Bademeisters aus–
üben will, benötigt dafür ein
zusätzliches Praktikum von
sechs Monaten .